Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der letzte Code - ein Roman über die Geschichte der Zivilisation

Der letzte Code - ein Roman über die Geschichte der Zivilisation

Titel: Der letzte Code - ein Roman über die Geschichte der Zivilisation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schneider
Vom Netzwerk:
roten Schein über dem südlichen Teil der Stadt flackern. An manchen Stellen noch schwach, an anderen stoben die Funken bereits hinauf bis zu den Wolken. Die meisten Häuser in jenem Viertel waren aus Holz gebaut. Es würde schnell gehen, bis ganze Straßenzüge Opfer der Flammen wurde.
    „Gott steh uns bei!“, rief das Küchenmädchen. Sie rannte hinüber in den Speiseraum.
    „Es brennt, Herr Meister, die Stadt steht in Flammen!“
    „Beruhige dich, Virgilie“, sagte Bosch. Er ging mit den Männern ans Fenster. Der Schein der Flammen tauchte den schwarzen Himmel in ein bedrohliches Rot. Der Maler war fasziniert von diesem Bild.
    „Wie steht der Wind?“, fragte er.
    „Er bläst nach Süden. Wie immer kommt er vom Meer her“, antwortete Reuben.
    „Nun, so haben wir nichts zu befürchten, meine Herren“, sagte Geulen. „Die Flammen bedrohen die Hütten der armen Leute, der Diebe und Tagelöhner, von denen immer mehr unsere schöne Stadt bevölkern. Vielleicht hat einer von den Schnapstrinkern das Feuer selbst gelegt, wer weiß. Es ist vielleicht ganz gut, wenn dieses elende Viertel dem Erdboden gleichgemacht wird.“
    „Ich bitte Euch, sagt so etwas nicht“, sagte der Prior. „Wir sind alle Gottes Kinder. Vor dem Herrn sind alle Menschen gleich.“
    „Jaja, Hochwürden. Nur manche sind gleicher als die anderen“, bemerkte Geulen mit ironischem Unterton. „Manche gehen elend in ihrer Not zugrunde, verhungern oder werden vom Feuer geröstet, während andere glücklich bis ins hohe Alter in seidenen Kleidern das Leben genießen.“
    Der Prior setzte zu einer scharfen Erwiderung an, als van Hartoch vorschlug: „Lasst uns im Rat der Stadt eine Eingabe machen, das Viertel schnell und besser neu aufzubauen.“
    „Ein guter Vorschlag, Anthonius“, sagte Geulen, „doch vergesst nicht, dass die Behörden noch langsamer arbeiten als Gottes Mühlen mahlen.“
    „Wir werden sie an ihre soziale Pflicht gegenüber den Bürgern erinnern!“, rief van Hartoch aus. „Wir haben von der neuen Zeit gesprochen, die angebrochen ist, meine Herren. Wir sollten an den Reichtum denken, den die neuen Handelswege mit sich bringen und bringen werden. Dieser Reichtum wird das Leben der Bürger aller Schichten verbessern helfen. Die Welt wird, da bin ich sicher, bald von den Taten der mutigen Eroberer sprechen. Die Seefahrer brechen auf, Marco Polo und Kolumbus, von denen man in diesen Tagen hört, entdecken neue Kontinente. In ihrem Gefolge werden die Schiffe unzähliger Kaufherren in neue Welten kommen, Handel treiben und mit kostbaren Gütern in unsere Heimat zurückkehren.“
    „Ich stimme dem Magister zu“, sagte Geulen. „Alles, was ich auf meinen Reisen in die Nachbarländer vernehme, deutet darauf hin, dass die Welt nicht nur von Wilden bevölkert ist. Auch in ganz anderen Teilen unseres Erdballs haben sich Zivilisationen mit hoher Kultur entwickelt. Der Austausch mit ihnen kann nur von Gewinn für uns sein.“
    „Ihr Wort in Gottes Ohr“, sagte der Prior fromm und hob die Augen zum Himmel.
    „Die Hölle ist auf Erden. Wir brauchen sie nicht zu suchen“, flüsterte Bosch. Er stand noch immer am Fenster und sah zu, wie die Flammen in den blutroten Nachthimmel züngelten.
    „Was meint Ihr, Meister Bosch?“, fragte Susana, die ihn gehört hatte.
    „Ich sagte, vielleicht sollten wir doch all unsere Leute wecken. Man möge alle verfügbaren Gefäße mit Wasser füllen für den Fall, dass Funkengarben unsere Straßen erreichen.“
    Tamas sah ebenfalls nachdenklich in den roten Himmel. Das hier war nicht seine Welt. Doch er liebte Mondmädchen. Es war Zeit. Er würde sie beide gemeinsam hier rausholen.
    RAUS!
    Der letzte Code
    Pandora: „Ist die Frau noch bei dir?“
    Tamas: „Ja. Wir bleiben zusammen, das ist beschlossene Sache.“
    Pandora: „Wie du willst.“
    Tamas: „Der Weg meines Avatars wird von meiner Einbildungskraft bestimmt.“
    Pandora: „Trotzdem brauchst du meinen Code, um weiterzumachen.“
    Tamas: „Gib mir einen neuen.“
    Pandora. „Noch einen.“
    Tamas: „Ist es der letzte?“
    Pandora: „Ja.“
    Tamas: „Was wird dann?“
    Pandora: „Was weiß ich. Für das Mädchen bin ich nicht zuständig.“
    Tamas: „Ich nehme sie auf jeden Fall mit!“
    Pandora: „Versuche es.“
    Der Code erscheint. Tamas gibt ihn ein.

Level 16
    Stirb und werde!

    //1635//

Reale Zeit: Samstag, 30. Oktober, 18.00 Uhr
Realer Ort: Tamas’ Keller, Bistro RADSCHU
    ///////////////////////////
    Virtuelle Zeit:

Weitere Kostenlose Bücher