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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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Performance grundsätzlich einverstanden. Man merkte ihm seine Erfahrung an. Er hatte geschickte Finger, das musste man ihm lassen. Allerdings brauchte er Anleitung, aber die konnte sie ihm geben.
    Jason war erregt, aber seine Gedanken waren ganz auf die Anweisungen von Lara gerichtet, sie war die anspruchsvollste Frau, der er je begegnet war.
    “So, und jetzt legst du dich hin.” Lara griff sich Jason, drehte ihn herum und schwang sich auf ihn. Rhythmisch bewegte sie sich während Jason glaubte, sich nun etwas entspannen zu können. Doch in eben diesem Rhythmus begann das Bett Quietschgeräusche von sich zu geben. Lara erhöhte das Tempo, die Geräusche kamen häufiger und wurden lauter. Jason meinte zu spüren, dass das Bett sich nun bewegte. Es war aus den 80ern, wie auch der Rest der Zimmereinrichtung. An den Wänden eine weiße Raufasertapete mit nichtssagenden pastellfarbenen Stillleben von Obst und Gemüse. Ein Röhrenfernseher und eine Schale mit einem Apfel, der bereits erste Zeichen des Alters zeigte, rundeten das Bild ab. Lara ließ sich jedoch, einmal in Fahrt, von diesen Details nicht mehr ablenken. Sie nahm weiter Tempo auf und begann nun spitze Schreie auszustoßen, die ebenfalls lauter wurden. Dabei hielt sie die Augen auf einen imaginären, fernen Punkt gerichtet. Mit einem lauten Schrei kam sie zum Ende. Jason hoffte, dass sie sich nun etwas mehr um ihn kümmern würde, er stand kurz vor dem Höhepunkt, doch Lara schwang sich augenblicklich von ihm, klopfte ihm anerkennend auf die Brust und verschwand im Bad. Sie hinterließ einen frustrierten Jason. Wenigstens musste er nun keine Angst mehr haben, dass das Bett unter ihnen nachgeben würde. Und Morgen war ein neuer Tag.
    Leider gelang es ihnen nicht, die Steuerung der Klimaanlage dazu zu bringen, die Zimmertemperatur unter 28 Grad zu drücken. Der Raum war überheizt, die Luft trocken, beide schliefen unruhig. Bei jeder Bewegung gab das Bett wieder Geräusche von sich. Am nächsten Morgen, als der Weckruf sie von ihren vergeblichen Schlafversuchen erlöste, fühlten sich beide wie gerädert.
    “Komm Jason, lass uns hier verschwinden. Das ist das schlechteste Hotel, in dem ich je übernachtet habe.” Nach einer kalten Dusche, der Heißwasserhahn ließ sich auch mit äußerster Gewalt nicht bewegen, packten die zwei ihre Sachen zusammen und brachen auf. Eine weitere Mahlzeit von Frau Ruppig wollten sie sich nicht zumuten.
    “Ja, natürlich sind wir soweit, wie sind in fünf Minuten da.” Lara beendete das Telefongespräch.
    “So, überlebt. Das ist auch schon das Beste, was man über Frau Ruppig und ihre Herberge sagen kann. Aber nun los, wir müssen um 8 am Treffpunkt sein.” Jason versuchte dem Laufschritt von Lara zu folgen, was ihm nach dieser Nacht so früh am Morgen nur mit Mühe gelang.
    Aber nach fünf Minuten erreichten sie eine Bäckerei mit Stehcafe. Dort wartete ein Mann in den besten Jahren, mit langen schwarzgrauen Haaren und Vollbart auf sie. Er trug eine Lederjacke und auch eine Lederkappe. In seinem Ohr steckte ein silberner Stift mit einem kleinen Drachenemblem. Um seinen Hals lag eine Silberkette mit Stacheln.
    “Captain, schön Sie zu sehen.” Lara gab dem Mann die Hand.
    “Lara, die Freude ist ganz auf meiner Seite.” Er strahlte sie an, wie sie es von Männern im Allgemeinen gewohnt war.
    “Und ich habe ihre Lieblinge dabei.” Er nickt in Richtung eines Toyota Pick Up, der vor der Bäckerei parkte. Auf der Ladefläche standen zwei fabrikneue KTM LC4.
    “Natürlich neue. Die letzten die sie gefahren haben, konnten wir leider nicht mehr reparieren.” Lara dachte mit einem wehmütigen Lächeln an diese Fahrt. Sie liebte die Extreme.
    “Aber die zwei haben wir schön zurecht gemacht. Reifen und Federn sind getauscht, es gibt nichts Besseres fürs Gelände.”
    “Captain, sie sind ein Schatz.” Lara schenkte ihm ein weiteres breites Lächeln und der Captain schmolz einmal mehr dahin.
    “Kommen sie, lassen Sie uns noch einen Kaffee nehmen.” Die drei stärkten sich in der Bäckerei. Sie verfügte wohl über die einzige Kaffeebar im Umkreis von Hunderten von Kilometern, die weder Cappuccino noch Latte Macchiato ausschenkte sondern ausschließlich den guten, alten deutschen Filterkaffee und zwar von Eduscho.
    “Ist Eduscho nicht Ende der 90er von Tschibo geschluckt worden?” erkundigte sich Jason.
    “Diese Bar haben sie wohl damals vergessen. Schade, dass alter Kaffee sich nicht ähnlich zum besseren entwickelt

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