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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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wie alter Wein.” Lara verzog die Mundwinkel.
    “So, genug geschwatzt, auf geht‘s.”
    “Lara, wir haben die Helme vergessen.” Jason sah sich suchend um. Lara lachte.
    “Oh Jason, wie niedlich. Für so ein bisschen Offroad-fahren brauchen wir doch keinen Helm. Wir wollen doch auch was von der Fahrt mitbekommen.”
    Der Captain half noch beim Abladen. Anschließend drückte er Lara einen Rucksack in die Hand und nahm sich des Gepäcks der beiden an. Lara und Jason schwangen sich auf die Enduros. Lara hatte die Karte vom Pergament auf ihr Smartphone übertragen lassen. Sie startete nun die Navigation und die Stimme aus dem Gerät wies ihr über Kopfhörer den Weg. Sie beschleunigte ihr Motorrad maximal, so dass Jason ihr kaum folgen konnte.
    “Sie erreichen eine für den Durchgangsverkehr gesperrte Zone.” Sie hatten den Nationalpark erreicht. Ab hier waren motorisierte Fahrzeuge nur für die Forstwirtschaft und die Ranger erlaubt. Doch für derlei kleinliche Unterscheidungen hatte Lara keine Zeit. Sie nahm nicht einmal den Fuß vom Gas und preschte mit hoher Geschwindigkeit auf den Wanderweg. Die Maschine drehte hoch, so dass der Motor ein fast schon jaulendes Geräusch von sich gab, insbesondere bei den heftigen Beschleunigungen, die Lara so sehr liebte und denen typischerweise abrupte Bremsmanöver folgten. Jason war derweil am ganzen Körper durchgeschwitzt. Er war ein durchaus geübter Motorradfahrer, wurde aber den Verdacht nicht los, dass Lara über eine Rennerfahrung, auch im Gelände, verfügte, die weit über seine hinausging. Der Wanderweg war sogar für Mountainbikes gesperrt. Für Kinderwagen war er aber durchaus befahrbar und über weite Strecken verfügte er über einen festen Kiesboden. Das erlaubte Lara, ihre waghalsige Fahrt mit hoher Geschwindigkeit fortzusetzen. Wanderer trafen sie selten, wenn doch, dann sahen sie die zornesroten Gesichter und gereckten Fäuste nur im Rückspiegel. Einmal schnappten sie noch das Wort “.. Polizei ..” auf. Sollen sie ruhig anrufen, lächelte Lara teilnahmslos in sich hinein.
    Nach wenigen Stunden waren sie am Ziel. Beide parkten ihre Enduros.
    “Die Druidensteine, hatte Kolumbus also recht gehabt.” stellte Lara fest.
    “Kolumbus?” Jason sah sie fragend an.
    “Er hat seine Beziehungen spielen lassen und den BND eingeschaltet. Ich wollte auf der sicheren Seite sein. Ihre Auswertung hat ergeben, dass das Ziel zu 99% die Druidensteine sind - und voila, hier sind wir.” Jason war überrascht. Er hatte schon vermutet, dass Lara über einen guten Draht zur Polizei verfügte, spätestens seit der Sache mit dem Buchattentat. Aber ihr starker Arm reichte noch weiter, als er gedacht hatte.
    “Sie konnten auf Infrarot-Satellitenbilder zurückgreifen und haben automatische Abgleiche gemacht. War gar nicht so schwer, das Ziel zu bestimmen. Aber jetzt kommt der spannende Teil.” Sie setzte ihren schwarzen 20 Liter Rucksack ab und zog daraus ein Gerät hervor, das wie ein Fotoapparat aussah, aber kein Fotoapparat war.
    “Nanu, willst du ein paar Erinnerungsbilder schießen?” fragte Jason.
    Lara schenkte ihm ihren Pantoffeltierchenblick.
    “Das hat mir auch Kolumbus besorgt. Dieses Gerät misst nicht nur sichtbares Licht, sondern auch verschiedene andere Arten von Strahlung, zum Beispiel Radioaktivität. Es verfügt darüber hinaus über einen Sender, um Ultraschall und Radarortungen durchzuführen.” Das alles klang sehr nach Geheimdienst. Das war sicherlich eine Spezialanfertigung, die man weder im Geschäft um die Ecke bekam, noch dürfte sie ohne weiteres erschwinglich sein. Jason kannte Lara erst seit wenigen Wochen, seit sie in der Stadt aufgetaucht war. Er war ihr verfallen, sie war die faszinierendste Frau, der er je begegnet war. Und doch fragte er sich immer wieder, wer sie war und woher das Geld kam, über das sie scheinbar in unbegrenztem Masse verfügte.
    Die zwei machten sich auf, die Druidensteine zu analysieren. Dazu hielt Lara das Gerät in Richtung der Felsen und stellte eine Reihe von Messungen an.
    “Wir vermuten, dass das Pergament den Weg zu dem sagenumwobenen Drachenkompass weist.” Jason schaute sie fragend an.
    “Zum was? Was ist ein Drachenkompass?”
    “Ein blöder Name. Es ist auch kein Kompass. Er wird nur in einem alten Dokument so genannt, das wir abfangen konnten, bevor es in die Hände unseres kleinen Doktors fallen konnte. Der Drachenkompass ist ein Stein, der eine genaue Lagebezeichnung der Drachenhöhle

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