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Der letzte Drache

Der letzte Drache

Titel: Der letzte Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marcus Schneider
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die Druidensteine?” Beide kannten dieses Naturphänomen aus verschiedenen Büchern und auch Fernsehdokumentationen. Ella war trotzdem verblüfft hier auf sie zu stoßen.
    “Ich wusste ja, dass sie hier in der Gegend sind, aber ich hab sie noch nie aus der Nähe gesehen.”
    “Ich auch nicht, und es ist auch seltsam, dass sie in der Karte auf meinem Smartphone nicht verzeichnet waren. Sie sind doch berühmt”, wunderte sich auch Baldur.
    “Sie liegen aber auch wirklich abseits, ich hätte erwartet, dass es hier touristischer wäre.” Hier war tatsächlich nichts, kein Kiosk, natürlich auch kein Parkplatz. Es schien nur ein Hinweisschild zu geben. Die beiden standen nun direkt vor den Druidensteinen.
    Die Steine waren ein Naturphänomen. Vier Sandsteinfelsen, jeweils 40-50 Meter hoch, ragten aus dem Nichts aus der Wiese am See. Sie waren durch natürliche Felsbögen miteinander verbunden. In den Felsen fanden sich Höhlen, die mit uralten Wandmalereien bedeckt waren. Auch außen am Fels gab es Inschriften und Malereien, sowie Treppen, die in den Stein gehauen worden waren. Einige Malereien waren neueren Datums, aber viele Generationen von Menschen hatten ihre Spuren hinterlassen. Die Druidensteine waren über die Jahrhunderte hinweg stets ein besonderer Ort gewesen. Für die Germanen waren sie ein Heiligtum, daran erinnert der Name. Nach der Missionierung durch die Christen hatte man eine Grotte zu einer Kapelle umgewidmet. Es gab viele Legenden über Einsiedler, Mönche und allerlei anderes komisches Volk, das hier gewohnt haben sollte. Doch an exaktem Wissen mangelte es. Vieles basierte auf mündlicher Überlieferung. Es hatte Ausgrabungen gegeben, doch die hatten keine harten Fakten zutage gefördert. Nicht zuletzt deshalb waren die Druidensteine ein Magnet für Freunde der Esoterik aus aller Welt. Insbesondere zur Mittsommerzeit sammelte man sich und feierte.
    Auch Baldur und Ella konnten sich dem Zauber der majestätischen Felsen nicht entziehen. Jenseits aller Mystik war dies einfach ein wunderschöner Ort. Aber sie waren ja nicht wegen der Landschaft hier. Es musste eine Beziehung geben zwischen den Drachen und dem Druidenfelsen. Baldur jedenfalls war sich sicher, dass das Pergament ihnen den Weg zu dieser ungewöhnlichen Felsformation hatte weisen wollen. Nun wurden die allerdings schon seit Jahrhunderten mehr oder weniger intensiv untersucht und man hatte bisher zwar einiges Rätselhaftes aber ganz sicher keine Drachenspuren entdecken können. Sollten diese Steine das Ende ihrer Suche sein?
    Baldur und Ella nutzten die Treppe des mittleren Felsens um ihn zu erklimmen. Die Inschriften, die entlang der Treppe in den Fels gehauen waren, ließen keine Verbindung zu ihrer Drachensuche erkennen. Oben auf dem Fels hatte man zwar eine wunderbare Sicht auf den Wald, den See, den nahen Berg und auf die restlichen Druidenfelsen, doch auch hier fanden die zwei nichts Auffälliges.
    “Lass uns mal die Felsgrotte genauer anschauen”, meinte Ella, der noch lange nicht nach Aufgeben zumute war. Baldur war ein wenig desillusioniert. Er hatte gehofft, sie würden eine unbekannte Höhle mit eindeutigen Drachenspuren finden. Nun standen Sie vor einem Gebilde, das das exakte Gegenteil von “unbekannt” war. Der Mönch hatte sie doch wohl hoffentlich nicht auf den Arm nehmen wollen?
    “Ok, schauen wir uns das mal an. Aber die Grotte ist schon so oft besucht, untersucht und dokumentiert worden. Da werden wir nichts finden.”
    Das konnte die naturoptimistische Ella natürlich so nicht stehen lassen.
    “Aber wir werden die Grotte mit anderen Augen sehen. Anders als die, die vor uns da waren, wissen wir, wonach wir suchen müssen.” Ella versuchte Baldur wieder aufzubauen.
    “Ja klar, nach einen Drachenknochen oder so.” Aber er folgte Ella, die mit frischem Elan den Abstieg begonnen hatte.
    Die Grotte befand sich im dritten Felsen. Im vorderen Teil war es eine natürliche Höhle, die um zwei Räume ergänzt worden war, die Menschen in den Fels gehauen hatten. Wann das geschehen war, wusste man nicht. Im Laufe der Zeit waren die Räume als Kultstätte, Kapelle, Versteck, Lagerort und auch als Gefängnis genutzt worden. Jetzt waren sie leer. An den Wänden fanden sich aber auch hier vielerlei Bearbeitungsspuren. Öffnungen im Fels ließen die Sonne herein. Baldur und Ella suchten die Wände gewissenhaft ab nach Spuren, die zu ihrer Suche passten. Was genau das sein konnte, das wussten sie selbst nicht.
    “Baldur,

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