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Der letzte Druide (German Edition)

Der letzte Druide (German Edition)

Titel: Der letzte Druide (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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sie sich nach dem Sinn und Zweck ihres Hierseins. Waren es hundert oder tausend Jahre, die sie als Hüterin des Steins in der Festung zugebracht hatte?
    Ein hellklingendes Lachen, das in hustendes Gekeife überging, während ihr Antlitz rasend schnell alterte, um kurz vor dem Verfall wieder neu und strahlend jung zu erstehen, schüttelte ihren Körper.
    Was war schon Zeit! dachte sie verächtlich. Nur eine Illusion! Hier in der Festung ihres Herrn spielte sie keine Rolle, hier alterte nichts wirklich. Das eherne Gesetz von Werden und Vergehen sparte diesen Ort aus, hatte keine Gültigkeit. Magie beherrschte alles, durchströmte Lebendiges bei jedem Atemzug. Magie aus einer Zeit, als die Erde noch jungfräulich und ungeordnet war. Als flinke Wissenschaften noch nicht jeden Vorgang in eine physikalische Formel gepresst hatten und ein Wort noch ein Wort war, das Dinge, die es bezeichnete, aus den unsichtbaren Elementen vor aller Augen entstehen lassen konnte!
    Lihou kannte die Macht der Worte. Aber in ihrem Spiegel hatte sie in Zeiten geschaut, wo Worte keinerlei Zauber mehr bewirkten, weil sie gedankenlos und oberflächlich in endlosen Gesprächen benutzt wurden und nur Leere hinterließen. Das waren Augenblicke, in denen sie fast froh war, in dieses Zeitgefängnis gesteckt worden zu sein, um Arawns Schatz zu hüten.
    Die Hexe hörte auf zu rühren.
    In dem kupfernen Kessel befanden sich nur noch wenige Tropfen der zähen, grünen Flüssigkeit.
    Mit einem Wort löschte sie die Glut, und mit einem anderen ließ sie die Tropfen in ein bereitstehendes Glasgefäß springen, das sie sofort sorgfältig verschloss.
    Zufrieden richtete sie sich auf.
    Mal mit weit ausgreifenden Schritten, mal in gebückter, schwerfälliger Haltung überquerte sie den von hohen Mauern umgebenen Platz.
    Als sie die Tür zu ihrem Turm öffnete, wieselte ihr ein kniehoher Troll mit verschlagenem Gesicht entgegen, sodass sie fast mit ihm zusammengestoßen wäre.
    "Pass doch auf du Tölpel! Um ein Haar hätte ich meinen schönen Sud fallengelassen..."
    "Verzeiht, Majestät, großmächtige Zauberin, aber es ist etwas Unglaubliches geschehen", sprudelte es aus dem schiefen Mund des zwergenhaften Geschöpfes, das seinen korpulenten Leib in weiten Plusterhosen mit breitem Gürtel und einen offenen Wams gezwängt hatte.
    "Was soll das sein? Wenn du mich zum Narren halten willst..
    "Verrat!“, unterbrach sie der Troll. "Verrat! Verrat!“, Und dann erzählte er, was er entdeckt hatte.
     
     
    Rolf und Hendrik kamen gleichzeitig zu sich.
    "Wo ist Bastian?“, fragte Hendrik. In seiner Stimme zitterte eine dumpfe Angst, die sein Bruder sofort spürte.
    Er zuckte die Achseln. Natürlich hatte er sofort erkannt, dass sich ihre Umgebung verändert hatte und sie einen Ortswechsel vollzogen hatten. Das Steintor hatte sie hierher gebracht, und damit war klar, dass es sich dabei nicht einfach um drei miteinander verbundene Felsen handelte. Ein Zauber steckte dahinter.
    Rolf hatte es längst aufgegeben, sich über solche Dinge zu wundern. Schon das nächtliche Erscheinen des Goldenen Kriegers hatte in ihm den brennenden Wunsch geweckt, sich einfach in dieses unbegreifliche Abenteuer zu stürzen, auf die Gefahr hin, dass er irgendwann in seinem Bett erwachte und feststellen musste, alles nur geträumt zu haben.
    Und von dieser Einstellung versuchte er nun auch seinen Bruder zu überzeugen, der schon immer als eine Art zweites Gewissen von ihm fungiert hatte und der Vernunftbestimmtere von ihnen war.
    Aber so einfach war das nicht, zumal er auf keine der berechtigten Fragen seiner besseren Hälfte Antworten hatte.
    Fragen, die lauteten: Wo ist Bastian? Wo sind wir? Wie kommen wir wieder nach Hause? Und wie sehen wir überhaupt aus...?
    "Wie Steinzeitmenschen", versuchte er wenigstens einen Scherz. "Fehlt nur 1ne Keule." "Witzbold!"
    "Besser Witzbold als Transuse. Mensch, lass dich nicht so hängen. Ist doch stark. Wann erlebt man sowas schon mal."
    Er stand auf und zog Hendrik einfach ebenfalls vom • Boden hoch.
    "Findest du das auch stark?“, fragte dieser und zeigte in die Richtung hinter Rolfs Rücken.
    Dort wälzte sich aus einem der Gänge eine kleine, aber offensichtlich übermächtige Armee auf sie zu: Dutzende zwergenhafte Gestalten, ohne erkennbare Bewaffnung, dafür mit derart grimmigen Gesichtern, dass selbst Rolf, der gern den Tollkühnen spielte, das Blut in den Adern zu gefrieren drohte.
    "Lass uns abhauen!“, rief Rolf statt einer Antwort.
    Aber

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