Der letzte Exfreund meines Lebens
mit?«
»Ich glaube, das ist keine so gute Idee.«
»Nun, wahrscheinlich hast du recht – sicher ist es besser abzuwarten, bis die ganze Aufregung sich gelegt hat.«
»Mum, hast du wirklich gesehen, was sie über mich geschrieben haben?«, fragte Kate am Rande der Verzweiflung.
»Du meinst, dass sie dein Alter ständig falsch gedruckt haben? Ich weiß, das ist lästig, Schätzchen, und natürlich ist es schade, dass sie dieses grauenhafte Bild von dir genommen haben, bevor du so schlank geworden bist.«
»Das meine ich nicht. Ich meine die Sachen, die sie über mich geschrieben haben. Sie haben mich wie ein hinterhältiges Miststück hingestellt.«
»Oder wie eine Männer verschlingende Schlampe«, gab Grace unbekümmert zu.
»Ich kann mich nie wieder auf der Straße blicken lassen«, heulte Kate.
»Oh, red doch keinen Unsinn, Schatz«, schalt Grace. »Die Sache wird in null Komma nichts wieder vergessen sein. Außerdem weißt du, was man sagt – es gibt keine schlechte Publicity.«
»Mum!« Kate stöhnte unglücklich auf. »Das mag für Leute stimmen, denen etwas daran liegt, bekannt zu sein. Aber ich wollte das noch nie.«
»Unsinn, Schätzchen!«, widersprach ihr Grace. »Heutzutage gibt es niemanden, der nicht berühmt sein will. Das ist schließlich der allerletzte Schrei.«
»Nun, mich schon. Was sollte ich schon damit anfangen, berühmt zu sein?«
Natürlich hatte Conor die Antwort auf diese Frage längst parat. »Die Leute werden ganz bestimmt nicht alle auf Tinas Seite sein«, erläuterte er ihr. »Sie, das heißt, vor allem andere Frauen lieben es, wenn jemand wie Tina die Quittung für ihr Treiben kriegt. Es wird Gegenreaktionen geben, und die kannst du zu deinem Vorteil nutzen, wenn du es richtig machst.«
»Aber ich habe kein Interesse daran, in einer Realityshow zu landen …«
»Das brauchst du ja auch nicht.«
»… irgendeine Enthüllungsgeschichte zu verkaufen«, zählte sie tonlos weiter auf, »Werbung für perverse Unterwäsche für dicke Frauen zu machen, eine Sexkolumne zu schreiben oder meine eigene Kochsendung im Fernsehen zu kriegen.«
»Nun, es gibt noch jede Menge anderer Sachen, die du machen kannst«, fuhr Conor unerschrocken fort. »Du solltest dir wirklich eine Agentin suchen …«
Kate stieß einen Seufzer aus und hörte kaum noch zu. Wenigstens brauchte sie sich keine Gedanken darüber zu machen, dass sich ihre Familie für sie schämte, dachte sie. Ihrer Meinung nach hatte sie mit der Veröffentlichung dieser schändlichen Artikel praktisch einen Hauptgewinn erzielt.
Zu ihrer Überraschung rief am Nachmittig auch noch Louise bei ihr an. »Kate, es tut mir leid, dass du diesen Ärger mit der Presse hast«, erklärte sie. »Ich weiß, wie schrecklich das wahrscheinlich für dich ist.«
Kate war überrascht, weil Louise derart genau Bescheid zu wissen schien, dann wurde ihr allerdings klar, dass sie natürlich alles wusste, was in den Medien kam und Will betraf.
»Ich wünschte, ich könnte behaupten, dass das Schlimmste überstanden ist, aber Tina sorgt bestimmt dafür, dass es noch eine ganze Weile weitergehen wird. Sie wird versuchen, Kapital daraus zu schlagen, solange es ihr möglich ist. Weißt du, dass sie eine Klientin von Dev Tennant ist?«
»Ja.« Kate seufzte zum x-ten Mal an diesem Tag.
Dev Tennant war der einflussreichste Verleger Großbritanniens und wurde für seine machiavellistische Fähigkeit, die Medien und die öffentliche Meinung zu manipulieren, gleichermaßen verabscheut wie verehrt.
»Wir haben Will bisher noch nichts von alledem gesagt«, erklärte ihr Louise. »Offensichtlich ist die Story in England keine derart große Sache, weshalb er dort mit etwas Glück nichts darüber lesen wird. Und selbst wenn die englischen Revolverblätter die Geschichte aufgreifen, hat Antonia Bell derartige Zeitungen ganz sicher nicht im Haus.«
»Nein, wahrscheinlich nicht.«
»Aber wie dem auch sei, falls du irgendwelche Hilfe im Umgang mit den Medien brauchst, wende dich einfach an unsere PR-Abteilung, ja?«
»Ich möchte nichts tun, wodurch ich vielleicht noch Öl ins Feuer gieße. Ich will nur, dass es vorüber ist.«
Doch Wills Assistentin hatte recht – es wurde tatsächlich noch schlimmer. In den nächsten Tagen wurde die Geschichte fortgesetzt, denn Tinas Freundinnen und Freunde tauchten nacheinander auf und gaben zum Besten, wie die Sache ihrer Meinung nach gelaufen war. Sämtliche Mitglieder ihrer Entourage, die in der
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