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Der letzte Krieg der Engel (German Edition)

Der letzte Krieg der Engel (German Edition)

Titel: Der letzte Krieg der Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Jankowski
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töten?“
    „Nein, sicherlich Schlimmeres.“ Arel schüttelte gelassen den Kopf. „Der Tod wäre eine Gnade, eine Erlösung, kleine Sterbliche. Ich denke, sie würden dich zu Helal bringen und der würde sich sehr, sehr viel Zeit nehmen ...“
    Sein Tonfall ließ Leandra gegen ihren Willen frösteln. Sie zog die Schultern hoch, während der Priester den Wagen durch den nächtlichen Verkehr der Großstadt lenkte, schweigend und souverän, als wäre er sein Leben lang professioneller Chauffeur gewesen.
    Auch Arel wollte nicht reden, sondern lehnte sich zurück, rutschte im Sitz tiefer, bis er seine langen Beine gegen die Rückenlehne des Beifahrersitzes klemmen konnte. Er suchte wenigstens oberflächlichen Schlaf, mehr konnte er sich in Leandras Gegenwart nicht leisten.
    „Erklär mir genau, was hier los ist.“ Leandra hatte seine Müdigkeit gesehen und beschlossen, ihm auf die Nerven zu gehen.
    „Bisher sind fast alles nur Gerüchte“, murmelte Arel undeutlich, ohne die Augen zu öffnen. „Irgendwer hat den Jungs im Himmel gesteckt, dass Helal aufrüstet, um erneut den Thron Gottes für sich zu beanspruchen.“
    „Und was habe ich damit zu tun?“, fiel ihm Leandra aufgebracht ins Wort.
    Arel öffnete nicht einmal die Augen. „Es gibt immer irgendwelche Prophezeiungen, Weissagungen, Einmischungen. Es wurde gesagt, dass ein Mensch die letzte Schlacht entscheiden wird - sollte es wirklich dazu kommen“, berichtete er gelassen weiter, obwohl Wut in seinen Eingeweiden kochte. Er war noch nie besonders geduldig gewesen. „Und dieser Mensch bist du, die Eine.“
    „Ja, den Blödsinn hast du mir ja schon erzählt“, fauchte Leandra und schüttelte entschieden den Kopf. „Das ist doch vollkommener Schwachsinn! Ich glaube dir kein Wort, und ich glaube auch nicht, dass du wirklich ein Engel bist! Du bist ... du ...“
    Sie wusste nicht, was sie glauben sollte.
    Arel öffnete langsam die Augen und im diffusen Licht der vorüberhuschenden Straßenlaternen konnte sie tief in ihnen Wut glimmen sehen.
    „Halt einfach für eine halbe Stunde deinen Mund“, forderte er. Seine Stimme war so kalt, dass Leandra ihren Mund wieder zuklappte und wirklich schwieg, während die Limousine den Tunnel nach New Jersey nahm und sie New York verließen.

10. Kapitel
    Leandra hatte auf dem Weg noch ein paarmal zu meckern begonnen, aber obwohl sie Arel damit am Schlafen hinderte, war der mit keinem Wort darauf eingegangen. Dennoch seufzte er erleichtert, als sie in der Morgendämmerung ihr Ziel erreichten: Vor ihnen tauchte ein großes, altes Kloster auf, dessen massive Mauern sich grau vor dem rötlichen Himmel abhoben. Der ganze Ort strahlte eine unterschwellige Bedrohung aus.
    „Das wurde ja auch Zeit“, murmelte er und stieg sofort aus, als der Priester den Wagen vor dem robust aussehenden Holztor parkte.
    Sie wurden erwartet. Noch während Arel müde seine Glieder streckte und dann Leandra eine Hand gab, öffnete sich eine kleine Tür in dem Tor und ein Mönch erschien darunter. Er war in eine einfache, braune Kutte der Franziskaner gekleidet, lediglich Sandalen an den Füßen, die Kapuze auf den Schultern.
    „Guten Morgen, Herr“, begrüßte er Arel auf die gleiche höfliche Art, die ihm schon durch die anderen Priester widerfahren war.
    Arel seufzte leise, ehe er sich leicht verbeugte, Leandra fest am Oberarm neben sich. Er traute ihr keine Sekunde über den Weg.
    „Guten Morgen“, gab er zurück und versuchte, ein Gähnen zu unterdrücken. „Seid ihr immer so früh auf?“
    „Das ist unser Lebensrhythmus“, sagte der Mönch und wandte sich an Leandra, sodass Arel Zeit hatte, sich bei ihrem Fahrer zu bedanken. Er beugte sich zum Fenster der Fahrertür, setzte sein freundlichstes Lächeln auf und ging dann leicht in die Hocke, um dem Priester ins Gesicht sehen zu können.
    „Vielen Dank für die Hilfe“, bedankte er sich freundlich, ehe er übergangslos ernst wurde. „Du weißt, dass dieser Ort hier geheim bleiben muss, oder?“ Der Priester bestätigte das mit einem Nicken, aber als er etwas sagen wollte, hob Arel abwehrend eine Hand. „Wenn jemand zu euch kommt, dann haltet sie auf, solange es geht, doch wenn ihr es nicht mehr verbergen könnt, dann sagt ihnen, was sie wissen wollen.“ Seine dunklen Augen suchten die des Priesters. „Ich will nicht, dass sie euch etwas antun, hast du das verstanden? Eure Qualen und euer Tod würden niemandem nützen, dessen sei dir gewiss! Solange ich bei ihr bin, wird der

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