Der letzte Krieg der Engel (German Edition)
an.
„Engel sind vollkommen anders als ihr Menschen“, ließ er sie wissen und seine Stimme war beängstigend und ehrerbietend zugleich. „Wir haben keine Seele, die an einem anderen Ort weiterleben könnte - das war ein Experiment, das Gott an euch versucht hat.“
„Aber ... aber er kann doch nicht ...“ Leandra konnte es nicht fassen, zu tief war ihr Entsetzen über das, was sie dem Engel angetan hatte - allen Engeln, die in diesem Kampf gestorben waren. Sie wusste auf einmal mit absoluter Sicherheit, dass der Krieg anders ausgegangen wäre, hätte sie mit ihrer Seele auf Gottes - Arels - Seite gestanden.
„Wie geht es weiter?“ Arel war Helal egal, ebenso wie alle anderen und auch seine Gefolgsleute. „Was ist diesmal deine Strafe für mich?“ Auf einmal klang er ganz wie ein trotziges Kind. Vielleicht war er auch nichts anderes.
„Keine Strafe“, widersprach aber die Stimme. „Du hast in einem offenen Kampf gewonnen: Es gehört dir.“
„Was gehört mir?“ Helals Flügel schlugen aufgeregt.
„Och, alles, um was du gekämpft hast.“ Der erste Engel zuckte die Schultern und konnte sich trotz allem ein Grinsen kaum verkneifen. „Die Erde, Helal, genau so, wie sie jetzt ist.“ Er sah ihn fest an. „Und das Paradies - genau so, wie es unter deinem Einfluss sein wird.“
„Nein!“ Leandras Schrei war gleichzeitig ein Aufschluchzen und sie fiel vor Gott auf die Knie. „Bitte! Das ... das könnt Ihr nicht tun! Großer Gott, ich flehe Euch an! Ihr habt das Paradies und die Erde einmal erschaffen, Ihr könnt ...“
„Nein.“ Die Stimme unterbrach ihr Flehen mit einem einzigen, endgültigen Wort. „Es gibt nichts, um was du Gott bitten kannst. Du hast an Helals Seite gekämpft, jetzt bekommst auch du deinen Preis.“
Mit einer Handbewegung öffnete sich ein Tor, und Leandra bekam einen Blick auf die Erde:
Vor ihr breiteten sich die Ruinen einer Großstadt aus. Es gab keine Menschen mehr, alles noch vorhandene Leben waren Ausgeburten der Hölle, die Leandra vielleicht schon einmal zu oft gesehen hatte, um noch namenloses Entsetzen zu verspüren. Unter ihnen waren schwarze Engel in schwarzen Rüstungen, die vom teilweise getrockneten Blut stumpf geworden waren.
Ihr Preis ...
32 . Kapitel
Was einst der Stadtteil ‚Hell`s Kitchen’ in New York gewesen war, trug diesen Namen jetzt zu Recht: Es gab kein menschliches Leben mehr, nur noch Dämonen und Wesen, vor denen sogar Helals schwarze Engel die Augen verschlossen.
Der einzige Mensch in diesem Grauen war Leandra, die mit ihren blonden Engelslocken wie ein Geschöpf Gottes aussah.
Dabei hatte sich Gott endgültig von den Menschen abgewandt.
Leandra hatte keine Ahnung, wo Gott jetzt mit Ihren/Seinen Erzengeln war, aber sie war sich sicher, dass eine Gottheit keine Schwierigkeiten haben würde, sich ein neues Paradies zu schaffen.
Ihr hingegen gingen sogar die Dämonen aus dem Weg, trug sie doch Helals Zeichen auf der Stirn. Er hatte sie trotz allem zu seiner Gefährtin gemacht, wie er es ihr versprochen hatte.
Leandra war so einsam wie niemals zuvor in ihrem Leben, und das Grausamste daran war wohl, dass sich das nicht mehr ändern würde - bis zum Ende ihrer Existenz, denn nach der Hölle auf Erden würde die Ewigkeit in Helals Hölle folgen.
ENDE
ÜBER DIE AUTORIN
Patricia Jankowski wurde 1973 in Kassel geboren.
Sie ist Bilanzbuchhalterin und betreut zur Zeit die Firma ihres Mannes. Mit ihm und ihren beiden Söhnen lebt sie am Südrand der Lüneburger Heide.
Ihren ersten Roman schrieb sie bereits im zarten Alter von elf Jahren. Seit dem haben unzählige Werke ihre Finger verlassen, von denen natürlich ein Großteil nicht druckbar ist.
Einem bestimmten Genre lassen sich ihre Geschichten bewusst nicht zuordnen. Von historischen Romanen bis hin zu Gesellschaftsstudien ist fast alles vertreten, dabei dreht es sich allerdings immer auch um die Liebe.
Zur Zeit arbeitet sie unter anderem an einem Roman aus dem Genre Historical Romance, der im Zweiten Weltkrieg in Frankreich spielt.
BISHER ERSCHIENEN:
Seelenchronik
Trilogie um Corbin Kavanagh
1. Verlorene Seele
Ist Liebe auf ein Geschlecht fixiert?
Oder betrifft sie vielmehr ein Wesen, eine Seele, ein Herz, in das man sich verliebt?
Gabe sieht sich mit dieser Frage konfrontiert, als er den Vampir Corbin trifft. Er bekommt Zugang zu dessen Vergangenheit nur durch einen tiefen Blick in dessen Augen.
Ist es das, was Gabe
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