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Der letzte Krieg der Engel (German Edition)

Der letzte Krieg der Engel (German Edition)

Titel: Der letzte Krieg der Engel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Jankowski
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nicht, er hatte schon in ihrer Wohnung nur Gefühle von ihr empfangen können, starke Emotionen wie Angst und Wut, aber ihre Gedankenwelt war ihm verschlossen geblieben. Ihr wäre nicht die Flucht geglückt, hätte er ihre Gedanken lesen können.
    Er hatte einen schwachen ‚Geruch‘ von ihr in der Nase und die nächsten Stunden verbrachte Arel damit, durch die regennassen Straßen von ‚Hell`s Kitchen‘ zu schleichen, die Hände tief in den Taschen seines schwarzen, taillierten Mantels vergraben, den Kopf gesenkt, und ‚schnupperte‘ nach ihr.
    Hin und wieder bekam er eine schwache Ortung von ihr, aber immer, wenn er sich in die Richtung wandte, stellte es sich als ein Schatten dessen heraus, das er suchte: Leandra war vor kurzer Zeit an diesen Orten gewesen, aber das war zu lange her, als dass es ihm noch nützen würde.
    Als die Nacht hereinbrach, kehrte Arel äußerst schlecht gelaunt zu der Kirche zurück, die Leandras Zuhause für die nächste Zeit hätte werden sollen. Die Priester zogen demütig die Köpfe ein, als er durch den Mittelgang des Kirchenschiffes stürmte, die Hände immer noch in den Taschen des Mantels.
    Aber Arel hatte nicht vor, die armen Priester zur Rechenschaft zu ziehen. Er war nie ein Racheengel gewesen, immer ein Beschützer und Behüter. Er ging knapp vor dem Altar auf ein Knie und senkte den Kopf.
    Auf einmal wirkte seine ganze Gestalt erschreckend demütig. Als einer der Messdiener vorsichtig näher trat, konnte er Arel reden hören: „Vielen Dank auch, Gott!“, maulte der und seufzte leise. „Du hast immer die richtig guten Jobs für mich, hm? Verdammt, wie soll ich denn eine Frau beschützen, die nicht beschützt werden will? Ich kann sie nicht einmal aufspüren, zum Teufel! Was hast du da wieder kreiert, hm? Ja, ja, ja, ich weiß, ich weiß!“
    Es war fast, als würde er eine Antwort bekommen, aber das täuschte. Gott hatte schon lange aufgehört, zu Arel zu sprechen. Er wusste auch so, was Sie wahrscheinlich gesagt hätte: Er hatte kein Recht, sich zu beschweren, sondern sollte lieber dankbar sein, überhaupt als Engel beachtet zu werden.
    „Sag Arameel, ich brauche ihn hier“, maulte Arel, bekreuzigte sich hastig und stand auf, wobei er die Flügel ausbreitete und der Messdiener mit einem leisen Kreischen zusammenfuhr.
    „Komm, hör schon auf“, sagte Arel mit einem Grinsen, als er den Menschen neben sich bemerkte. „Du wirst doch vor mir keine Angst haben, oder? Mann, ich bin vollkommen harmlos! Und auch vor denen da musst du dich nicht fürchten.“
    Er schlug kurz mit den Flügeln, ließ einen starken Luftzug über den Messdiener streichen und der verbeugte sich tief, immer noch sehr, sehr ängstlich.
    „Weswegen fürchten mich die Menschen, Vater?“, wollte Arel von dem Mann wissen, der lautlos hinter ihn getreten war. Seine Stimme klang müde und traurig.
    „Die Menschen fürchten alles, was ihnen fremd ist, mein Sohn“, gab der Priester zurück und legte Arel eine Hand auf die Schulter, ehe er noch einen Schritt näher an ihn herantrat. „Ich weiß ja, dass du nichts essen und trinken brauchst, aber ... kann ich irgendetwas für dich tun?“
    „Ich würde gerne ein heißes Bad nehmen und dann irgendwo am Kamin meine Füße hochlegen“, träumte Arel mit offenen Augen.
    Der Priester nickte und schob ihn sanft in Richtung Sakristei. „Das sollte kein Problem sein“, sagte er. „Komm mit, in meiner Wohnung bekommst du alles, was du brauchst.“
    Eine Viertelstunde später stand Arel im Badezimmer des Priesters und schälte sich langsam und müde aus seiner nassen Kleidung, als es leise an die Tür klopfte und die Haushälterin des Priesters den Kopf hereinsteckte.
    „Verzeiht mir, ich wollte Euch nicht ...“, wollte sie sich entschuldigen, als sie Arel nackt sah. Der winkte nur ab, klappte seine Flügel eng zusammen und drehte ihr den Rücken zu, sodass seine Nacktheit bedeckt war.
    „Es gibt bei mir nichts zu sehen, gute Frau“, beschied er mit einem Lächeln. Er ließ sie näher kommen, denn sie wollte sich um seine Kleidung kümmern. „Und hört endlich alle auf, vor mir Angst zu haben, zum Teufel! Ich habe in meiner ganzen Existenz nie einem Sterblichen ein Haar gekrümmt, hat euch das niemand gesagt?“
    „Nein, man erzählt andere Dinge über Euch.“ In der Stimme der Frau war ein Schmunzeln. Als sie an der Tür stehen blieb - Arels nasse Kleider auf dem Arm -, drehte sich Arel zu ihr um, die Stirn gerunzelt.
    „Was erzählt man denn?“,

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