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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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eines Elfs genügen, um den Wunsch nach Rache aufleben zu lassen. »Trotzdem ist es schade. Ich hatte nicht erwartet, dass sich unsere Wege so schnell trennen.«
    »Dich könnte ich vor meinen Männern schützen, aber sie …« Er nickte zu den Elfen hinüber. »Hier gibt es nichts zu beißen. Außer ihnen«, fügte er grinsend hinzu.
    Nun lachte Athanor, obwohl die Vorstellung elfenfressender Trolle stets ein wenig beunruhigend war. »Du hast recht. Wir sollten den brüchigen Frieden nicht riskieren. Mach’s gut, Orkzahn. Du bist ein guter Freund.«
    Der Troll brummte etwas und schlug Athanor auf die Schulter, dass er vor Schmerz ächzte. Xanthos’ Hiebe steckten ihm noch in den Knochen. »Du bist ein besserer Freund. Ich werde nie vergessen, was du für uns getan hast. Meine Männer finden, dass wir dir genug gedankt haben. Wir haben auf dich gehört und die Elfen verschont. Aber ich finde, du solltest ihn haben.« Orkzahn drehte sich, um auf die um das Skelett zankenden Trolle zu zeigen.
    »Äh, wen sollte ich haben?«
    »Na, den Kopf. Den Kopf des Drachen.«
    »Oh.« Der Schädel war so groß wie der Rumpf eines Pferds. »Äh, danke. Ich fühle mich sehr geehrt.« Athanor zog es vor, den Abschied nicht damit zu verderben, dass diese Trophäe eher den Zwergen zustand.
    »Vielleicht sehen wir uns wieder, wenn du genug von den Elfen hast«, murmelte Orkzahn und wandte sich ab.
    Athanor sah ihm nach, wie er zu den anderen Trollen ging und den Streitenden mit seiner riesigen Knochenkeule drohte. Orkzahn brüllte auf Trollisch und stapfte davon, ohne darauf zu warten, ob sich ihm jemand anschloss. Seine Männer folgten ihm von selbst. Ein letztes Mal sah er sich um und hob grüßend die Keule, dann verschwand er zwischen den Bäumen. Athanor merkte, dass er die Hand gehoben hatte, und seine Stimmung sank mit ihr.
    Als er sich umdrehte, um zum Lager zurückzukehren, entdeckte er Elanya, die ganz in der Nähe stand.
    »Du wirst ihn wirklich vermissen, wie es scheint.«
    Athanor gab einen gereizten Laut von sich. Er war nicht in der Stimmung, sich für diese Freundschaft zu rechtfertigen.
    »Nun, jedenfalls bin ich hier, um dir zu sagen, dass der Zwerg die Nacht überlebt hat. Ich dachte, es könnte dich freuen, das zu hören.«
    Es war in der Tat eine gute Nachricht, aber wenn Elanya das Wort Zwerg aussprach, glaubte er, dieselbe Geringschätzigkeit darin zu hören wie gegenüber den Trollen. »Kann es sein, dass du alles verachtest, das einen Bart hat?«
    Erst als sie schmunzelte, fiel ihm auf, dass er sich seit Tagen nicht rasiert hatte. »Du übertreibst.« Rasch beugte sie sich vor, küsste seine Wange und verzog das Gesicht. »Stachlig wie ein Igel. Du wirst den Bart scheren müssen, sonst wiederhole ich das nicht.«
    »Ich glaube, das lässt sich einrichten«, erwiderte er und bemerkte Gunthigis, der von den Verwundeten her auf sie zukam. »Bist du sicher, dass es Vindur gut geht?« So gut es jemandem mit seinen Verletzungen gehen kann.
    »Ja, warum?« Besorgt sah sich Elanya um. »Ich habe heute Morgen meine ganze Magie auf ihn verwendet.«
    Gunthigis, der sie nicht verstand, nickte ihr nur zu. »Herr Athanor, wir müssen über Vindur sprechen.«
    »Geht es ihm schlechter?«
    »Was? Nein.« Der Blick des Hauptmanns huschte hierhin und dorthin. Jetzt, da es keinen Feind mehr zu bekämpfen galt, hatte ihn offenbar die seltsame Angst der Zwerge im Freien gepackt. »Es geht darum, dass er hierbleiben muss.«
    »Könnt ihr ihn denn nicht auf einer Bahre mitnehmen, wenn er nicht laufen kann? Oder warten, bis er wieder bei Kräften ist?« Erzähl mir nicht, dass du dafür zu viel Angst vor dem freien Himmel hast.
    »Das würde doch nichts daran ändern.«
    »Ich fürchte, das verstehe ich nicht«, gab Athanor zu.
    »Es tut mir ja auch leid um den Jungen, aber im Grunde darf ich nicht einmal mehr mit ihm reden. Für uns ist er tot.«
    »Aber warum? Er lebt doch noch. Darf ein Zwerg kein Drachenfeuer überleben? Macht ihn das unrein, oder was?«
    »Was ist? Was sagt er?«, wollte Elanya wissen.
    »Sie wollen Vindur verstoßen.«
    Gunthigis richtete sich zu seiner vollen Größe auf, auch wenn sie aus Athanors Sicht nicht gerade beeindruckend war. »Ein Zwerg darf alles überleben, aber nicht seinen Schildbruder.«
    »Er hätte mit Hrodomar sterben sollen?«
    »So hatten sie es sich gegenseitig geschworen. Wer den Schwur bricht, gilt dennoch als tot. Eidbruch darf nicht belohnt werden«, stellte der Hauptmann streng

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