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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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seinem Gegner vorbei. Wie den Stachel einer Wespe ließ er das Schwert in den Hals des Orks zucken.
    Die Landung war hart. Jäher Schmerz jagte durch seinen verwundeten Fuß, als drehe jemand ein glühendes Eisen darin um. Er geriet aus dem Gleichgewicht und fiel. Im gleichen Augenblick fuhr neben ihm die Spitze eines Speers in den Boden. Athanor rollte sich auf den Rücken. Schon stürzte sich ein Ork mit einer Axt auf ihn. Athanor warf sich zur Seite. Wo er gerade noch gelegen hatte, schlug das Beil mit einem Knall auf Gestein. Der Ork wurde vom eigenen Schwung auf die Knie gerissen. Hastig rappelte sich Athanor auf, während der Ork wieder auf die Beine kam. Klirrend traf Klinge auf Axtblatt. Der wilde Hieb prellte Athanor fast das Schwert aus der Hand. Wie aus dem Nichts landete eine Faust des Orks in seinem Magen. Das Kettenhemd knirschte, Athanor krümmte sich, doch zugleich packte ihn heißer Zorn. Mit einem Wutschrei warf er sich vor, rammte mit dem Schädel das Kinn des Gegners. Der Ork taumelte rückwärts und holte benommen aus. Hastig stach Athanor zu. Mühelos glitt die Schwertspitze in die Kehle des Orks. Anstelle eines Schreis quoll Blut über die dunklen Lippen und spritzte Athanor ins Gesicht. Angewidert stieß er den Ork von sich. Noch umklammerte sein Gegner die Axt, gurgelte Blut, doch die Beine gaben bereits nach.
    Während sein Gegner vornüberkippte, wirbelte Athanor herum und spähte nach neuen Angreifern. Nur der Ork mit dem Kopfverband kniete wenige Schritte entfernt und presste eine Hand auf seinen Hals. Im Schein des Feuers sah Athanor den Blutstrom, der zwischen den Fingern hervorquoll. Keine Gefahr mehr.
    Keuchend ließ er das Schwert sinken und nahm den Hof der einstigen Festung zum ersten Mal bewusst wahr. Die verfallenen Türme und Wehrmauern umgaben ihn wie die Ränge eines Theaters. Für einen Moment kam er sich vor wie ein Gladiator in der Arena Theroias. Fehlte nur noch, dass ihm ein einsamer Zuschauer Beifall klatschte. Doch im Spiel der Schatten, die die Flammen des Lagerfeuers auf die Ruinen warfen, war niemand zu sehen.
    Von den übrigen Gebäuden auf dem Hof waren kaum mehr als Steinhaufen geblieben. Gräser, Sträucher und vereinzelt sogar Bäume wuchsen zwischen den Trümmern. Das Feuer der Orks brannte auf dem einzigen größeren freien Platz, und nah bei den Flammen lag eine riesige gefesselte Gestalt, die nur der gefolterte Troll sein konnte.
    Langsam ging Athanor auf das Feuer zu. Erst jetzt merkte er, dass die blutgetränkte Hose an seinem Schenkel klebte, und bei jedem Schritt schmatzte Blut in seinem Stiefel. Allmählich kehrte auch der Schmerz in den verwundeten Fuß zurück. Humpelnd näherte er sich dem Troll. Mit lodernd gelben Augen sah ihm das Ungetüm entgegen, doch offenbar fehlte ihm die Kraft, auch nur den Kopf zu heben.
    »Siehst wirklich übel aus«, murmelte Athanor und blieb außer Reichweite der mit Stricken gefesselten Hände stehen. Das Gesicht des Trolls war blutunterlaufen und verquollen. Aus seinem schwarzen Bartgestrüpp ragte eine breit geschlagene Nase, darunter waren aufgeplatzte Lippen zu erahnen. Der Gestank verbrannter Haare hing noch in der Luft. Athanor konnte sehen, wo die Orks Fackeln über die ansonsten dunkel behaarten Unterarme des Trolls gezogen hatten. Abgesengt wie ein geschlachtetes Schwein. Nur dass der Hüne noch nicht tot war – obwohl sich jemand viel Mühe gegeben hatte, ihn möglichst nah an die Schwelle zu bringen. Der ganze Körper war mit Schnitten und Blutergüssen bedeckt. Sie mussten mit seiner eigenen Keule auf ihn eingeschlagen haben. An den blutigen Händen fehlten zwei Finger und mehrere Nägel.
    Athanor richtete den Blick wieder auf das entstellte Gesicht. Der Troll hatte die Augen geschlossen, als ginge ihn das Leben schon nichts mehr an. Er lag so still, dass Athanor Zweifel kamen, ob er noch atmete. Doch damit hatte ihn auch einer der verfluchten Orks beinahe getäuscht. Wenn er nicht aufpasste, verspeiste ihn der Menschenfresser zum späten Abendessen. Er hob das Schwert und spannte die ausgelaugten Muskeln. Außer dem Knistern und Prasseln des Feuers war nichts zu hören.
    Wie aus dem Nichts schlug ein Pfeil in den Boden vor Athanors Füßen.
    »Keinen Schritt weiter!«, drohte eine Stimme auf Elfisch.

2
    Athanor fuhr herum und hielt das Schwert kampfbereit erhoben. Sein Blick suchte den Ursprung der Stimme, doch das Feuer befand sich zwischen ihm und dem Schützen und blendete ihn.
    »Weg mit der

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