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Der letzte Krieger: Roman

Der letzte Krieger: Roman

Titel: Der letzte Krieger: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Falk
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sein Schwert. Doch der Ork ging mit einem Aufschrei zu Boden, noch während Athanor hinter der Ecke hervorsprang. Wie viel Zeit blieb ihm, bis jemand über die Mauer kletterte und ihm in den Rücken fiel? Vom Hämmern in seiner Brust abgesehen herrschte noch Stille im Gang, aber wenn er blieb, würden sie ihn bald in die Zange nehmen. Die Spuren, auf die er im Tal gestoßen war, hatten auf höchstens zwanzig Orks schließen lassen. Mehr als sechs oder sieben konnten es nun also nicht mehr sein. Athanor lächelte. Klingt fair.
    Schnell hob er seinen Bogen auf, hängte ihn sich um und rückte vor. Irgendwo zwischen den Trümmern vor dem Ausgang warteten sie auf ihn. Ihr heiseres Flüstern verriet sie. Die Dunkelheit im Gang bot Athanor Deckung, doch mit jedem Schritt wurde es ein wenig heller. Wieder kam der Spalt in der Decke in Sicht. Von dem sterbenden Speerwerfer tropfte Blut herab, bildete eine Lache am Boden.
    Athanor hielt sich nah an der rechten Wand, wo die Schatten tiefer waren und fast bis zum Ausgang reichten. Vor ihm lag sein Verfolger – halb am Boden, halb an die Mauer gelehnt. Aus dem Bauch ragte Athanors Pfeil. Wie im Schlaf war dem Ork das Kinn auf die Brust gesunken, und seine erschlafften Finger hatten sich vom Griff seines Messers gelöst.
    Mit dem Kerl stimmt was nicht. Athanor kniff die Augen zusammen und versuchte vergebens, im Zwielicht zu erkennen, ob sein Gegner noch atmete. Drauf geschissen. Er holte zu einem Stich aus und stieß die Schwertspitze auf die Brust des Orks hinab. Schneller als Athanors Augen folgen konnten, schlug der vermeintlich Tote die Klinge zur Seite, riss das Messer empor und stach nach Athanors Bein. Vom eigenen Schwung getragen fiel Athanor nach vorn. Tief stieß die Spitze seines Schwerts in die Schulter des Orks. Zugleich spürte er einen scharfen Stich, dann ein Brennen an seinem Schenkel. Hastig wich er zurück. Der Ork fiel mit einem Grunzen wieder gegen die Wand. Blut lief warm an Athanors Bein hinab.
    Draußen ertönten aufgebrachte Rufe und Fragen. Wenn niemand antwortete, würden die Orks vielleicht auf gut Glück in den Gang schießen. Er brauchte einen Schild – und zwar schnell. »Weg mit dem Messer!«, blaffte er und stach in die Hand des Verwundeten, der schwer atmend dalag. Der Ork zischte irgendetwas, ließ die Waffe fahren, obwohl er sicher kein Wort verstand. Athanor griff ihm ins Haar und zerrte daran. »Los, hoch mit dir!«
    Knurrend bäumte sich der Ork auf, stürzte sich erneut auf ihn, doch seinem Angriff fehlte die Kraft. Athanor drehte ihm einen Arm auf den Rücken und stieß ihn vorwärts. »Geh oder ich zerleg dich, bevor du sterben kannst!«
    Mit Athanors Schwertspitze im Rücken stolperte der Ork auf den Ausgang zu, einen Schritt, zwei. Athanors Blick huschte zum Spalt in der Decke empor. Nichts. Rasch sah er wieder nach vorn. Sein noch lebender Schutzschild wankte aus den Schatten. Hinter einem Mauerrest sprang ein Ork auf, schleuderte noch im Sprung seinen Speer. Athanor stieß seinen Gefangenen dem Geschoss entgegen und stürmte an ihm vorbei. Er sah nicht mehr, ob der Speer traf, hörte nur die Wutschreie der Orks vor ihm.
    Schon hatte er den Speerwerfer erreicht, der im Schutz der Trümmer eine kurze breite Klinge zog. Athanor flankte über den Mauerrest, das Schwert voran. Die Waffe des Gegners glitt an seiner Klinge ab. Mit voller Wucht prallte er gegen den Ork und warf ihn um. Er landete auf allen vieren, die Knie irgendwo auf dem Gegner, doch sein Schwung trug ihn weiter. Über Steine, die sich schmerzhaft in seine Rippen bohrten, rollte er sich ab, stieß mit der Schulter gegen weitere Trümmer. Mühsam versuchte der Ork, wieder auf die Füße zu kommen, doch eins seiner Beine war geschient und knickte unter ihm ein.
    Ein Andenken an die Trolle. Athanor sprang auf. Hinter seinem Gegner kam ein zweiter Verwundeter in Sicht, dessen Kopf mit groben Stoffstreifen umwickelt war. Dennoch stürmte er heran und schwang brüllend eine Axt.
    Athanor fegte den humpelnden Ork mit einem Tritt wieder von den Beinen und stach ihm das Schwert in den Rücken. Noch bevor der Sterbende still lag, riss Athanor die Klinge heraus und wandte sich dem neuen Gegner zu. Sein Blick streifte den Mauerrest, an dem der Ork entlanglief. Als Athanor plötzlich auf ihn zurannte, stemmte der Ork die Füße in den Boden und holte zu einem Hieb aus, doch es war zu spät. Athanor sprang zur Seite, stieß sich mit einem Fuß von der Mauer ab und flog förmlich an

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