Der letzte Kuss
die Augen gesehen, wenn ich sie nach ihrer Gesundheit befragte, und wenn sie glaubte, ich sei nicht da, hat sie die Treppen wie eine Sprinterin genommen.« Er verdrehte die Augen bei dieser Vorstellung.
»Nicht zu vergessen, dass sie versäumt hat, ihre Trainingskleidung zu verstecken.«
Er kicherte. Ehe er nach D.C. gefahren war, hatte er die Trainingshose und ein feuchtes T-Shirt seiner Mutter in der Waschmaschine entdeckt, als er seine Wäsche hineintun wollte. Ausgeschlossen, dass es sich dabei um etwas anderes als um frisch getragene Sportsachen handelte. Er hätte sie am liebsten gepackt, als er sich alles zusammengereimt hatte, aber er musste sich erst Gewissheit verschaffen.
Es war leicht gewesen, Dr. Leslie Gaines in die Enge zu treiben und vorzutäuschen, seine Mutter habe ihm ihren wahren Zustand gestanden. Er ließ die Ärztin glauben, er wisse, dass die Gesundheitsprobleme nicht ernst seien, wäre aber besorgt, dass flüssiges Antazidum auch nicht allzu gesund sei. Dr. Gaines hatte zugestimmt, dass eine Magenverstimmung kein so ernstes Problem wäre wie der Herzanfall, den sie bei ihr in der Nacht vermutet hatten, als sie in die Notaufnahme eingeliefert worden war. Die Ärztin versicherte ihm, dass sie Rainas Herz sowieso ständig kontrolliere und sagte, sie werde in Zukunft nur verschreibungspflichtige Medikamente für Rainas Magen verordnen.
»Wieso konnte deine Mutter nicht bedenken, dass sie es bei ihren Söhnen mit Männern zu tun hat, die einen Reporterinstinkt geerbt haben?«, fragte Charlotte.
»Weil sie es mit Söhnen zu tun hat, die Liebe und Sorge an erste Stelle setzen und niemals daran denken, das Ganze zu hinterfragen.« Verdammt, wenn Roman nicht bei ihr gewohnt hätte, wäre er nie dahintergekommen.
»Und du bist sicher, dass es richtig ist, ihr nicht zu sagen, dass du Bescheid weißt?«
Roman grinste. »Sie glaubt, sie sei am Anfang eines Rekordsieges. Warum soll ich ihr die gute Stimmung verderben?
Außerdem habe ich es ihr ja heimgezahlt, sobald ich den Schock und meine Wut überwunden hatte.«
Charlotte streckte sich auf dem Bett aus, und ihr schlanker Körper führte ihn genauso in Versuchung wie beim ersten Mal.
»Ich weiß schon. Du hast ihr erzählt, sie würde so bald noch nicht mit Enkelkindern rechnen können, da wir erst einmal Zeit für uns allein haben wollten. Ich fühle mich immer noch wegen dieser Lüge schuldig.«
»Sie hat eine kleine Rache verdient«, murmelte er. »Und ich weiß nicht, ob ich dich verdient habe, aber genießen werde ich dich in jedem Fall.« Er senkte den Kopf, um träge Küsse um ihre Brüste herum zu verteilen und sie damit zu necken, dass seine Zunge vorschnellte, aber niemals ihre Brustwarzen traf, die um seine Berührung, seine Zunge, seine Zähne bettelten.
Charlotte bäumte sich auf und stöhnte, ein flehentliche Bitte an ihn, sie aus ihrem Elend zu erlösen und sich an ihrer erigierten Brustspitze festzusaugen. Während der letzten Wochen hatte er ihre Körpersignale kennen gelernt, und er würde niemals müde werden, noch dazuzulernen. »Noch nicht, Liebling.«
»Wir müssen …«
»Ich weiß genau, was wir müssen«, sagte er. Sein Penis pulsierte, und er war bereit, in sie einzudringen. Doch zunächst quälte er sie noch ein wenig mit seinen Fingern, ließ sie zwischen ihre Schenkel gleiten und schob einen tief dazwischen.
Sie presste ihre Beine eng zusammen, fing somit seine Hand zwischen ihren Schenkeln und verhinderte jede weitere Bewegung. »Wir sollten Chase und Rick in den wahren Gesundheitszustand deiner Mutter einweihen.«
Roman stöhnte. »Wie kannst du in diesem Augenblick an irgendetwas anderes denken, meine Brüder eingeschlossen, oder besser gesagt – schon gar nicht an meine Brüder?«
»Das nennt man Prioritäten setzen, und es ist nicht leicht, glaube mir. Aber meinst du nicht auch, ich würde dich mit mehr Genuss lieben, wenn wir nicht gezwungen wären, das hier nochmals durchzusprechen?«
Denselben Streit hatten sie schon einmal gehabt, als Charlotte ihm sagte, es sei unfair, Chase und Rick über Rainas wirklichen Gesundheitszustand im Unklaren zu lassen. »Schätzchen, wir wollen darüber reden, wenn wir wieder zuhause sind. Je länger wir sie vorerst im Dunkeln lassen, desto länger sind sie unserer Mutter auf Gnade oder Ungnade ausgeliefert, und desto größer ist die Chance, dass sie auch ein solches Glück finden, wie wir es zusammen erleben.«
Sie seufzte. »Vielleicht hast du ja Recht.«
»Da
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