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Der letzte Streich des Sherlock Holmes, Bd. 4

Der letzte Streich des Sherlock Holmes, Bd. 4

Titel: Der letzte Streich des Sherlock Holmes, Bd. 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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eine Aufregung. Dann muß ich beruhigend wirken. Aber ich versichere Ihnen, daß sie im wesentlichen – was den Munitionsvorrat, die Vorkehrungen für einen U-Boot-Angriff und Einrichtungen zur Herstellung von hochexplosiven Waffen betrifft – nichts vorbereitet haben. Wie also soll England in den Krieg eintreten, zumal wir ihm so ein Teufelsgebräu wie den irischen Bürgerkrieg angerichtet haben; oder denken Sie an diese Schaufenster zertrümmernden Furien und Gott weiß was für Zeug noch, das dafür sorgt, daß sich die Engländer um das eigene Land kümmern müssen.«
      »England muß an seine Zukunft denken.«
      »Ja, das ist eine andere Sache. Ich kann mir vorstellen, daß wir unsere eigenen und sehr genauen Pläne mit England für die Zukunft haben, da sind Ihre Informationen für uns lebenswichtig. Es geht darum, was Mr. John Bull heute und morgen unternimmt. Wenn er es vorzieht, heute anzutreten, sind wir völlig vorbereitet. Wird er es morgen tun, sind wir noch besser vorbereitet. Ich würde es klüger finden, wenn sie an der Seite Verbündeter Krieg führten, statt allein. Aber das ist ihre Angelegenheit. Diese Woche ist ihre Schicksalswoche. Aber Sie sprachen von Ihren Papieren.« Es setzte sich in einen Lehnstuhl, und das Licht fiel auf seinen mächtigen kahlen Kopf; gelassen rauchte er seine Zigarre.
      Am äußersten Ende des von einem Eichenpaneel eingefaßten, mit Büchern angefüllten Zimmers war ein Vorhang angebracht. Von Bork zog ihn zur Seite, und ein großer, messingbeschlagener Safe kam zum Vorschein. Er führte einen kleinen Schlüssel, der an seiner Uhrkette hing, ins Schloß, und nachdem er sich umständlich daran zu schaffen gemacht hatte, schwang die schwere Tür auf.
      »Sehen Sie!« sagte er, indem er beiseite trat und mit der Hand zum Safe wies.
      Das Licht fiel ins Innere, und der Sekretär der Botschaft starrte gefesselt auf die Reihen von Fächern, mit denen er ausgerüstet war. Jedes Fach trug eine Beschriftung; er ließ seine Augen wandern und las solche Stichwörter wie ›Flußübergänge‹, ›Hafenverteidigungsanlagen‹, ›Flugzeuge‹, ›Irland‹, ›Ägypten‹, ›Die Forts von Plymouth‹, ›Der Ärmelkanal‹, ›Rosyth‹ und noch zwei Dutzend andere. Alle Abteilungen waren prallvoll von Papieren und Lageplänen.
      »Kolossal!« sagte der Sekretär. Er legte seine Zigarre ab und klatschte beeindruckt in die fetten Hände.
      »Und alles in vier Jahren besorgt, Baron. Kein schlechtes Ergebnis für einen herumtrinkenden, umherreitenden Landjunker. Aber das Juwel mei ner Sammlung befindet sich noch nicht darunter; dort wird es hinkommen.« Er wies auf ein Fach, über dem ›Marinesignale‹ geschrieben stand.
      »Aber davon haben Sie doch ein gutes Dossier.«
      »Aus dem Verkehr gezogen. Makulatur. Die Admiralität hat irgendwie Wind bekommen, und die Codes sind geändert worden. Das war ein Schlag für mich, Baron, die größte Niederlage in meinem Kampf. Aber dank meines Scheckbuches und des guten Altamont wird die Angelegenheit heute abend noch geregelt.«
      Der Baron blickte auf seine Uhr und gab einen kehligen Laut der Enttäuschung von sich.
      »Ich kann wirklich nicht länger warten. Sie werden sich vorstellen, daß die Dinge in Carlton Terrace in Fluß gekommen sind und wir alle auf unserem Posten sein müssen. Ich hatte gehofft, Nachricht von Ihrem großen Coup mitnehmen zu können. Hat Altamont Ihnen keine genaue Uhrzeit genannt?«
      Von Bork schob ein Telegramm hinüber.
      ›Komme ganz bestimmt heute abend und bringe neue Zündkerzen mit – Altamont.‹
      »Zündkerzen?«
      »Er gibt sich als ein Motorexperte aus, und ich habe eine volle Garage. In unserem Code stammen alle Begriffe, die auftauchen könnten, von Autoersatzteilen. Wenn er von einem Kühler spricht, ist ein Schlachtschiff gemeint, eine Ölpumpe ist ein Kreuzer, und so weiter. Zündkerzen bedeuten Marinesignale.«
      »Mittags in Portsmouth abgeschickt«, sagte der Sekretär, nachdem er den Postvermerk studiert hatte. »Übrigens: Wieviel zahlen Sie an ihn?«
      »Fünfhundert Pfund für diese besondere Aufgabe. Natürlich hat er auch ein festes Gehalt.«
      »Der habgierige Schuft. Sie sind ja nützlich, diese Verräter, aber das Blutgeld nehme ich ihnen übel.«
      »Ich verüble Altamont nichts. Er ist ein wundervoller Mitarbeiter. Wenn ich ihn gut bezahle, liefert er wenigstens gute Ware, um seinen eigenen Ausdruck zu gebrauchen.

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