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Der letzte Streich des Sherlock Holmes, Bd. 4

Der letzte Streich des Sherlock Holmes, Bd. 4

Titel: Der letzte Streich des Sherlock Holmes, Bd. 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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Außerdem, er ist kein Verräter. Ich versichere Ihnen, der wildeste pangermanische Junker ist in seinen Gefühlen England gegenüber eine zahme Taube, verglichen mit einem wirklich scharfen Iro-Amerikaner.«
      »Oh, er ist ein Iro-Amerikaner?«
      »Wenn Sie ihn je sprechen gehört hätten, hegten Sie daran keinen Zweifel. Manchmal verstehe ich ihn kaum, Sie können es mir glauben. Er scheint sowohl dem Königs-Englisch wie dem englischen König den Krieg erklärt zu haben. Müssen Sie wirklich gehen? Er kann jeden Augenblick hier sein.«
      »Es tut mir leid, aber ich bin schon zu lange geblieben. Wir erwarten sie morgen früh, und wenn Sie dann das Signalbuch an der kleinen Tür bei der Duke-of-York-Treppe übergeben, dürfen Sie ein triumphales Finis unter Ihren Aufenthalt irr England setzen. – Was! Tokayer!« Er meinte eine dickversiegelte, verstaubte Flasche, die nebst zwei hohen Gläsern auf einem Tablett stand.
      »Darf ich Ihnen vor Ihrem Aufbrechen ein Glas anbieten?«
      »Nein, danke. Aber es sieht mir nach einem Gelage aus.«
      »Altamont besitzt einen guten Geschmack, was Weine angeht, und für meinen Tokayer hat er eine Vorliebe entwickelt. Er ist ein empfindlicher Bursche und will in kleinen Dingen bei Laune gehalten sein. Ich muß mich gehörig um ihn bemühen, das kann ich Ihnen versichern.«
      Sie waren wieder auf die Terrasse hinausgetreten, und in einiger Entfernung zitterte und ratterte der Motor des großen Wagens, den der Chauffeur des Barons bereits angelassen hatte.
      »Das sind wohl die Lichter von Harwich«, sagte der Sekretär, während er sich den Staubmantel überzog. »Wie still und friedlich das alles aussieht! Vielleicht leuchten dort in einer Woche ganz andere Lichter, und die englische Küste ist eine weniger ruhige Gegend. Auch der Himmel wird dann nicht mehr ganz so friedlich sein, wenn sich erfüllt, was der gute Graf Zeppelin uns versprochen hat. Übrigens: Wer ist das dort?«
      Hinter ihnen war nur ein Fenster erleuchtet. In dem Zimmer stand eine Lampe, und daneben, am Tisch, saß eine liebenswürdige, rotgesichtige alte Frau, die eine Bauernhaube trug. Sie war über ihr Strickzeug gebeugt und hielt gelegentlich inne, um eine große schwarze Katze zu streicheln, die es sich auf einem Schemel neben ihr bequem gemacht hatte.
      »Das ist Martha, die einzige aus der Dienerschaft, die ich noch hierbehalten habe.«
      Der Sekretär schmunzelte.
      »Man könnte sie fast für die Verkörperung der Britannia halten«, sagte er, »in ihrer völligen Selbstversunkenheit und dem allgemeinen Eindruck von wohliger Schläfrigkeit. Nun, au revoir , von Bork!«
      Mit einem letzten Winken stieg er in seinen Wagen, und einen Augenblick später schossen die beiden goldenen Lichtkegel der Autoscheinwerfer durch die Dunkelheit. Der Sekretär lehnte in den Polstern der luxuriösen Limousine und hatte den Kopf so voll von der bevorstehenden europäischen Tragödie, daß er den aus der entgegengesetzten Richtung kommenden kleinen Ford kaum beachtete, mit dem sein Wagen in der Kurve der Dorfstraße fast zusammenstieß.
      Als der letzte Schimmer der Scheinwerfer in der Ferne verloschen war, ging von Bork langsam in sein Arbeitszimmer zurück. Im Vorübergehen stellte er fest, daß seine alte Haushälterin die Lampe gelöscht und sich zur Ruhe begeben hatte. Die Stille und die Dunkelheit in dem weitläufigen Haus bedeuteten für ihn ein neues Erlebnis, denn mit seiner Familie und der Dienerschaft hatte es viele Leute beherbergt. Es bereitete ihm aber ein Gefühl der Erleichterung, sie alle in Sicherheit zu wissen und, abgesehen von der alten Frau, die jetzt noch etwas in der Küche tat, allein zurückgeblieben zu sein. Im Arbeitszimmer gab es noch viel aufzuräumen; er ging sogleich daran, bis sich sein eifriges, hübsches Gesicht von der Hitze, die das brennende Papier abgab, rötete. Ein Lederkoffer stand neben dem Tisch, in den er sehr ordentlich und systematisch den wertvollen Inhalt des Safes zu packen begann. Kaum hatte er sich jedoch dieser Arbeit zugewandt, als seine wachsamen Ohren das ferne Geräusch eines Wagens auffingen. Sofort entfuhr ihm ein Ausruf der Befriedigung; er schloß den Koffer, sicherte den Safe und eilte auf die Terrasse. Er sah gerade noch die Lichter eines kleinen Autos, das am Tor zum Stehen kam. Jemand sprang heraus und schritt schnell auf ihn zu, während der Chauffeur, ein massiger älterer Mann mit grauem Schnurrbart, es sich

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