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Der letzte Vampir

Der letzte Vampir

Titel: Der letzte Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Wellington
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in der Absicht, Caxton zu packen und zu töten und ihren Hunger mit ihrem Blut zu stillen. Sie hatte nicht auf den Weg geachtet und war ins Becken gestürzt.
    Caxton trat zurück.
    Zeit weiterzulaufen.
    Sie rannte durch die Tür in den Korridor zurück. Vermutlich hatte sie zehn oder fünfzehn Sekunden, bevor Deanna eine Leiter fand oder am niedrigen Ende des Beckens herausstieg. Mehr nicht. Dieses Mal benutzte sie die Lampe, um den Weg auszuleuchten, lief die Strecke zurück, die sie gekommen war. Allerdings hatte sie nicht die Absicht, zur Krankenstation zurückzukehren.
    Sie brauchte drei oder vier Sekunden, um die Tür zu finden, die sie suchte, die mit der Aufschrift WINTERGARTEN. Sie stieß sie auf und trat ins Mondlicht, das so hell war, dass es sie blendete.
    Hinter ihr hörte sie Deanna erneut in frustrierter Wut brüllen. Nun würde es nicht mehr lange dauern, sagte sie sich. Sie musste sich bereit machen.

59.
    Erstens musste sie eine Entscheidung treffen. Es war nicht leicht. Sie musste sich entscheiden, ob sie Deanna töten würde. Es spielte keine Rolle, wer sie gewesen war. Es spielte keine Rolle, wer wen im Stich gelassen hatte. Sie fragte sich, was Arkeley gesagt hätte, und sie wusste es. Er hätte Deanna als unnatürlich bezeichnet. Als Monster.
    Das half ihr nicht annähernd so viel, wie sie wollte. Sie wusste genau, dass sie ein Monster lieben konnte, wenn sie es zuließe. Sie konnte lernen, Deanna wieder zu lieben, sie konnte ihr vergeben, was sie getan hatte, und es würde nicht einmal so schwierig sein. Aber so, wie es aussah, würde sie diese Chance nicht bekommen. Deanna würde sie töten, falls sie sie nicht zuerst umbrachte. Ihre Entscheidung stand fest. Sie würde Deanna töten, wenn sie konnte.
    Nun musste sie überlegen, wie sie das anstellen sollte.
    Der Wintergarten, den sie endlich gefunden hatte, war einst ein langer, zwei Etagen hoher Raum gewesen, in dem Ziegelwege zwischen Tischen und Spalieren und riesigen Blumenkübeln vorbeiführten. Die Wände und das schräge Dach bestanden aus breiten Glasplatten in Rahmen aus Stahlträgern. Einst muss es hier wunderschön gewesen sein, dachte Caxton, ein Zufluchtsort für die sterbenden Patienten. Eine Oase, für die sie ihre Betten verlassen konnten, um etwas Sonne zu tanken. Aber die Zeit und die Elemente hatten das Gewächshaus verändert. Die Pflanzen waren entweder eingegangen oder wucherten wilder, als sich die Patienten jemals hätten träumen lassen. Schlingpflanzen waren die Glaswände emporgekrochen, hatten die dreckigen Scheiben verhüllt und den Boden mit abgestorbenen, braunen Überresten verschmutzt. Das andere Ende des Wintergartens bestand nur noch aus Scherben; vielleicht hatte einer der wilden Stürme, die gelegentlich durch die Hügel von Pennsylvania wüteten, dazu geführt. Dort hatte man gelbes Absperrband gezogen, von einem Stahlträger zum nächsten, um das Personal fernzuhalten. Caxton konnte den Grund sehen – eine ganze Reihe kaputter Scheiben waren senkrecht aufgestellt, ragten wie Speere in die Höhe; vielleicht hatten es dieselben Arbeiter getan, die den Gips und das Bauholz vor die Krankenstation geschafft hatten.
    Caxton brauchte eine Waffe. Sie schwenkte ihre Taschenlampe und entdeckte eine Stahlstrebe, die einst eines der Gitter gestützt hatte. Sie sah ziemlich verrostet aus; möglicherweise würde sie sich mit ein paar Tritten lösen lassen. Mit einer aus Furcht und Verzweiflung geborenen Wut bekam sie sie frei. Sie packte sie und fühlte sich sofort besser, obwohl sie wusste, dass dieses Gefühl der Sicherheit eine Illusion war. Sie hatte eine Stahlstange von Schlagstocklänge mit einem gezackten, bösartig aussehenden Ende.
    Als Nächstes musste sie die Tür sichern. Dort stand ein Terrakottatopf von der Größe eines Kühlschranks, den sie möglicherweise als Barriere benutzen konnte. Sie ging darauf zu, wusste, dass sie jedes Quäntchen Kraft brauchen würde, um ihn zu bewegen – da flog die Tür auf und Deanna stürmte herein.
    Sie war mehr als fünf Meter entfernt. Und dann stand sie direkt neben Caxton. Ihr bleicher Arm zuckte auf sie zu wie das Blitzlicht einer Kamera. Caxtons Gesicht brannte vor Schmerz, ihre Ohren dröhnten, als wäre ihr Kopf eine Glocke, die man geläutet hatte. Sie taumelte zurück. Ihre Nase schmerzte, und sie fragte sich, ob sie gebrochen war. Sie kämpfte darum, nicht zu stürzen, und als das hoffnungslos erschien, versuchte sie, den Sturz mit den Händen

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