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Der Liebe Boeser Engel - Schuld Verjaehrt Nicht

Titel: Der Liebe Boeser Engel - Schuld Verjaehrt Nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Rendell
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dem Futur hatte.
    »Prima Idee!«
    »Wenn Sie sie probieren, würden Sie vielleicht nie wieder Brombeeren mögen.« Nelleke stocherte Samenkerne zwischen den Zähnen hervor.
    »Das wollen wir abwarten. Ich gehe jetzt nach oben und lege mich hin. Falls jemand vorbeikommt oder anruft, vergiß nicht, daß ich nicht gestört werden will.«
    »Ich würde es nicht vergessen«, sagte Nelleke.
    »Hast du vor, heute abend auszugehen?«
    »Ich bin mit einem jungen in Kingsmarkham verabredet. Vielleicht würden wir ins Kino gehen.«
    »Werden wir ins Kino gehen«, korrigierte Elizabeth sie sanft. »Würden ist Konjunktiv, das Futur bildet man mit werden. Wenn du möchtest, kannst du ein Auto nehmen, aber den Lotus lieber nicht. Deiner Mutter wäre es bestimmt nicht recht, wenn du einen schnellen Sportwagen fährst.«
    »Dann würde ich den Mini nehmen, ja?«
    Elizabeth zuckte resignierend die Schultern. »Aber gern.«
    Nelleke räumte den Tisch ab und stellte das Geschirr zusammen mit dem Glas und den Tellern von Denys Villiers’ Servierbrett in die Spülmaschine. »Jetzt zeige ich Ihnen, wie man Dampfnudeln macht«, erklärte sie Mrs. Cantrip, die sich mit einer Tasse Tee und dem Daily Sketch gerade zehn Minuten Pause gegönnt hatte.
    »Dürfte ich vielleicht mal erfahren, was das sein soll? Du weißt doch, daß es auf Wunsch der gnädigen Frau keine Nudeln in diesem Haus gibt.«
    »Sind keine Nudeln. Macht man aus Mehl, Hefe, Milch und Butter. Wir haben Mehl, ja? Wir haben Hefe? Kommen schon, Mrs. Cantrip, sind kein Frosch.«
    »Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben...«, seufzte Mrs. Cantrip und wuchtete sich aus dem Schaukelstuhl. »Trotzdem wird es mir ewig ein Rätsel bleiben, was es eigentlich an einem guten englischen Nachtisch auszusetzen gibt. Mr. Villiers hat nicht einen Krümel auf dem Teller gelassen. Kein Wunder, diese Bücherschreiberei macht einem kräftigen Appetit.«
    Nelleke holte Milch und Butter aus dem Kühlschrank. “Ich fragen mich oft«, sagte sie nachdenklich, »weshalb er nicht arbeitet bei sich zu Hause. Wo er doch auch eine Frau hat, ist merkwürdig, sehr komisch.«
    »Darf ich mal fragen, was dich das eigentlich angeht, Nelke? Mr. Villiers hat schon immer dort oben gearbeitet, da ist überhaupt nichts Komisches dabei. Es muß schon vierzehn oder fünfzehn Jahre her sein, seit Mr. Nightingale das >Old House< für Mr. Villiers zum Arbeiten hat herrichten lassen. Es ist ruhig dort, verstehst du? Außerdem hat Mr. Nightingale schon immer einen Narren an Mr. Villiers gefressen.«
    »Er hat einen Narren gefressen?«
    »O diese Ausländer! Er kann ihn gut leiden, wollte ich sagen, er hat eine Schwäche für ihn. Vermutlich ist er stolz darauf, einen Schriftsteller in der Familie zu haben. Jetzt kannst du den Quirl einschalten.«
    Während sie die Hefe mit der Milch verrührte und nach und nach das Mehl zugab, sagte Nelleke: »Mrs. Nightingale mag ihn überhaupt nicht. Während der Ferien arbeitet er jeden Tag dort oben, und nie, kein einziges Mal nicht, kommt Mrs. Nightingale ihn besuchen. Ist komisch, den eigenen Bruder nicht zu mögen.«
    »Vielleicht ist es nicht so leicht, ihn zu mögen«, gab Mrs. Cantrip zu bedenken. »Falls die beiden Krach haben - und das will ich wohlgemerkt nicht behaupten -, dann liegt es jedenfalls nicht an der gnädigen Frau, soviel steht fest. Mr. Villiers hat eine komische Art an sich, eine sehr komische Art. Mit ihm ist nicht gut Kirschen essen, er hat so eine sarkastische Ader. Unter uns gesagt, Nelke, mir wäre nicht wohl dabei, wenn ich einen Sohn in der Schule hätte, an der er unterrichtet. Und jetzt schalte den Quirl aus, sonst können wir mit dem Teig Mauerrisse flicken.«
     
    Elizabeth erschien nicht zum Tee.
    Der Himmel war wolkenlos wie ein Mittelmeerhimmel, und die Sonne schien um fünf noch so heiß wie am Mittag. Draußen im Park zündete Will Palmer an dem Tor zur Straße nach Kingsmarkham ein Unkrautfeuer an und verpestete die warme, wohlriechende Luft mit beißendem Qualm. Von Zeit zu Zeit warf er frischgemähtes Gras darauf und half mit einem Spritzer Paraffin den Flammen nach. Schwitzend und murrend schob Sean den Rasenmäher über die Grasterrassen.
    Mrs. Cantrip deckte den Tisch und stellte ein kaltes Abendessen auf dem Servierwagen bereit. Ob Regen oder Sonnenschein, ohne Hut setzte sie nie einen Fuß vor die Tür. So auch heute, als sie sich auf den Heimweg zu ihrem Häuschen am anderen Ende des Dorfes begab.
    Im >Old House< tippte Denys

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