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Der Liebesbeweis

Der Liebesbeweis

Titel: Der Liebesbeweis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicki Thompson
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Halluzinationen litt.
    “Hallo”, begrüßte er sie mit sanfter Stimme.
    “Wie bist du hier hereingekommen?”
    “Deine Mutter gab mir deine Adresse und …”
    “Wenn meine Mutter dir meinen Wohnungsschlüssel gegeben hat, werde ich ein ernstes Wort mit ihr reden müssen. Dass sie dir verrät, wo ich wohne, kann ich mir ja noch vorstellen. Sie mochte dich immer, aber dir einen Schlüssel zu geben …”
    “Sie hat mir keinen gegeben. Um so etwas würde ich sie nie bitten, und ich bin sicher, sie würde mir keinen Schlüssel geben. Das wäre doch zu merkwürdig.”
    “Und dein Auftauchen hier in meiner Wohnung ohne Schlüssel ist es nicht?”
    “Mein Vater brachte mir als Kind bei, wie man Schlösser knackt.”
    “Na toll.” Nie hätte sie gedacht, dass Jess so etwas konnte. Als ihre Augen sich an das gedämpfte Licht gewöhnten, bemerkte sie eine Flasche Rotwein und zwei Kristallgläser auf ihrem Couchtisch. “Hat er dir auch beigebracht, dass Einbruch strafbar ist?”
    “Nein. Ich bin mir ziemlich sicher, dass mein Dad ein Dieb war. Wahrscheinlich ist er noch immer einer.”
    Diese Information verblüffte sie. Auf der High School hatte Jess erklärt, seinen Vater hielte es nie lange an einem Ort, aber dass er ein Dieb war, hatte er nie erwähnt. Vermutlich sprach er nicht gern darüber.
    “Ich sollte die Polizei rufen.”
    “Tu es nicht.”
    “Du hast kein Recht, in meine Wohnung einzubrechen und Kerzen anzuzünden.”
    “Das stimmt.”
    “Mal abgesehen davon, dass es unverfroren ist. Ich hätte ja auch jemanden mit nach Hause bringen können.”
    “Ich bin sicher, du hast Dates, aber ich …”
    “Allerdings. Ich habe so viele Verehrer, dass ich einen elektronischen Terminkalender brauche, um den Überblick über meine Dates zu behalten. Wäre es nicht ziemlich peinlich gewesen, wenn ich mit jemandem heimgekommen wäre und dich hier auf dem Sofa vorgefunden hätte, inmitten all der Kerzen?”
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. “Ich nehme an, Kerzen sind ebenfalls Phallussymbole.”
    “Diese da ganz sicher. Schau sie dir doch mal an. Nicht nur die Größe stimmt, sie sind sogar fleischfarben!”
    “Als ich sie entdeckte, wusste ich sofort, dass du das sagen würdest. Deshalb habe ich sie ja auch gekauft.”
    Ihr wurde klar, dass er nicht nur die Kerzen, die nicht in gewöhnliche Kerzenhalter passten, gekauft hatte. Er hatte außerdem drei schmiedeeiserne Kerzenleuchter kaufen müssen. Dann war da noch der Wein, der nicht billig aussah. Und die Gläser gehörten auch nicht ihr.
    “Du hast dir so viel Mühe gemacht und dich in Unkosten gestürzt. Nur leider umsonst, fürchte ich. Denn ich muss dich bitten, zu gehen.”
    Er stand auf, und für einen Moment glaubte sie, er würde wirklich zur Tür gehen. Das hätte sie sehr erleichtert. Wie sie Cheryl bereits gesagt hatte, war er viel zu sexy für sie. Sie würde sich an ihm nur die Finger verbrennen.
    Doch statt zu verschwinden, ging er um den Couchtisch, bis er nur noch knapp einen Meter von ihr entfernt war. Seine markanten Gesichtszüge waren in flackerndes Kerzenlicht getaucht, und sie fand ihn attraktiver als je zuvor.
    Vor dreizehn Jahren hatte sie sich nur vage ausgemalt, wie Sex mit ihm sein würde. Jetzt befeuerte die Erfahrung ihre Fantasie. Es fiel ihr nicht schwer, sich vorzustellen, mit Jess zu schlafen. Allein der Gedanke erregte sie. Also musste sie aufhören, daran zu denken. Sofort.
    “Ich meine es ernst”, sagte sie. “Was immer du für ein Spiel spielst, ich werde nicht mitmachen.”
    “Willst du, dass ich bettle?”
    Seine Worte weckten heißes Verlangen in ihr. Vielleicht hatte sie sich verschätzt, und Jess begehrte sie ebenfalls. Das war eine faszinierende Vorstellung. Sollte sie es wagen, das herauszufinden? Hatte Cheryl etwa recht? Konnte sie ihn tatsächlich dazu bringen, dass er ihr aus der Hand fraß? Das wäre einfach zu schön. “Ja.” Ihr Herz pochte heftig bei dieser Aussicht. “Ich glaube, ich werde dich dazu bringen, dass du bettelst.”

4. KAPITEL
    Jess verkniff sich ein triumphierendes Lächeln. Es war ihm egal, warum oder zu welchen Bedingungen Katie ihn bleiben ließ. Hauptsache, er konnte bleiben, und die dreizehn Jahre Sehnsucht und Verlangen würden enden.
    “Wollen wir etwas von dem Wein trinken, den du mitgebracht hast?”, schlug sie vor.
    “Großartige Idee.” Er ging zum Tisch und nahm die Flasche, die er bereits vorher entkorkt und mit einem silbernen Stöpsel wieder verschlossen

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