Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Liebesbeweis

Der Liebesbeweis

Titel: Der Liebesbeweis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vicki Thompson
Vom Netzwerk:
hatte, den er ihr zusammen mit den Weingläsern schenken wollte. Vielleicht war das protzig, aber sie sollte wissen, dass er nicht mehr der arme Teenager war, der nach der Schule im Baumarkt jobbte, um seine Mutter finanziell zu unterstützen und sich Reifen und Benzin für seinen alten Ford leisten zu können.
    “Während du den Wein einschenkst, ziehe ich mir etwas Bequemeres an.”
    Fast hätte er die Flasche fallen lassen. Nicht im Traum hätte er damit gerechnet, dass Kate so bereitwillig mitspielen würde. “Oh, das wäre toll.” Das hier entwickelte sich zur besten Idee, die er je gehabt hatte.
    Nachdem sie verschwunden war, schenkte er Wein ein und setzte sich auf das Sofa, wobei er sich fragte, was “etwas Bequemeres” bedeutete. Bilder von aufreizenden Dessous tauchten vor seinem geistigen Auge auf, und er schob die Hand in die Hosentasche, um sicherzugehen, dass die Kondome noch dort waren.
    Und dann kam Katie zurück, in etwas hauchdünnes Schwarzes gekleidet. Er stand auf Schwarz, besonders bei einer blonden Frau wie Katie. Ihr Outfit bestand aus einer Pluderhose, die so tief auf ihren Hüften saß, dass ihr schwarzer Stringtanga hervorblitzte, und einem knappen schwarzen BH. Darüber trug sie ein Jäckchen, das kaum etwas verhüllte.
    Jess brach der Schweiß aus. Er begehrte Katie so heftig, dass es eine Qual sein würde, hier nur mit ihr zu sitzen und Wein zu trinken. Aber vielleicht war ja genau das Sinn der Sache. Sie hatte gesagt, sie wolle ihn dazu bringen, dass er bettelte. Er war bereit, sofort mit dem Betteln anzufangen.
    Katie setzte sich ans andere Ende des türkisfarbenen Sofas.
    Jess nahm die beiden Weingläser und reichte ihr eines. “Auf die Erneuerung alter Bekanntschaften.”
    Sie hob das Glas in seine Richtung. “Auf die Begleichung alter Rechnungen.”
    Er stutzte. Möglicherweise würde sie doch nicht ganz so bereitwillig mitspielen. “Du bist noch immer wütend wegen des Abschlussballs, nicht wahr?”
    “Du solltest mein erster Liebhaber sein. Ich war neugierig und erregt, aber du wolltest nicht. Was glaubst du, wie ich mich da gefühlt habe?”
    “Nicht besonders gut, aber ich hatte meine Gründe. Ich wollte nicht …”
    “Gründe, die du einem Mädchen mit gebrochenem Herzen leider nicht auseinandersetzen konntest. Du wirst sicher gern hören, dass ich schließlich einen anderen Kandidaten fand.”
    Das war kein willkommenes Gesprächsthema. “Darüber würde ich lieber nichts erfahren, wenn es dir nichts ausmacht.” Er rutschte ein Stück näher. Ein Gespräch über ihre anderen Liebhaber würde bei seinem Verführungsversuch nicht gerade hilfreich sein.
    “Ich glaube dir gern, dass du davon nichts hören willst.” Sie trank einen Schluck Wein. “Aber ich fürchte, ich muss davon erzählen.”
    “Wieso?”
    “Du bist der einzige Mensch auf der Welt, dem ich es je hätte erzählen wollen, und jetzt bist du hier. Natürlich musst du nicht bleiben und zuhören. Du kannst jederzeit gehen.” Sie hob die Brauen.
    “Ich gehe nicht.” Wenn sie ihn ein wenig leiden lassen wollte, würde er eben leiden. Die Belohnung wäre es allemal wert.
    “Es war in meinem ersten Semester an der Universität von Arizona. Er war Sportler, nett, aber ein wenig unbeholfen. Ich wollte einfach wissen, wie es ist, mit einem Mann zu schlafen.” Sie machte eine Pause, ehe sie leise hinzufügte: “Lieber hätte ich diese Erfahrung allerdings mit dir gemacht.”
    “Das weiß ich, Katie. Aber ich wollte nicht, dass es auf dem Rücksitz eines Wagens passierte. Du hattest etwas Besseres verdient.”
    “Ein Schlafzimmer im ersten Stock im Studentenwohnheim, während unten eine Party im Gange war? Wie findest du das?”
    Jess schloss die Augen. Das wollte er sich lieber nicht vorstellen. “Na schön, ich habe es vermasselt, und es tut mir leid. Ich hätte einen Weg finden müssen, um ein hübsches Hotelzimmer bezahlen zu können.”
    “Warst du damals auch noch unerfahren?”
    “Ja. Glaub mir, es wäre nicht gut für dich geworden.”
    Sie umfasste ihr Weinglas mit beiden Händen. “Ich nehme an, jetzt hast du mehr Erfahrung.”
    “Ja.” Er dachte an sein erstes Mal, das nicht besonders erinnerungswürdig gewesen war. Seitdem hatte er mit mehreren Frauen geschlafen und sich jedes Mal eingeredet, er würde sich verlieben. Es war nie passiert.
    “Das freut mich. Ich würde dich ungern schockieren.”
    Er fühlte sich zusehends unbehaglich. Gestern Abend war sie ihm wie die Frau

Weitere Kostenlose Bücher