Der Liebesbeweis
lange Gabel und den Brotkorb.
“Ich glaube nicht.” Er war sich ziemlich sicher. Seine Mutter hatte weder die Zeit noch das Geld für aufwendige Mahlzeiten gehabt. Aber falls er je wieder Fondue essen sollte, würde er Katie damit in Verbindung bringen, wie sie auf einem Sitzsack saß, ihr Rock bei jeder Bewegung höher rutschte und sich ihre Brustspitzen unter dem Trägertop abzeichneten.
Moment mal … es war nicht kühl im Zimmer. Und wenn er ihre Brustspitzen trotz des gedämpften Lichts so deutlich erkennen konnte, bedeutete das, dass Katie erregt sein musste. Er fühlte sich gleich ein wenig besser. Er nahm seine Gabel und spießte ein Brotstück auf.
“Meine Eltern hatten einen Fonduetopf, als ich ein kleines Kind war.” Sie tauchte ihr Brot in den geschmolzenen Käse. “Aber dann endete diese Mode, und sie verkauften den Topf auf dem Flohmarkt. Jetzt ist Fondue wieder in. Ich fand, wir sollten es mal probieren.”
Jess bekam nicht alles mit, weil er gebannt auf Katies Ausschnitt starrte, während sie sich vorbeugte. Am liebsten hätte er auf das Fondue verzichtet und sich mit ganz anderen Dingen beschäftigt.
“Entscheidend ist, wie man das Brot in den Käse tunkt.” Katie fuhr mit ihrer Gabel durch die cremige Masse und schob sich das mit Käse vollgesogene Brotstück in den Mund. “Hm, nicht schlecht. Probier mal.”
Jess hätte sie ewig beobachten können. Ihre Brüste bewegten sich leicht unter dem Top, und ihr sinnlicher Mund erinnerte ihn unwillkürlich an das, was sie gestern Abend getan hatte, auch wenn sie jetzt nur ganz harmlos aß. Er war nicht der Typ, der sich auf eine Frau stürzte und ihr die Kleider vom Leib riss, aber die erotisch aufgeladene Atmosphäre setzte ihm zu. Doch er nahm sich zusammen. Er war immer stolz gewesen auf seine Selbstbeherrschung.
Er tauchte ebenfalls ein Stück Brot in den Käse und kostete. “Ja, gar nicht schlecht. Ein Teller Chips dazu wäre nicht schlecht, aber so geht es auch.”
“Typisch Mann. Ich hätte wohl auch lieber Bier statt Wein kaufen sollen, was?”
“Genau, dann könnten wir deinen Fernseher einschalten und uns ein Footballspiel ansehen.”
Sie wirkte geknickt. “Willst du das?”
“Ich denke nicht im Traum daran.”
Ich will dich ausziehen und jeden Zentimeter deines Körpers küssen – eine Fantasie, die mich schon seit Jahren verfolgt.
“Gut.” Ihre Miene hellte sich auf.
“Ich bin kein großer Sportfan. Vielleicht, weil ich nie Zeit zum Spielen hatte.”
“Trotzdem bist du auf der High School zu den meisten Spielen erschienen.”
“Wenn mein Job es zuließ. Und nur weil du Cheerleader warst.” Er sah sie noch deutlich vor sich in dem kurzen Rock, der etwa die gleiche Länge hatte wie der, den sie jetzt trug. Er fragte sich, ob sie die Hüften noch immer so sexy kreisen lassen konnte wie damals. Er beabsichtigte, es herauszufinden, bevor die Nacht vorbei war.
Sie hielt beim Umrühren mit dem nächsten Stück Brot inne. “Du bist nur meinetwegen zu den Spielen gekommen?”
“Ja.” Er trank noch einen Schluck Wein. “Wusstest du das nicht?”
“Ich dachte, du wärst an Sport interessiert, und mich zu sehen wäre eine Zugabe gewesen.”
“Nein, ich war an dir interessiert, und der Sport war eine Zugabe.” In Wahrheit war er total in sie verknallt gewesen.
“Ich war auch an dir interessiert”, gestand sie leise.
Einen Moment lang glaubte er, Bedauern in ihrem Blick zu erkennen. Nun, dann erging es ihr wie ihm. Er hätte ihr erster Liebhaber sein sollen. Er hätte es so einrichten müssen, dass es passierte.
Doch dann lächelte sie, und das Bedauern verschwand. “Los, Jess, iss noch mehr Fondue.”
Katie fand, dass es an der Zeit war, die Dinge ein wenig zu beschleunigen. “Wechseln wir zu Schokolade”, schlug sie vor. “Da kommen die Erdbeeren ins Spiel.” Sie stand auf. “Ich habe auch Schlagsahne gekauft. Ich hole sie schnell.”
“Gern.” Der wachsame Ausdruck war auf Jesses Gesicht zurückgekehrt.
Sehr gut. Cheryl würde zufrieden sein, wie sie, Katie, ihn verunsichert hatte. Gestern Abend hatte sie ihn dazu gebracht, zu betteln. Heute Abend war sie davon noch weit entfernt. Bis jetzt war sie viel zu nett zu ihm gewesen. Mit dem nächsten Schritt würde sie das Feuer anfachen und sehen, wie Mr Selbstbeherrschung darauf reagierte.
In der Küche nahm sie die Dose mit der Sprühsahne und eine Schüssel aus dem Kühlschrank und kehrte ins Wohnzimmer zurück, wobei sie die Dose heftig
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