Der Liebesbeweis
sechs hier. Ich mache uns etwas Leckeres zu essen.”
“Ich tippe auf Gurken und Bananen”, erwiderte er frustriert.
“Mir fällt bestimmt etwas Interessanteres ein.”
“Ohne Zweifel. Aber du solltest lieber jetzt schon wissen, dass ich diesmal mitmachen werde. Sex ist kein Zuschauersport.”
“Findest du?” Ihre Recherchen für die Sendung waren ihr jetzt sehr nützlich. “Hast du es jemals vor dem Spiegel getan?”
“Nein.”
“Das solltest du mal probieren. Spiegel verleihen dem Ganzen eine völlig neue Dimension.” Das wusste sie zwar nicht aus erster Hand, doch konnte sie es sich gut vorstellen.
Jess musterte sie mit zusammengepressten Lippen. “Ich weiß nicht, was ich von dir halten soll, Katie. Ich dachte, wir könnten einfach miteinander schlafen.”
“So einfach ist das nicht.”
“Das habe ich gemerkt.”
Dies war der beste Zeitpunkt, um ihm den Köder vor die Nase zu halten. “Wenn du morgen Abend kommst, verspreche ich dir etwas.”
“Und was?”
Sie lächelte. “Dass du nicht bloß Zuschauer sein wirst.”
5. KAPITEL
Jess und Gabe Sanchez verbrachten den größten Teil des Sonntags in den Santa Catalina Mountains auf einem Wanderpfad. Sie beide liebten diese anstrengenden Touren, bei denen sie nur wenig miteinander sprachen.
Jess hoffte, dass es auch diesmal so sein würde, denn er hatte keine Lust, über das Treffen mit Suzanne zu reden. Aber so viel Glück hatte er nicht. Gleich bei der ersten Rast brachte Gabe das Thema zur Sprache. “Du hast nichts gesagt, also nehme ich an, dein Date am Freitagabend war ein Reinfall.”
“So ziemlich.” Bis auf das, was hinterher passierte.
“Ich verstehe das nicht. Suzanne ist klug und hat eine tolle Figur.” Gabe trank einen Schluck Wasser. “Hätte ich nicht Tanya, würde ich mit Suzanne ausgehen. Hat sie etwas getan, was dich abgetörnt hat?”
“Nein.” Jess verschwieg, dass ihr Lachen ihm auf die Nerven gegangen war. Jemand anderen würde es vermutlich gar nicht stören. “Es hat einfach nicht zwischen uns gefunkt.”
“Schade. Bei dem Ärger, den du momentan hast, könntest du gut einen Ausgleich gebrauchen. Erst die Demonstranten und jetzt auch noch Crazy Katie – ganz schön stressig das alles.”
“Ja.” Jess wandte sich ab, aus Furcht, sich irgendwie zu verraten, als Katies Name fiel. “Die ist wirklich verrückt.”
“Hast du zufällig am Freitagabend ihre Sendung gehört?”
“Ja.” Jess trank einen Schluck Wasser und versuchte ruhig zu bleiben. Er dachte an den bevorstehenden Abend, und sein Herz schlug schneller.
“Tanya und ich haben die Sendung auch gehört. Tanya mag sie wegen der Sextipps, aber ich habe ihr gesagt, wir können sie uns nicht mehr anhören nach dem, wie Katie dich Freitagabend beleidigt hat. Das war einfach nicht richtig.”
“Vielleicht wollte sie nur den Architekten beleidigen.”
“Kann sein.” Gabe setzte seine Baseballkappe wieder auf. “Offenbar glaubt Katie, jeder Mann, der mit dem Bau von Hochhäusern zu tun hat, hat Potenzprobleme.” Er grinste. “Zum Glück meint Tanya, ich hätte nichts zu kompensieren.”
Jess lachte. “Du bist bestimmt gut im Bett.”
“Das sagt Tanya jedenfalls. Wie auch immer, ich finde, die Sendung war gemein.”
“Man sollte diesen Unsinn nicht ernst nehmen.”
“Da hast du wohl recht.” Gabe verstaute die Wasserflasche wieder in seinem Rucksack. “Aber es wäre doch klasse, wenn du die Chance hättest, Crazy Katie zu beweisen, dass ihre Theorie falsch ist.” Er hievte sich den Rucksack auf eine Schulter. “Wenn du verstehst, was ich meine.”
“Ja.” Genau das hatte Jess heute Abend vor.
Katie hatte noch nie so viel Zeit mit dem Einkaufen von Lebensmitteln verbracht wie an diesem Tag. Schließlich kam sie mit zwei Fonduetöpfen, Käse, Baguette, Blockschokolade, Schlagsahne und Erdbeeren nach Hause. Außerdem hatte sie eine neue Flasche von dem Wein gekauft, den Jess gestern Abend mitgebracht hatte. Dabei hatte sie festgestellt, dass der Wein wie vermutet teuer war.
Um halb sechs war sie geduscht und angezogen und fing an, das Baguette für das Fondue in Würfel zu schneiden. Dann zündete sie die Brenner unter den Fonduetöpfen auf dem Wohnzimmertisch an. Der schmelzende Käse in dem einen und die Schokolade in dem anderen Topf verströmten herrliche Düfte.
Falls Jess auftauchte, war sie vorbereitet. Sie trug einen kurzen geblümten Rock mit einem Stringtanga darunter und ein weißes Trägertop. Auf den BH hatte
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