Der Liebesbeweis
antworten.
“Ist es zu warm?”
Er schüttelte den Kopf.
“Zu kalt?”
Er schüttelte wieder den Kopf.
“Genau richtig?”
Er nickte.
Und Katie begann, langsam und genüsslich die Schokolade abzuschlecken.
Gütiger Himmel! Jess atmete schwer. Ein lustvoller Schauer durchlief ihn. Er bezweifelte ernsthaft, dass er diese sinnliche Tortur noch lange aushalten würde. Doch er würde sich zusammenreißen, bis …
Katies Lippen schlossen sich um seine Erektion, ohne dass sie ihre raffinierten Liebkosungen unterbrach.
“Mehr”, brachte er mühsam hervor. “Tiefer.”
Langsam ließ sie ihn tiefer in ihren Mund gleiten. Es war so schön, dass er sich kaum noch beherrschen konnte. Dann zog sie sich zurück, und er flüsterte in flehendem Ton: “Bitte!”
Sie erfüllte ihm den Wunsch und begann von Neuem, ihn mit dem Mund zu verwöhnen. Jess krallte die Finger in den Sitzsack. Es dauerte nicht lange, bis er zum Höhepunkt gelangte. Kurz vorher hörte er Katie zufrieden seufzen, und dann übertönte sein Schrei die leise Hintergrundmusik.
Schließlich löste Katie sich von ihm. Erschöpft lag er auf dem Sitzsack, unfähig zu sprechen oder sich zu bewegen.
Vage registrierte er, dass sie seinen Slip wieder hochzog und den Reißverschluss seiner Jeans zuzog. Dann küsste sie ihn auf die Wange. “Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst”, sagte sie. “Und schließ die Tür hinter dir, wenn du gehst.”
Abrupt hob er den Kopf. “Was?”
Sie blies die Kerzen und die Brenner unter den Fonduetöpfen aus. “Das war’s.”
“Das ist nicht dein Ernst!”
“Und ob. Ich mache hier die Regeln.” Sie lächelte ihm zu. “Außerdem siehst du vollkommen geschafft aus.”
“Das bin ich nicht.” Er rappelte sich hoch, wobei er sich am Couchtisch abstützen musste. “Gib mir ein paar Minuten, dann bin ich wieder bereit. Wir haben doch gerade erst angefangen. Ich habe dich nicht einmal angefasst.”
“Ich dich aber.”
“Das weiß ich. Und es war wundervoll. Ich habe jede Sekunde genossen.” Er ging auf sie zu. “Aber jetzt ist es Zeit, mich zu revanchieren.”
“Wie schnell wir doch vergessen.”
“Was vergessen?”
“Dass ich die Regeln mache.”
“Meinetwegen. Wir werden in dein Schlafzimmer gehen, wo du mir ganz genau erklären kannst, was ich tun soll.”
“Ich habe dich nicht in mein Schlafzimmer eingeladen, oder?”
Er rieb sich das Gesicht. Das alles war völlig neu für ihn. “Na schön, vergiss das Schlafzimmer. Such du den Ort aus und sag mir genau, was du von mir willst. Du hast das Kommando, das verspreche ich.”
“Dafür bin ich noch nicht bereit”, erklärte sie. Im flackernden Schein der letzten Kerze wirkte sie gar nicht so abweisend. Dennoch schickte sie ihn nach Hause. Das ergab überhaupt keinen Sinn.
“Ist das nicht frustrierend, Katie? Du musst doch auch erregt sein.”
“Jetzt, wo du es erwähnst … aber darum kann ich mich selbst kümmern. Also fahr heim, und falls du morgen Abend noch interessiert sein solltest, kannst du wiederkommen.”
“Morgen Abend haben wir nicht viel Zeit. Deine Sendung geht bis zehn.”
“Musst du dann schon im Bett sein?”, neckte sie ihn.
“Nicht, wenn ich mit dir ins Bett gehen kann.”
“Ich werde darüber nachdenken. Komm gegen halb elf, dann unterhalten wir uns darüber.”
“Unterhalten?”, wiederholte Jess ungläubig. “Ich will mich nicht mehr nur unterhalten! Zwischen uns ist noch eine Rechnung offen.”
“Das ist nicht nur meine Schuld, oder?”
Er biss die Zähne zusammen. “Werde ich denn nie aufhören, für diese Entscheidung zu bezahlen?”
“Du kannst jederzeit aufhören, zu bezahlen. Niemand zwingt dich, zu mir in meine Wohnung zu kommen. Das liegt allein bei dir.”
“Du bist eine frustrierende Frau, weißt du das?”
Sie lächelte unbeeindruckt. “Du brauchst nicht wieder aufzutauchen, wenn es so schlimm für dich ist.”
“Vielleicht werde ich das auch nicht.”
“Das ist deine Entscheidung. Ich werde hier sein.” Damit blies sie die letzte Kerze aus. Wäre das Licht aus der Küche nicht gewesen, hätten sie in völliger Dunkelheit dagestanden. “Gute Nacht. Schlaf gut.”
Jess fluchte leise. Er war zurückgewiesen worden. Katie hatte sich über ihn hergemacht, und jetzt schickte sie ihn fort. Doch nie zuvor hatte eine Frau ihn auf diese ganz spezielle Weise verwöhnt. Er wäre ein Narr, wenn er auf dieses Vergnügen verzichten würde. Er würde morgen Abend wiederkommen, das wussten sie
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