Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Lustmolch

Der Lustmolch

Titel: Der Lustmolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
Vom Netzwerk:
zu trennen, damit wir ihn erledigen können.«
    »Dann wär's vielleicht ganz gut, wenn wir eine Beschreibung von dem Subjekt hätten, meinen Sie nicht auch?«
    »Er hat Handschellen an«, sagte Burton.
    »Na, Sie sind ja 'n richtiger Held«, blaffte Sheridan.
    SKINNER
    Skinner schaute vom Vordersitz des Mercedes zu, wie der Futter-Typ in den Käfig im Heck des Geländewagens gesperrt wurde. Die fiesen Typen hatten das Fenster noch nicht mal einen Spalt weit aufgelassen. Wie sollte der Futter-Typ denn da atmen? Er konnte seinen Kopf jedenfalls nicht zum Fenster rausstrecken. Der Futter-Typ tat Skinner richtig leid. Er krabbelte auf den Rücksitz, um erst mal ein Nickerchen zu machen - vielleicht gingen die Sorgen davon ja weg.
     
     
    THE HEAD OF THE SLUG
    Das erste, was Catfish sah, als er durch die Tür des Head of the Slug trat, war Estelle, die an der Bar stand. Augenblicklich fühlte er, wie die Verkrustungen um sein Herz abblätterten wie alte Farbe. Sie trug ihr Haar offen, und es reichte ihr bis zur Hüfte. Außerdem trug sie eine pinkfarbene, mit Farbflecken übersäte Latzhose und ein weißes Männer-T-Shirt - sein T- Shirt, wie ihm auffiel. Sie sah genauso aus, wie er sich immer vorgestellt hatte, daß es aussah, wenn man ein Zuhause hatte, doch als Bluesman war er durch die Tradition dazu verpflichtet, cool zu bleiben.
    »Hey, Mädchen, was machst du 'n hier?«
    »Ich hab sie angerufen«, sagte Mavis. »Sie ist dein Fahrer.«
    »Wozu brauche ich 'n Fahrer?«
    »Ich werd's dir erklären.« Estelle nahm seine Hand und führte ihn zu einer Nische in der Ecke des Lokals.
    Einen Augenblick später kam Winston Krauss zur Tür herein, und Mavis winkte ihn zu sich an die Bar. »Sohnemann, ich werd dich zum glücklichsten Mann auf der ganzen weiten Welt machen.«
    »Ach wirklich? Warum?«
    »Weil ich es gern sehe, wenn Leute bekommen, was sie wollen. Und ich habe genau das, was du willst.«
    »Ach wirklich?«
    Mavis trat näher an die Bar heran und begann in einem leisen Verschwörerton, Winston Krauss die prickelndste und haarsträubendste erotische Geschichte zu erzählen, die je über ihre Lippen gekommen war, wobei sie die ganze Zeit über bemüht war, nicht zu vergessen, daß der Mann, auf den sie einredete, besessen von dem Verlangen nach Sex mit Meereslebewesen war.
    In der Nische des Lokals war mittlerweile Catfishs letztes Quentchen Coolness dahingeschmolzen. Estelle saß da und lächelte, während ihre Augen gleichzeitig feucht von Tränen waren. »Ich würde dich nicht darum bitten, wenn ich das Gefühl hätte, daß dir dabei wirklich Gefahr droht. Ehrlich.«
    »Das weiß ich«, sagte Catfish mit einer Sanftheit in der Stimme, die normalerweise für neugeborene Kätzchen und Verkehrspolizisten reserviert war. »Das Problem ist nur, daß ich genau davor mein ganzes Leben lang davongelaufen bin.«
    »Ich glaube, es ist eher umgekehrt«, sagte Estelle. »Ich glaube, daß du dein ganzes Leben lang genau dem hinterhergelaufen bist.«
    Catfish grinste. »Du willst wohl wirklich, daß ich den elenden alten Blues endgültig los werde, stimmt's?«
    »Das weißt du.«
    »Na, dann mal so.« Catfish erhob sich und drehte sich zu Mavis und Winston um.
    »Sind alle fertig? Seid ihr alle soweit?« Er bemerkte, daß sich die Vorderpartie von Winstons Hosen arg spannte. »Klar, Sie sind soweit. Sie sind krank im Kopf, aber Sie sind soweit.«
    Mavis nickte, untermalt von einem mechanisch knarrenden Geräusch, das aus ihrer Halsgegend drang. »Nehmt die zweite Abfahrt, nicht die erste«, sagte sie zu Estelle. »Von da an geht's immer an der Küste lang, und man muß nicht über die Hügel.«
    »Ich muß aber erst noch meine Flossen und die Taucherbrille holen«, jammerte Winston.
    -31-
    MOLLY
    »Sind die fünf Minuten schon vorbei?« Molly saß im Schneidersitz auf dem Boden, das Schwert ruhte auf ihren Knien. Theo sprang auf, als hätte ihn jemand mit einem Eispickel gestochen, und schaute auf seine Uhr. Er duckte sich am Eingang der Höhle und lauschte, ob von draußen etwas zu hören war, das entweder ihre Erlösung oder den Tod verhieß.
    »Wir haben noch eine Minute. Wo zum Teufel bleiben die bloß? Molly, vielleicht solltest du zusehen, daß du irgendwo in Deckung gehst.«
    »In Deckung gehen? Wo denn?« Sie schaute sich in der Höhle um. Es war nichts weiter als ein großes Gewölbe. Das einzige, was einem eventuell Deckung bieten konnte, war die Dunkelheit im hinteren Teil der Höhle.
    »Hinter

Weitere Kostenlose Bücher