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Der Maedchensammler

Der Maedchensammler

Titel: Der Maedchensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Erfahrung zu haben.«
    »Da bin ich anderer Meinung. Sieh dir ihr Gesicht an. Sie ist jung, aber in diesem Gesicht spiegelt sich eine Menge Erfahrung. Und auch er wird das sehen. Es wird ihn anziehen wie ein Magnet.« Er betrachtete das Gesicht des jungen Mädchens auf dem Foto. »Das Taxi, Bartlett.«
    »Bin schon unterwegs.«
    Trevor hörte kaum, wie die Tür sich hinter ihm schloss. Er hatte Mühe, seine Erregung zu unterdrücken. Er musste einen kühlen Kopf bewahren, wenn er diesen Kampf gewinnen wollte.
    Und er würde ihn gewinnen, verdammt.
    Zärtlich berührte er mit dem Finger die Wange des Mädchens auf dem Foto. Sie war so nah. Bemerkenswert, wunderbar, nah.
    »Nah genug, Aldo?«, murmelte er. »Cira?«

3
    »Ruth hat wirklich ausgesehen wie ich?« Enttäuscht betrachtete Jane den leeren Sockel. »Ich wünschte, ich hätte sie sehen können, bevor Joe sie weggebracht hat. Kann ich vielleicht aufs Revier fahren und einen Blick –«
    »Nein, kommt nicht in Frage«, sagte Eve bestimmt.
    »Du kannst dir das Foto ansehen. Du bleibst vorerst schön zu Hause.«
    »Wegen diesem Irren?« Jane schüttelte den Kopf. »Heute bleibe ich zu Hause, aber am Montag schreiben wir eine Klassenarbeit, und ich werde mich von diesem Killer nicht davon abhalten lassen, die mitzuschreiben.«
    Sie trat an die Haustür und schaute zu dem Streifenwagen hinüber, der ein Stück weit die Straße hinunter stand.
    »Der müsste doch verrückt sein, sich an mir zu vergreifen, wenn er sieht, dass Joe mich beschützen lässt.«
    »Der Mann ist verrückt«, sagte Eve. »Daran besteht nicht der geringste Zweifel. Nur ein Verrückter ermordet Frauen, weil sie ihn an irgendjemanden erinnern. Dein Argument zieht also nicht. Und diese Klassenarbeit ist das Risiko nicht wert.«
    Jane drehte sich zu ihr um. »Du hast ja wirklich Angst.«
    »Da hast du verdammt Recht. Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas zustößt, und wenn ich dich dazu ans Bett fesseln muss.«
    Jane musterte sie eindringlich. »Du denkst an Bonnie. Ich bin nicht Bonnie, Eve. Ich bin kein unschuldiges kleines Mädchen, das sich in den Tod locken lässt. Ich habe vor, lange und glücklich zu leben, und ich würde jedem an die Gurgel gehen, der versucht, mir diese Chance zu nehmen.«
    »Dazu wirst du vielleicht keine Gelegenheit bekommen.
    Dieser Mann hat, soweit wir wissen, bisher mindestens sechs Frauen ermordet. Sie alle waren älter und erfahrener als du.«
    »Und sie waren wahrscheinlich ahnungslos. Ich werde jedem gegenüber argwöhnisch sein.« Sie lächelte. »Du weißt doch, dass ich nicht besonders vertrauensselig bin.«
    »Gott sei Dank.« Eve holte tief Luft. »Ich habe Angst, Jane.
    Mach mir nicht noch mehr Angst, indem du dieses Monster herausforderst. Bitte.«
    Jane runzelte die Stirn. »Ich habe keine Lust, mich von ihm an irgendetwas hindern zu lassen, was ich tun möchte. Wir dürfen nicht zulassen, dass solche Irren unser Leben kontrollieren.«
    »Bitte«, wiederholte Eve.
    Jane seufzte. »Okay. Wenn du dir wirklich solche Sorgen machst.«
    »Ja, das tue ich. Ich verlasse mich auf dich. Danke.«
    Janes Augen funkelten. »Na ja, du lässt mir ja keine andere Wahl. Immerhin hast du mir angedroht, mich ans Bett zu fesseln.«
    Eve lächelte. »Als letzte Notwehrmaßnahme.«
    »Was glaubst du, wie lange sie brauchen werden, um ihn zu schnappen?«
    Eves Lächeln verschwand. »Ich weiß es nicht. Aber ich hoffe, dass sie ihn bald kriegen.«
    »Ich werde mich nicht für immer verstecken, Eve.« Sie warf einen Blick auf den Streifenwagen. »Glaubst du an das Schicksal?«
    »Manchmal. Aber meistens glaube ich, dass wir unser Schicksal selbst in der Hand haben.«
    »Ich auch. Aber das ist doch ein merkwürdiger Zufall, oder?
    Erst Bonnie, und dann ich. Wie hoch ist deiner Meinung nach die Wahrscheinlichkeit, dass jemand zweimal in eine solche Situation gerät?«
    »Äußerst gering. Aber mir ist es passiert.«
    »Vielleicht …« Jane überlegte. »Wenn es wirklich so etwas wie Schicksal gibt, ist das vielleicht so etwas wie eine zweite Chance.«
    »Was meinst du damit?«
    »Na ja, vielleicht ist es wie ein Kreislauf … es kommt immer wieder, wenn es das erste Mal schief geht.«
    »Das ist mir zu hoch. Ich habe keine Ahnung, wovon zum Teufel du redest.«
    Jane schüttelte den Kopf, wie um einen klaren Gedanken zu fassen. »Ich auch nicht. Ich dachte nur …« Sie ging zur Tür.
    »Von dem vielen Grübeln krieg ich noch Kopfschmerzen. Lass uns einen Spaziergang

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