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Der Maedchensammler

Der Maedchensammler

Titel: Der Maedchensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Gelegenheit günstig erschien, zugeschlagen.«
    Eve horchte auf. »Aldo? Sie kennen seinen Namen?«
    Trevor schüttelte erneut den Kopf. »Tut mir leid. Ich wollte keine falschen Hoffnungen wecken. Aldo ist der Name, den ich ihm gegeben habe. Ich habe ihn mir ausgedacht, weil ich mich nach all den Jahren nicht mehr auf einer unpersönlichen Ebene mit ihm auseinander setzen konnte.«
    »Warum Aldo?«
    Er zuckte die Achseln. »Warum nicht?«

    »Mir ist es egal, wie Sie den Dreckskerl nennen«, sagte Joe.
    »Ich will ihn nur dingfest machen. Die Frau in Birmingham wurde bei lebendigem Leib verbrannt, und der Gerichtsmediziner sagt, es sieht so aus, als wäre Ruth erschlagen worden. Keine Übereinstimmung.« Er zeigte auf die Akten.
    »Was ist mit diesen Frauen?«
    »Jean Gaskin wurde erschlagen. Ellen Carter wurde verbrannt.
    Diese beiden Tötungsarten scheinen ihm besonders zuzusagen.«
    Er trank einen Schluck Kaffee. »Aber er beschränkt sich nicht darauf. Julia Brandon starb an einem Giftgas, das sie eingeatmet hat.«
    »Wie bitte?«
    »Wahrscheinlich wurde sie gezwungen, es einzuatmen. Sehr ungewöhnlich.«
    »Grauenhaft.«
    »Ja.« Er nickte. »Und Peggy Knowles, die Frau aus Brighton, hatte Wasser in der Lunge. Sie wurde ertränkt.« Er stellte seine Tasse auf dem Couchtisch ab.
    »Aldo scheint es nie eilig zu haben. Er nimmt sich die Zeit, seine Morde genau so durchzuführen, wie er sie geplant hat.«
    »Können Sie nicht feststellen, wen er zu bestrafen versucht, indem er diese Frauen tötet? Archive? Datenbanken?«
    »Das wäre, als würde man eine Nadel in einem Heuhaufen suchen, Eve«, bemerkte Joe.
    Trevor nickte. »Und leider verfügen wir nicht über eine solch ausgefeilte Technik. Wir haben keine zentrale Foto-Datenbank.
    Allerdings haben wir versucht, unser gesamtes Archiv zu durchsuchen, leider ohne Erfolg.« Er ließ seinen Blick zum Fenster schweifen, dann schaute er Eve wieder an. »Ich vertrete aber die Theorie, dass wir ihn auch dann nicht in unserem Archiv gefunden hätten, wenn die Umstände weniger ungewöhnlich gewesen wären.«
    »Und warum nicht?«
    »Als ich nach dem letzten Mord in Brighton nach Informationen suchte, bin ich auf Berichte über einen Mord in Italien und einen in Spanien gestoßen, die vor dem ersten Mord in London verübt wurden. Beide Frauen wurden erschlagen, bei beiden wurde das Gesicht zerstört.«
    »Verdammt, heißt das, wir wissen nicht mal, aus welchem Land er stammt«, fragte Joe. »Was ist mit Interpol?«
    Trevor schüttelte den Kopf. »Glauben Sie, ich hätte in all den Jahren nicht jede noch so kleine Spur verfolgt? Falls er noch andere Frauen ermordet hat, so habe ich dafür keinen Anhaltspunkt gefunden.«
    »Und er hat nicht, wie die meisten Serientäter, irgendeine Visitenkarte hinterlassen?«
    Trevor schwieg einen Augenblick. »Nun, doch, das hat er.«
    »Wie bitte? Warum zum Teufel haben Sie uns das nicht von Anfang an gesagt?«, wollte Eve wissen.
    »Ich dachte, das wüssten Sie bereits.« Er wandte sich an Joe.
    »Haben Sie den Bericht des Gerichtsmediziners noch nicht vorliegen?«
    »Nicht ganz. Bisher haben wir nur Teilergebnisse.«
    »Die Asche wurde also noch nicht analysiert?«
    »Die Asche?«, wiederholte Eve.
    »Bei Ruths Leiche wurde Asche gefunden«, erklärte Joe. »Wir dachten, es könnte vielleicht darauf hindeuten, dass sie im Wald ermordet wurde und dass das Lagerfeuer –«
    »Keine Holzasche«, unterbrach Trevor. »Und auch kein gemütliches kleines Lagerfeuer. In dem Bericht wird etwas von vulkanischer Asche stehen.«
    »Mist«, entfuhr es Joe. »Sind Sie sicher?«
    »Ziemlich sicher. Bei jeder Leiche wurden Partikel von vulkanischer Asche gefunden. Die Polizei in Birmingham war, was die Analyse der Asche anging, verständlicherweise etwas nachlässig, da das Opfer verbrannt wurde. Man ging natürlich davon aus, dass die gesamte Asche von dem Opfer selbst stammte.«

    »Und warum haben Sie die Ermittler nicht benachrichtigt?«
    »Ich sage es Ihnen jetzt. Es ist Ihr Fall.« Er stand auf und trat ans Fenster. »Sollten Sie nicht lieber mal nach ihr sehen?«
    Plötzlich spürte Eve Trevors Nervosität. Seine Lässigkeit war verschwunden, und er war mit einem Mal wachsam, unruhig, völlig konzentriert. Sie erstarrte bei der Erinnerung daran, dass er vor wenigen Augenblicken zum Fenster hinausgeschaut hatte.
    »Jane?«
    Er nickte knapp. »Sie meinten doch, sie müsse gleich hier sein.«
    Sie schaute zu Joe hinüber.
    Er schüttelte den Kopf

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