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Der männliche Makel: Roman (German Edition)

Der männliche Makel: Roman (German Edition)

Titel: Der männliche Makel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Carroll
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mit folgendem Wortlaut: »Aufgrund überraschender Ereignisse wurde der ehemalige Redaktionsleiter Seth Coleman mit sofortiger Wirkung zum Chefredakteur der Post ernannt. Ms. Eloise Elliot hat sich eine Auszeit genommen, um ihre Möglichkeiten neu zu überdenken.« Kurz, knapp und auf den Punkt gebracht, eine kleine Gnade, für die ich dankbar bin.
    Aber offenbar bin ich masochistisch veranlagt, denn ich kann der Versuchung nicht widerstehen, weiterzugraben. Zwei Sekunden später google ich mich selbst, um zu sehen, was so über mich getratscht wird. Gerade will ich die erste von offenbar zwanzig Seiten herunterscrollen, als es laut an der Tür meines Arbeitszimmers klopft, sodass ich vor Schreck beinahe einen Satz mache.
    Jake steht mit verschränkten Armen da und mustert mich kopfschüttelnd. Auf seinem Gesicht malt sich das wundervolle schiefe Grinsen, das ich so liebe.
    »Hab ich mir doch gedacht, dass ich dich hier finde«, sagt er, tritt hinter mich und massiert mir den Nacken. »Komm, schalt es ab, Liebling. Das ist jetzt nicht mehr wichtig.«
    »Aber ich wollte nur …«
    »Nein, und keine Widerrede«, entgegnet er mit Nachdruck.
    »Bitte … ich will nur noch lesen, was heute im Chronicle steht …«
    »Ich schalte den Computer ab. Jetzt.«
    »Es würde mich beruhigen zu wissen, wie schlimm …«
    »Nein, würde es nicht. Ich kenne dich. Du würdest vor lauter Sorgen bis fünf Uhr morgens im Zimmer hin und her tigern. Komm wieder runter, Liebling. Du musst dir das nicht antun.«
    Mit diesen Worten schaltet er den Computer ab und schiebt mich sanft zur Tür hinaus.
    Ich seufze tief auf und sehe ihn mit einem erleichterten Lächeln an.
    Viele Stunden später – Lily liegt inzwischen im Bett, nachdem Jake ihr geduldig mindestens sechs Geschichten vorgelesen hat – verabschiedet sich Helen taktvoll, um eine Freundin zu besuchen, sodass Jake und ich uns allein vor dem Fernseher aneinanderkuscheln können.
    Wortlos zieht er mich an sich, und ehe ich reagieren kann, liebkost er zart die Spitze meines Ohres. Seine Küsse sind so leicht wie Luft. Dann gleiten seine Lippen nach unten, und er küsst meine Lippen und meinen Hals. Seine Haut ist so weich und warm. Sein kräftiger Körper presst sich an meinen. Und die gewaltige Welle der Lust, die über mich hinwegschwappt, raubt mir den Atem. Im nächsten Moment spüre ich seine heiße Brust an meiner. Seine Hände fahren mir durchs Haar und gleiten dann langsam hinunter zu meinen Brüsten, öffnen meine Bluse und umfassen sie fest und dennoch zärtlich.
    Und dann höre ich das Geräusch von Kinderfüßen auf der Hintertreppe.
    »Mama? Bist du in der Küche? Bist du wach?«
    Blitzschnell fahren Jake und ich auseinander und entwirren unsere Gliedmaßen, und ich knöpfe mir hastig die Bluse zu. Im nächsten Moment kommt Lily in ihrem niedlichen rosafarbenen Pyjama herein. Sie zieht ihre Schmusedecke hinter sich her. Ihr Haar erinnert an ein Vogelnest, und sie reibt sich schlaftrunken die Augen. Bei Jakes Anblick fängt sie sofort an zu strahlen.
    »Daddy! Daddy ist auch noch da! Spitze!«
    »Schätzchen«, sage ich, richte mich auf und nehme sie in die Arme. Mein Gesicht glüht wie ein Buschfeuer. »Warum bist du nicht im Bett? Bist du nicht müde?«
    »Nein, Mama, ich habe davon geträumt, wo ich überall mit Daddy hin will. Es war schön.« Sie befreit sich aus meinen Armen, stürzt sich auf Jake und kuschelt sich an ihn.
    »Wo willst du denn mit mir hin, Schatz?« Er grinst sie an.
    »In den Park, Daddy!«, ruft sie, während er beschützend die Arme um sie legt. »Morgen! Du musst alle meine neuen Freundinnen kennenlernen. Und zu meiner Geburtstagsfeier nächste Woche musst du auch kommen. Wir haben einen Schokobrunnen!«
    »Nur, wenn du mir verrätst, was du dir zum Geburtstag wünschst«, erwidert er ernst. »Geburtstagsgeschenke sind nämlich sehr wichtig.«
    Sie kräuselt die Nase, überlegt und fängt dann an zu lächeln.
    »Jetzt weiß ich genau, was ich will. Mama, komm und setz dich hin!«
    Lächelnd gehorche ich und nehme auf ihrer anderen Seite Platz. Sie greift mit ihrem pummeligen kleinen Händchen nach meinen Fingern und mit dem anderen nach denen von Jake.
    »Ich habe mir eine richtige Familie gewünscht, und schaut, mein Wunsch ist in Erfüllung gegangen!«

Epilog
    Sechs Monate später
    … und Jake und ich sind noch immer zusammen. Ich weiß, das glaubt keiner, nicht einmal ich. Bis jetzt dauerte meine längste Beziehung … nun … soll ich das

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