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Der magische Pflug

Der magische Pflug

Titel: Der magische Pflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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Körper wand sich. Sie schrie auf, als sie versuchte, sich so schnell zu bewegen. Dann zog er den Abzug; ihr Körper zuckte kurz im Bett auf, und ein letztes Seufzen entrang sich ihrer Kehle.
    Cavil kehrte in sein Zimmer zurück und lud das Gewehr nach.
    Er fand Fat Fox voll angezogen, wie er gerade die Kutsche polierte. Er war ein solcher Lügner, daß er glaubte, er könnte Cavil Planter etwas vormachen. Aber Cavil machte sich nicht einmal die Mühe, sich Lügen anzuhören. »Deine Fähin will dich oben sehen«, sagte er.
    Unterwegs stritt Fat Fox alles ab, bis er ins Zimmer kam und Dolores auf dem Bett liegen sah. Da wechselte er die Fronten. »Sie hat mich dazu gezwungen! Was sollte ich denn tun, Master! Es war wie mit Euch und den Frauen, Master! Was kann ein schwarzer Sklave denn schon tun? Ich muß doch gehorchen, nicht wahr? Wie mit Euch und den Frauen!«
    Cavil erkannte Teufelsgerede, wenn er es hörte, und er beachtete es nicht. »Zieh dich aus, und tu es noch einmal«, befahl er. Fat Fox heulte, Fat Fox wimmerte, doch als Cavil ihm den Lauf in die Rippen rammte, tat es, wie ihm befohlen. Er schloß die Augen, damit er nicht sehen mußte, was Cavils Schrotflinte mit Dolores angerichtet hatte, und er tat, was ihm befohlen worden war. Dann feuerte Cavil noch einmal.
    Kurz darauf kam Lashman vom fernen Feld, in Schweiß gebadet vom Laufen und von Furcht, weil er die Gewehrschüsse gehört hatte. Cavil fing ihn unten ab. »Sperrt die Sklaven ein, Lashman, und dann holt mir den Sheriff.«
    Als der Sheriff kam, führte Cavil ihn nach oben und zeigte ihm alles. Der Sheriff wurde bleich. »Gütiger Gott«, wisperte er.
    »Ist das Mord, Sheriff? Ich habe es getan. Werdet Ihr mich ins Gefängnis stecken?«
    »Nein, Sir«, widersprach der Sheriff. »Das hier wird niemand einen Mord nennen.« Dann musterte er Cavil mit einem verzerrten Gesichtsausdruck. »Was seid Ihr nur für ein Mann, Cavil?«
    Einen Augenblick verstand Cavil die Frage nicht.
    »Mir Eure Frau so zu zeigen. Ich würde eher sterben, bevor ich es zuließe, daß irgend jemand meine Frau so sähe.«
    Der Sheriff ging. Lashman ließ die Sklaven das Zimmer aufräumen und saubermachen. Es gab für beide kein Begräbnis. Sie wurden an der Stelle verscharrt, wo Salamandy lag. Cavil war ziemlich sicher, daß auch auf diesen Gräbern ein paar Hühner ihr Leben lassen mußten, doch inzwischen war ihm das gleichgültig geworden. Er war bei seiner zehnten Flasche Bourbon und bei seinem zehntausendsten gemurmelten Gebet an den Aufseher, der angesichts einer solchen Situation ziemlich distanziert zu sein schien.
    Ungefähr eine Woche danach, vielleicht war es auch etwas später, kam der Sheriff wieder, diesmal in Begleitung des Priesters und des Baptistenpredigers. Zu dritt weckten sie Cavil aus seinem trunkenen Schlaf und zeigten ihm einen Wechsel über fünfundzwanzigtausend Dollar. »Eure Nachbarn haben gesammelt«, erklärte der Priester.
    »Ich brauche kein Geld«, sagte Cavil.
    »Sie kaufen Euch aus«, sagte der Prediger.
    »Die Plantage ist nicht zu verkaufen.«
    Der Sheriff schüttelte den Kopf. »Da habt Ihr etwas falsch verstanden, Cavil. Was hier passiert ist, das war schon schlimm genug. Aber daß Ihr zugelassen habt, daß die Leute Eure Frau so zu sehen bekommen …«
    »Ich habe sie doch nur Euch so gezeigt!«
    »Ihr seid kein Gentleman, Cavil.«
    »Außerdem ist da noch die Sache mit den Sklavenkindern«, warf der Baptistenprediger ein. »Die sehen erstaunlich hellhäutig aus, wenn man bedenkt, daß Ihr zur Zucht nur Männer habt, die so Schwarz sind wie die Nacht.«
    »Das ist ein Wunder Gottes«, erklärte Cavil. »Der Herr erhellt die Schwarze Rasse.«
    Der Sheriff schob Cavil ein Papier zu. »Das ist die Abtretung Eures gesamten Besitzes – Sklaven, Gebäude und Land – an eine Beteiligungsgesellschaft Eurer ehemaligen Nachbarn.«
    Cavil las es durch. »Dieser Vertrag spricht von allen Sklaven, die sich hier auf dem Land befinden«, sagte er. »Ich habe aber noch Anspruch auf einen entlaufenen Sklavenjungen oben im Norden.«
    »Das ist uns egal. Er gehört Euch, wenn Ihr ihn findet. Ich hoffe, Ihr habt bemerkt, daß dieser Vertrag auch eine Klausel enthält, derzufolge Ihr niemals in diesen oder einen Nachbarbezirk zurückkehren werdet, solange Ihr lebt.«
    »Das habe ich gelesen«, antwortete Cavil.
    »Ich kann Euch versichern, daß Euer Leben im selben Augenblick ein Ende finden würde, wenn Ihr diese Abmachung brechen solltet. Nicht einmal ein

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