Der magische Stein
sah Suko die anderen Personen wie Statisten, die eingefroren waren, denn innerhalb dieser fünf Sekunden konnte nur er sich bewegen und kein anderer, der diesen Beschwörungsruf gehört hatte.
Die Zeit war um.
Suko sah es am Zucken der grauen Gestalten, und für ihn gab es kein Zögern mehr.
Er schoss und schlug zugleich!
Die Pistole bellte auf. Die Kugeln jagten in die Köpfe der Männer in Grau. Zugleich drosch Suko mit der Peitsche zu. Drei der Gestalten hatte er vernichtet, bevor sie reagieren konnten. Aber es gab noch drei andere, die sich jetzt auf die neue Lage eingestellt hatten.
Suko erwischte die vierte Gestalt weder mit einer Kugel noch mit der Peitsche. Sie war zur Seite gesprungen, um ihrerseits zum Angriff überzugehen.
Auch die anderen beiden traten in Aktion. Sie wollten sich um die restlichen Eindringlinge kümmern, zu denen auch ein gewisser John Sinclair gehörte...
***
Ich hatte die fünf Sekunden als eine völlig steife Person erlebt. Aber ich kannte das Spiel und hatte mich innerlich darauf eingestellt. Wenn die Zeit vorbei war, wollte ich keine Sekunden mehr verlieren und sofort eingreifen.
Ich sah in dieser Zwischenzeit nicht mal, was außerhalb ablief. Ich musste mir einfach Vorkommen wie jemand, der kurzerhand aus dem Leben gerissen worden war. Auch wenn ich die Augen aufgerissen hatte, starrte ich doch in eine neblige Wand.
Auch diese Zeit ging vorbei.
Klare Sicht!
Ich sah alles und setzte mein Vorhaben in die Tat um. Ich sprang praktisch in das Echo der Beretta-Schüsse hinein und erlebte die Vernichtung der dämonischen Gestalten.
Suko hatte die fünf Sekunden abwarten müssen. Erst dann konnte er eingreifen, und er führte das durch, was er sich vorgenommen hatte. Er holte die Gestalten von den Beinen.
Mein Partner hatte sich die Köpfe als Ziel ausgesucht. Ich sah die Männer in Grau kippen, die unter anderem auch von der Dämonenpeitsche erwischt wurden.
Aber nicht alle.
Die Hälfte war durch Suko ausgeschaltet worden. Jetzt wollten es die anderen drei wissen.
Zwei von ihnen drehten sich. Und plötzlich hatte ich sie als Gegner. Ich schaute sie an, ich sah die Steine in ihren Händen. Sie würden kurz zuvor aufglühen, bevor sie ihre Strahlen schickten und den Tod brachten.
Ich war schneller.
Es ist nicht leicht, im Laufen zu schießen. Mir blieb nichts anderes übrig. Ich feuerte die Kugeln ab, und die Ziele waren zum Glück groß genug, um sie nicht zu verfehlen.
Die Männer in Grau tanzten auf der Stelle. So jedenfalls sah es aus, dann begann das Silber zu wirken, und von innen her fingen sie an zu strahlen.
Wie auch die Steine in ihren Händen. Es war eine tödliche Strahlung, die sie absandten. Sie vernichteten sich selbst. Sie glühten auf, und die Gestalten vergingen ebenso wie die Steine in einer Fülle aus grünem Aibon-Licht.
Wir hatten es geschafft – bis auf eine Gestalt in Grau, um die sich Suko noch kümmern musste. Sie wollte alles geben, und sie verließ sich dabei auf ihren verdammten Stein. Sie war so weit von Suko zurückgewichen, dass er die Gestalt nicht packen konnte. Der eine Arm war noch immer erhoben, ein hässlich klingendes Lachen entwischte dem offenen Mund.
Plötzlich drehte sich der Mann in Grau zur Seite.
Damit hatte Suko nicht gerechnet. Er hatte gedacht, dass sich der Angriff auf ihn konzentrieren würde. Doch das Zielobjekt war ein anderes.
Eigentlich waren es zwei Objekte, und es trat genau das ein, was Suko hatte vermeiden wollen.
Der Stein schickte seine tödliche Botschaft.
Und er traf!
Suko hatte den Eindruck, in einer Sekunde unheimlich viel zu erleben, denn er musste mit ansehen, wie Mandy und Isa erwischt wurden. Ausgerechnet die beiden Frauen, die sich so sehr für die Druiden stark gemacht hatten und sich auf ihre Seite hatten stellen wollen.
Hätten sie nicht so dicht beisammen gestanden und hätten sie sich eine Deckung gesucht, dann...
Es hatte keinen Sinn, über das, was hätte sein können, nachzudenken. Die verfluchte Magie erwischte sie zugleich – Energie, die Ziele nicht einfach zerstörte, sondern verdampfte.
Auch Menschen!
Suko hörte Carlotta’s wilden Schrei. Auch sie war Zeuge dieses Vorgangs, bei dem die beiden Frauen auf der Stelle starben. Ihre Konturen lösten sich auf, ihre Überreste fielen in sich zusammen. Sie schrien nicht, sie bewegten sich auch nicht – sie starben einfach.
Suko stieß sich ab.
Der Zorn trieb ihn zu diesem gewaltigen Sprung an. Er brüllte dabei, als wollte er
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