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Der Mann aus dem Safe

Der Mann aus dem Safe

Titel: Der Mann aus dem Safe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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klar vorgekommen. Unmöglich konnte ich einen der Stifte übersetzt haben.
    Mein Kopf pochte. Ich bekam keine Luft.
    Zum ersten Mal hatte ich beim Knacken eines Schlosses versagt.

[home]
    Kapitel vierzehn
    Los Angeles
Januar 2000
    E s gab eine zweite Treppe, die zu einem Hinterausgang des Clubs führte und offenbar nur für VIPs gedacht war. Lucy öffnete die Tür, worauf wir wieder draußen auf dem Parkplatz standen. Die Nacht hatte sich ein wenig abgekühlt, und ein leichter Wind wehte vom Meer heran.
    Wir stiegen ins Auto. Ich setzte mich vorn neben sie. Sie fuhr hinaus auf die Vine Street.
    »Du machst das ganz gut«, sagte sie. »Bleib dabei. Bleib einfach cool.«
    Sie fuhr wieder über den Sunset Boulevard, bog dann scharf nach rechts ab und hielt auf die Berge zu. Wir folgten der Route vom Vormittag, den Laurel Canyon Boulevard hinauf, nahmen dieselbe Abzweigung und hielten an genau derselben Stelle. Jetzt in der Dunkelheit war die Stadt ein einziges Lichtermeer, das sich unter uns erstreckte, so weit das Auge reichte.
    »Steig aus«, sagte sie.
    Sie stieg ebenfalls aus und wartete darauf, dass ich um den Wagen herumkam.
    »Zieh dich aus.«
    Wie bitte?
    »Du willst doch nicht dein neues Outfit ruinieren, oder?« Sie klappte den Kofferraum auf und holte einen pechschwarzen Overall heraus. Stand dabei, während ich die Anzugjacke auszog, das Hemd, die Hose.
    »Die Schuhe auch. Ich habe hier ein Paar, das du anprobieren kannst.«
    Sie nahm meine Kleider und legte sie auf den Rücksitz. Ich stand dort am Straßenrand, nur in meiner Unterwäsche. Sie musterte mich von Kopf bis Fuß, ehe sie mir den Overall und ein Paar schwarze Laufschuhe reichte. Als ich mich in mein neues schlichtes Schwarz geworfen hatte, nahm sie mir auch noch die Sonnenbrille ab.
    »Gunnar hat das Handy«, sagte sie. »Er ruft mich an, wenn ihr fertig seid. Sollte er das aus irgendeinem Grund nicht können, nimmst du das Telefon und drückst die Neun. Das ist die Kurzwahl für mich, dann weiß ich, dass ich euch abholen soll. Wenn niemand etwas sagt, weiß ich, dass es ein Notfall ist, und werde einen Weg finden, direkt zum Haus zu kommen. Auf Biegen und Brechen. Hast du das verstanden?«
    Ich nickte.
    »Welche Taste?«
    Ich zeigte ihr neun Finger.
    »Braver Junge.« Sie packte mich und küsste mich hart auf den Mund.
    »Echt, ich hasse dich«, sagte sie, »aber Wesley hat recht. Du bist wirklich schön.«
    Sie drehte mich zu den dunklen Schemen der Salbeibüsche und dem steilen Hang um, der zu dem Haus unten führte.
    »Er wartet auf dich an der Hintertür«, erklärte sie. »Jetzt schieb deinen Arsch da runter.«
    Dann stieß sie mich über den Rand.
     
    Ich brauchte nicht lange bis nach unten. Interessant, wie sehr die Schwerkraft einen beschleunigt, wenn man ein Gefälle von fünfzig Grad hinunterschlittert. Als ich die Talsohle erreicht hatte, fühlte ich mich, als wäre ich mit einem Stück Stacheldraht ausgepeitscht worden.
    Ich schöpfte kurz Atem, schaute an der Straße nach beiden Seiten und überquerte sie zum Haus. Ich ging gleich nach hinten. Dort gab es einen Pool mit einem Dutzend Unterwasserstrahlern rings um den Rand. Der Blick über den Zaun wäre märchenhaft gewesen, wenn ich in der Stimmung gewesen wäre, ihn zu würdigen. Noch viel mehr Licht kam vom Haus selbst. Große Fensterflächen und keine Vorhänge, es war, wie in ein riesiges Aquarium zu blicken. Ich huschte zum Hintereingang. Noch bevor ich klopfen konnte, öffnete Gunnar die Tür und hielt sie etwa zwanzig Zentimeter weit auf, so dass ich mich gerade noch hindurchzwängen konnte.
    »Beweg dich ganz langsam«, flüsterte er mir zu.
    Ich schlüpfte hinein und sah, dass ein Draht von der Oberkante der Tür zum Rahmen verlief. Es handelte sich um einen Magnetschalter, der den Alarm ausgelöst hätte, wenn der Kontakt unterbrochen worden wäre. Offenbar hatte Gunnar einen Einschnitt in die Drähte zu beiden Seiten des Schalters gemacht und dann einen Überbrückungsdraht dazwischengelegt. Da der Stromkreis so nicht unterbrochen wurde, sprang der Alarm nicht an, wenn er die Tür aufmachte.
    Als Zweites fiel mir auf, dass es drinnen höllisch heiß war.
    »Hör mir gut zu«, sagte er. »Siehst du dieses Gerät an der Wand da drüben?«
    Dort hing ein rechteckiges Ding, etwa zehn mal fünfzehn Zentimeter, mit einer optischen Anzeige in der oberen Hälfte. In der unteren war ein kleiner schwarzer Kreis.
    »Das sekundäre Sicherheitssystem in diesem Haus ist ein

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