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Der Mann, der nicht geboren wurde

Der Mann, der nicht geboren wurde

Titel: Der Mann, der nicht geboren wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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wissen.«
    Als Nächstes begann Cajin mit seinem Referat über DMDNGW . Er berichtete Rodraeg, dass er bereits im
vergangenen Mond einige Nachforschungen in der Bibliothek betrieben hatte und
dabei auf Berichte über eine Frau gestoßen war, die vor rund zweihundert Jahren
in Jazat gelebt hatte. »Sie spürte gegen Bezahlung verborgene Brunnen, Quellen
und Wasseradern auf. Der wirkliche Name dieser Frau ist nicht überliefert, aber
sie wurde bekannt als: Die Mittlerin des niemals gefundenen
Wassers oder auch Die Mutter des noch geheimen Weges oder
auch Die Melodie des nicht getrunkenen Wissens . Das
schien uns zuerst eine ganz vielversprechende Fährte zu sein. Eljazokad suchte
die Dreimagier auf, und sie sagten über DMDNGW: ›Er tötet
solche wie uns‹ , was wiederum eher auf einen Mann schließen lässt,
möglicherweise jemanden, der Magier tötet. Dies wiederum würde zur
magiefeindlichen Dämmerung passen. DM könnte für Dämmerung stehen.
Schließlich haben wir dem Landspurenführer Vetz Brendo fünfzehn Taler gegeben,
damit er für uns nachforscht. Bislang hat er uns noch nichts geliefert, und es
ist schon beinahe zwei Wochen her. Er arbeitet aber auch noch an anderen
Fällen.« Jetzt erzählte Cajin vom gegenüber wohnenden Mirilo von Heyden, der
das Mammut um Hilfe gebeten hatte, weil er sich von
drei Banditen bedroht fühlte. Vetz Brendo hatte auch für von Heyden
nachgeforscht und dabei einen der drei Banditen aufgespürt, einen gewissen
Cruath Airoc Arevaun aus den Klippenwäldern.
    Rodraegs Schädel begann nun tatsächlich zu brummen. »Ich fürchte,
ich kann mir nicht noch mal eine so lange Auszeit gönnen. Ich habe das Gefühl,
völlig den Anschluss verloren zu haben.«
    Naenn berührte seine Hand. »Das gibt sich wieder. Wenn erst mal
Eljazokad und Bestar wieder hier sind, verteilt sich die Last wieder auf ganz
viele Schultern.«
    Â»Ja, aber genau das ist eines der Probleme. Eljazokad. Als er mich
von der Brücke leitete, ging er anschließend in der anderen Richtung weiter. In
der Richtung also, in der der Tod liegt. Möglicherweise … hat DMDNGW bereits zugeschlagen. Eljazokad ist tot, und wir
wissen nicht, was aus Bestar geworden ist. Wenn er nun auch ganz alleine dort
draußen …«
    Naenn stand auf, um beide Hände Rodraegs einfangen und umfassen zu
können. »Rodraeg! Welchen Sinn hat es, das Schlimmste anzunehmen? Solange
Eljazokad noch in der Lage war, mit dir zu reden und dir den richtigen Weg zu
weisen, solange ist er nicht verloren. Und Bestar ist, denke ich, auch dann
nicht hilflos, wenn er ganz alleine ist. Als ihr damals in der Höhle von Terrek
gefangen wart, wurdet ihr auch nicht aufgegeben. Erinnerst du dich noch an die
Abfolge? Ilde Hagelfels brachte in Erfahrung, dass ihr gefangen wurdet, Estéron
schickte euch dann Erdbeben zu Hilfe. Riban
koordinierte das Ganze und erwartete euch hier in Warchaim. Niemand ging
verloren.«
    Â»Du hast recht. Aber dann müssen wir trotzdem jemanden hinschicken.
Steht Erdbeben wieder zur Verfügung?«
    Â»Es sind zehn Tage bis zum Thostwald, Rodraeg Delbane«, sagte
Estéron. » Erdbeben zu finden und zu überzeugen
braucht mindestens zehn weitere Tage. Meinst du nicht auch, dass sich bis dahin
das Schicksal deiner Männer ohnehin entschieden hat? Zum Guten oder zum
Schlechten?«
    Â»In Terrek war das nicht so. Wir waren einundvierzig Tage lang
gefangen und haben verzweifelt auf Hilfe gehofft.«
    Trotz seiner blinden Augen schien der alte Schmetterlingsmann
Rodraeg scharf anzusehen. »Bist du denn, im Lichte der letzten Entwicklungen
beim Mammut , unumstößlich der Meinung, dass deine
Männer es wert sind, sich ihretwegen in große Gefahr zu begeben?«
    Rodraegs Blick wurde ebenso hart. »Eljazokad und Bestar sind das
Rückgrat des Mammuts . In Wandry und der Riesenhöhle
war ich das schwächste Glied. Das … mit Hellas war
ein Unfall. Möglicherweise meine eigene Schuld.«
    Â»Dann werde ich selbst gehen, um deine Männer zu suchen«, sagte
Estéron überraschend. »Möglicherweise können die Riesen mir helfen. Dank
Gerimmir und euch kann ich so schneller zu Erdbeben reisen.«
    Â»Wieso willst du gehen?«, fragte Rodraeg
verblüfft.
    Â»Weil du noch nicht kannst. Naenn in ihrem
Zustand ohnehin nicht. Cajin alleine wäre genau das, wovor Riban uns

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