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Der Mann im braunen Anzug

Der Mann im braunen Anzug

Titel: Der Mann im braunen Anzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Gesicht schoss. Glücklicherweise blickte mich Colonel Race nicht an.
    «Es scheint Tatsache zu sein. In jedem englischen Hafen hielt man Ausschau nach ihm – aber er brachte es fertig, Pedler so einzuwickeln, dass er ihn als Sekretär mitnahm.»
    «Doch nicht Mr Pagett?»
    «O nein, nicht Pagett, sondern dieser andere Bursche – Rayburn nannte er sich.»
    «Hat man ihn verhaftet?», fragte Suzanne. Unter dem Tisch drückte sie beruhigend meine Hand. Ich wartete atemlos auf die Antwort.
    «Nein. Es sieht so aus, als hätte er sich in Luft aufgelöst.»
    «Wie verhält sich Sir Eustace?»
    «Er scheint es als persönliche Beleidigung aufzufassen, die ihm das Schicksal zugedacht hat.»
    Später ergab sich die Gelegenheit, Sir Eustaces eigene Ansicht über diese Sache zu hören. Er lud Suzanne und mich zum Tee auf seinem Zimmer ein.
    Der arme Mann befand sich in einem bemitleidenswerten Zustand. Suzannes offensichtliches Mitgefühl brachte ihn dazu, seine ganzen Sorgen auszupacken.
    «Erst besitzt eine völlig fremde Frau die Unverschämtheit, sich ausgerechnet in meinem Haus ermorden zu lassen – natürlich nur, um mir Schwierigkeiten zu bereiten. Was habe ich dieser Frau getan, dass sie sich unter allen Häusern in England gerade meins aussucht, um sich umbringen zu lassen?»
    Suzanne murmelte etwas Teilnahmsvolles, und Sir Eustace fuhr noch bekümmerter als zuvor fort:
    «Und nicht genug damit, wagt es der Mörder auch noch, sich bei mir als Sekretär einzuschleichen. Als mein Sekretär 1 . Kein Mensch soll mir mehr von Sekretären reden, ich habe die Nase voll davon. Entweder sind es Mörder oder betrunkene Krakeeler. Haben Sie Pagetts Auge gesehen? Ich kann mich doch nicht mit einem solchen Sekretär zeigen! Nein, danke, ich will nichts mehr von einem Sekretär wissen – höchstens eine Sekretärin, ein nettes Mädchen, das mir die Hand hält, wenn ich verstimmt bin. Wie wäre es mit Ihnen, Miss Anne, würden Sie die Stelle annehmen?»
    «Wie oft müsste ich Ihre Hand halten?», fragte ich lachend.
    «Am liebsten den ganzen Tag», entgegnete er galant.
    «Auf diese Weise käme ich wohl wenig zum Tippen», hielt ich ihm vor.
    «Das ist völlig nebensächlich. Diese ganze Arbeiterei entspringt nur Pagetts Kopf; der arbeitet mich zu Tode. Ich bin glücklich, wenn ich ihn in Kapstadt zurücklassen kann.»
    «Bleibt er denn hier?»
    «Ja. Es wird ihm Vergnügen machen, hinter Rayburn herzujagen. Das entspricht seiner Natur; er liebt solche Schnüffeleien. Aber mein Vorschlag ist ernst gemeint, Miss Anne. Wollen Sie nicht mitkommen? Mrs Blair wäre Ihre Beschützerin, und von Zeit zu Zeit könnten Sie nach alten Knochen graben.»
    «Vielen Dank, Sir Eustace», sagte ich vorsichtig, «aber ich fahre wahrscheinlich heute Abend nach Durban.»
    Sir Eustace blickte mich an und seufzte tief; dann öffnete er die Tür zum Nebenzimmer und rief nach Pagett.
    «Treiben Sie eine Sekretärin auf, die mich nach Rhodesien begleitet. Sie muss sanfte Augen haben und bereit sein, mir die Hand zu halten. – Pagett ist ein boshafter Kerl. Ich wette, dass er die hässlichste, plattnasigste Kreatur anschleppt, nur um mich zu ärgern. Übrigens habe ich ganz vergessen, ihm zu sagen, dass sie auch hübsche Beine haben muss.»
    Wieder in Suzannes Zimmer, rief ich aufgeregt: «Jetzt heißt es Pläne schmieden, und zwar rasch. Pagett bleibt in Kapstadt zurück, hast du gehört?»
    «Ja, leider. Das bedeutet, dass ich auch hier bleiben muss, und das passt mir gar nicht. Ich möchte doch nach Rhodesien.»
    «Du musst natürlich trotzdem fahren», widersprach ich. «Du kannst nicht im letzten Moment alles rückgängig machen, ohne Verdacht zu erregen. Außerdem ist es leicht möglich, dass Pagett plötzlich den Befehl erhält, mitzufahren. Und wie willst du dann Sir Eustace deinen nochmals geänderten Entschluss begreiflich machen? Zudem vereinfacht es alles, wenn du bereits dort bist, falls Pagett später nachkommt. Und schließlich dürfen wir auch Sir Eustace und Colonel Race nicht ganz aus den Augen lassen.»
    «Aber Anne, du kannst doch nicht im Ernst diese beiden verdächtigen?»
    «Ich verdächtige noch immer jeden», erwiderte ich. «Und wenn du jemals Detektivgeschichten gelesen hast, Suzanne, dann weißt du auch, dass stets die harmloseste Person der Verbrecher ist. Schon viele Mörder waren dicke, gemütliche Herren wie Sir Eustace.»
    «Gut, gut! Ich werde ihn also im Auge behalten, und wenn er noch dicker wird und noch

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