Der Mann mit der dunklen Maske
Camille.“
Brian schüttelte den Kopf. Sein Ton war hart. „Niemals!“
Hunter warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Sie wissen, dass einer von uns ein Mörder ist“, sagte er zu Camille. „Bei allem, was mir heilig ist, Camille. Der Mann ist ein Monster. Das ist erwiesen! Schnell … kommen Sie vorsichtig zu mir herüber.“
Und Camille blickte von einem zum anderen, mit aufgelösten Haaren, das schöne Kleid zerrissen und dreckig, ihr Gesicht verschmiert, ihre Augen leuchtend im Mondschein.
Brian war sicher, dass sie zu Hunter gehen würde. Seine Muskeln spannten sich. Sie wusste einfach nicht, wem sie trauen sollte.
„Denk genau nach, Liebes. Denk an alles, was du gesehen und erfahren hast … und gefühlt. Erinnere dich, Camille, und frage dich, wer von uns beiden das Monster ist.”
18. KAPITEL
„I ch traue keinem von euch beiden!“ rief sie. Hunter machte einen Schritt nach vorn und packte sie etwas zu hart am Arm. „Camille, sehen Sie ihn an! Mit seinem Gesicht ist alles in Ordnung. Er hat nur eine Maske getragen, um seine Scharaden zu spielen. Er ist ganz offensichtlich verrückt.“
Brian lief auf ihn zu und schleuderte ihn zur Seite. Hunter schlug nach ihm. Er war muskulös und stark, hatte mit den Truppen der Königin gekämpft und auf seinen weiten Reisen gelernt, sich zu verteidigen. Aber er holte zu schnell und zu wild aus. Brian duckte sich weg. Als er sich wieder aufrichtete, wollte Hunter gerade erneut zuschlagen. Brian erwischte ihn mit einem Aufwärtshaken am Kinn, bevor der Schlag seine Schulter traf. Hunter taumelte zurück und Brian riss ihn zu Boden.
„Sie versuchen, uns alle umzubringen“, brüllte Hunter.
„Bastard! Ich will nur die Wahrheit herausfinden.“
„Sir John ist tot“, schrie Hunter.
„Ich habe ihn nicht umgebracht“, erwiderte Brian. „Gott im Himmel, Sie hätten genauso gut …“
„Sie Schuft! Ich habe ihn nicht getötet!“ Hunter versuchte einen Aufwärtsschlag, aber Brian drückte ihn zu Boden, die Hand um seine Kehle.
„Aufhören!“
Er hörte den Schrei, während Camilles Finger an seinen Haaren rissen. „Hör auf! Du wirst ihn noch umbringen!“
Brian kämpfte seine Wut nieder und lockerte den Griff um Hunters Kehle. Er sprang auf die Füße, als ein Licht durch die Bäume fiel. Shelby kam auf einem Pferd herangaloppiert.
„Lord Stirling!“ rief er.
Hunter erhob sich ebenfalls und versuchte, sich den Schmutz abzuklopfen. Hinter Shelby kamen zwei weitere Pferde mit Tristan und Ralph herangesprengt.
„Camille!“ Tristan sprang wie der Blitz von seinem Ross, eilte zu Camille und schloss sie in die Arme. Hunter und Brian funkelten einander wütend an, und Tristan bestaunte sie wie zwei Tiger im Zoo. Dann sagte er zu Brian: „Mit Ihrem Gesicht ist ja alles in Ordnung.“
„Genauso ist es“, erklärte Hunter. „Aber mit seiner schwarzen Seele ist überhaupt nichts in Ordnung!“
Camille befreite sich sanft aus der Umarmung ihres Vormunds und strich ihr Haar zurück, als könne das etwas daran ändern, dass es mit weißem, kalkigem Staub, Erde und Laub bedeckt war. „Wie ist Sir John gestorben?“ fragte sie eisig.
Alle schwiegen einen Moment. Schließlich antwortete Shelby.
„Durch einen Biss.“
„Von einer Giftnatter?“ fragte sie ungläubig.
„Ja.“
„Wie?“
„Niemand weiß es“, sagte Brian. „Zumindest bis jetzt nicht. Die Kobra war in seiner Wohnung. Offensichtlich wusste er, dass sie dort war, denn er hat sie noch erschossen, aber erst nachdem sie ihn gebissen hatte.“
Camille lief zu Brian und schlug wütend und mit blitzenden Augen auf seine Brust ein. „Du bist dort gewesen! Du warst mit ihm im Museum am Samstag. Als
Arboc
! Was für Idioten wir waren. Niemand hat es bemerkt.“
„Ich war früh dort. Ich habe Sir John nicht gesehen“, erklärte Brian.
„Warum?“ wollte sie wissen.
„Um einen Blick auf das Terrarium zu werfen und zu sehen, ob sich jemand daran zu schaffen gemacht hatte.“ Er zögerte kurz. „Außerdem ist Arboc für die groben Arbeiten eingestellt worden. Ich hatte ein paar Stunden zu tun, um die Trümmer vom Vortag zu beseitigen.“
„Du hast mich angelogen!“ warf sie ihm vor.
„Er lügt, wenn er den Mund aufmacht“, stimmte Hunter ihr zu.
Aber Brian hielt Camilles Blick fest. „Nein, ich habe dich niemals angelogen. Ich habe dir bestimmte Dinge nicht gesagt, weil ich erst sichergehen musste, dass ich dir trauen kann, dass du nicht mit einem dieser Männer
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