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Der Mann zweier Welten

Der Mann zweier Welten

Titel: Der Mann zweier Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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er sterben. Und sobald ich das Geheimnis erkannt habe, werde ich den Tempel zerstören.«
    »Das ist gut«, sagte sie. »Ich hoffte, daß du zu dem Entschluß kommen würdest. Komm näher und setz dich neben mich! Ich wollte ohnehin zum Karildex zurückkommen. So ist es besser.
    Du brauchst meinen Befehl nicht mehr durchzuführen. Als ich hörte, daß du im Vorbereitungszentrum bist, ü bergab ich die Aufgabe einem anderen.«
    »Heißt das …?«
    »Daran ist bereits tot. Hoult wird es morgen sein.«
    Ekel packte ihn. Erst jetzt stellte er sich vor, was es hieß, einen Menschen zu töten. Seit dreihundert Tara war in Kronweld niemand mehr getötet worden.
    »Um Elta werden wir uns hier kümmern«, fuhr die Alte fort.
    Ketan sprang auf und schüttelte sie. »Wenn Sie sie anrühren, werde ich …«
    Matra machte sich flink von ihm frei. »Du Narr«, fauchte sie. »Was willst du denn tun?« Doch dann wurde sie wieder ruhig. »Was wolltest du denn unternehmen, wenn jemand deine Verkleidung entdeckte?
    Aber ich kann mir deine Gefühle vorstellen. Du denkst vielleicht anders von mir, wenn du meine Geschichte kennst.
    Stell dir eine Welt vor, die uns von allen Seiten umgibt, eine Welt mit Menschen, die uns sehen, aber nicht gesehen werden können.
    So eine Welt existiert tatsächlich, Ketan. Sie weiß seit mehr als hundert Tara von uns. Alle Ergebnisse unseres Suchens werden zu ihr gebracht und von den Menschen ausgenutzt, die uns schließlich vernichten werden. Man gibt uns nur solange eine Lebensfrist, solange man noch nicht alles erfahren hat. Und nun brauchen sie nur noch eines – unser Wissen um die Atomkraft. Ihre Spione waren bisher zu dumm, um das Geheimnis zu begreifen. Doch jetzt ist es soweit. Sie haben jemanden in Kronweld eingeschleust, der große Intelligenz besitzt: Elta.«
    Die Worte der Alten fraßen sich tief in Ketan. Er wußte, daß sie die Wahrheit sprach. Aber er konnte nicht glauben, daß Elta zu dieser Rasse gehörte, die Kronweld Tod und Verderben bringen würde.
    »Ich kann Ihnen nicht glauben.«
    »Nein – noch nicht. Aber ich werde es dir auf eine Weise zeigen, daß du nicht mehr zweifeln kannst. Dann wirst du als Rächer nach Kronweld zurückkehren. Und bis dahin bleibt Elta verschont.«
    Er war wie erstarrt. Sie drehte sich plötzlich um. »Geh jetzt in dein Zimmer. Sofort. Deine Begleiterin wird dir alles zeigen.«
    Er drehte sich ebenfalls um. Hinter ihm stand eine Frau mit scharfen Zügen. Sie sah ihn gleichgültig an.
    »Entschuldige, Matra. Ich dachte, meine Schülerin hätte sich verlaufen.«
    »Schon gut. Murna hat nur etwas gefragt. Ich freue mich über ihren Eifer.«
    Sie kamen in einen großen, kühl beleuchteten Gang und blieben vor einer der vielen Türen stehen. »Hier wirst du nun für den Rest deines Lebens wohnen.« Ketan glaubte in der Stimme seiner Begleiterin Schadenfreude zu hören.
    Sie traten ein, und die Frau deutete auf einen Schrank, in dem sich ein Vorrat an Kleidern und Leibröcken befand. »Du kannst deine Einweihungskleider ausziehen. Du wirst sie nie wieder brauchen. Die meisten Dienerinnen heben sie aus Sentimentalität auf. Die Kleider hier sind für die Freizeit – und die für den Dienst. Mach dich mit den Räumlichkeiten vertraut. Ich heiße Nalan. Ich werde dich morgen abholen, wenn du in die Geburtskammer gehst.«
    Sie blieb an der Tür stehen. »Was hast du Matra gefragt?«
    Ketan drehte sich herum. »Ich wüßte nicht, was dich das angeht.«
    »Ich möchte dir nur helfen. Matra ist alt. Sie wird nicht mehr lange leben. Wenn sie fort ist, werden wir in Anetel eine herrliche neue Führerin haben. Es gibt noch viel, was du lernen mußt.« Sie sah Ketan bedeutungsvoll an.
    Ketan hatte das Gefühl, daß im Tempel selbst verschiedene Kräfte wirkten. Nelan hatte deutlich ihre Abneigung gegenüber Matra gezeigt.
    Er zuckte mit den Schultern und ließ sich in einen bequemen Stuhl fallen. Es gab jetzt wichtigere Dinge als kleinliche Streitereien unter Frauen. Erst jetzt merkte er, wie angespannt er gewesen war. Die Erfrischungen, die er wählte, schmeckten außerordentlich gut, und auch die Musik war ganz modern. Offenbar fand ein ständiger Gedankenaustausch zwischen der Stadt und dem Tempel statt.
    Das Zimmer hatte kein natürliches Licht, und man konnte mit Hilfe eines Schalters alle Schattierungen herbeizaubern – von einem sanften Gelb zu einem kühlen Grün und einem heftigen Rot.
    Er wußte nicht, wie lange er geschlafen hatte, aber als er wieder

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