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Der Mann zweier Welten

Der Mann zweier Welten

Titel: Der Mann zweier Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond F. Jones
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der dritten Generation namens Alva. »Wir haben ihn gesehen. Er muß verrückt geworden sein. Den Generator konnte er nicht übersehen. Wo ist er?«
    »Ich kann ihn nicht finden.«
    Gemeinsam untersuchten sie die Spur. Und als die beiden anderen ein paar Längen vor ihm waren, sah Ketan es plötzlich. Es lag direkt hinter der Maschine – ein glänzendes Stück Stahl und ein paar Glassplitter. Der Stahl hatte die Bronzefarbe und die Form eines Arms.
    Nach langer Zeit erhob Ketan sich. Viele Fragen waren jetzt beantwortet. Ein Gefühl der Verlassenheit kam über ihn. Sein trockenes Schluchzen ließ die beiden anderen aufblicken. Sie schüttelten mitleidig die Köpfe und gingen weiter.
    Dann beugte er sich hinunter und berührte den fleischlosen Arm noch einmal. Jetzt kenne ich dich, Varano-Hameth-Igon, dachte er. So hatte der große Sucher die Zeit besiegt. Igon, der Unsterbliche.
    Aber weshalb hatte er sich von der Maschine überrol len lassen? Hatte sein Körpermechanismus plötzlich versagt?
    Die anderen kamen zurück. »Nichts zu finden«, sagte Alva.
    Ketan zuckte mit den Schultern. »Es muß eine Art Halluzination gewesen sein, die wir hatten. Ich sehe nach, ob ich das Arbeitszentrum erreichen kann. Dort wird man wissen, wo Hameth ist.«
    Aber der andere Mann, der bereits in seine Maschine geklettert war, rief: »Das Arbeitszentrum ruft alle Generatoren herein. Das Tor ist geöffnet. Die Statiker greifen Kronweld an. Sie haben den Geburtstempel zerstört.«

 
26
     
    Elta stand reglos da. Sie sah, wie die mächtigen Terrassen und Stufen vor ihr zerbröckelten. Der Strahl fraß sich durch das Metall der Ausscheide-Maschine.
    Sie sah den Altar, auf dem Ketan stand. Ihm würde nichts geschehen. Das Tor hatte sich geöffnet, bevor sie abdrückte. Ihre Lippen preßten sich zusammen, als er verschwand.
    Dann wurde es dunkel, und der Altar krachte in das schmelzende Metall. Flammen schossen hoch.
    Die Menschenmenge, die hinter Elta stand, war zu verwirrt, um gleich zu verstehen. Aber dann johlte sie los. Der seit Generationen aufgestaute Haß machte sich Luft.
    Elta hörte nichts. Mit Tränen in den Augen sah sie, wie sich die Statiker einen Weg durch die jubelnde Menge bahnten. Systematisch richtete sie ihre Waffe auf die Teile der Maschine, die ihr wesentlich erschienen.
    Und dann waren die Statiker bei ihr. Sie packten sie an den Armen und entrissen ihr die Waffe. Einen Augenblick dachte sie, man würde sie an Ort und Stelle töten, denn die Gesichter der Männer waren haßverzerrt. In diesem Moment wäre es ihr gleichgültig gewesen.
    Die Statiker schleppten sie durch die Menge zu einem Seiteneingang. Wenn die Halle weniger voll gewesen wäre, hätte man sie nie erwischt. Aber so hatten nur die Vordersten gesehen, was sich abspielte, und sie waren zu erschreckt, um rechtzeitig zu handeln.
    Elta wurde durch einen langen Korridor geschleppt. Sie hatte keine Ahnung, wohin man sie brachte. Dann blieben sie vor einem großen Portal stehen, das sich von selbst öffnete.
    Elta sah einen Saal mit einer Menge elektronischer Geräte. Ihr Interesse erwachte. Erst als sie die Stimme hörte, bemerkte sie die Glaswanne in der Ebenholzvertäfelung.
    »Laßt uns allein«, sagte die dunkle, kraftvolle Stimme.
    Elta zuckte zusammen. Nun wußte sie Bescheid. Sie war beim Direktor – und das Wesen hinter dem Glas mußte der Direktor selbst sein.
    Die Tür schloß sich hinter den Wachen. Elta fühlte zugleich Abscheu und Mitleid. Sie wollte fliehen, aber sie wußte, daß es sinnlos wäre. So hob sie den Kopf und trat einen Schritt nach vorn.
    »So ist es besser, meine Liebe.«
    Die eingefallenen Lippen hatten sich nicht bewegt.
    »Da bin ich nun«, sagte sie. »Bringen wir die Sache schnell hinter uns.«
    »Du hast recht.« Die Stimme klang plötzlich drängend. »Komm näher und höre genau zu. Dein Vater wartet draußen. Er hat das Eichmaß der Ausscheide-Maschine. Weißt du, was das heißt?«
    Sie schüttelte den Kopf. Ihr Vater war hier?
    »Das Eichmaß kontrolliert die Lage der Maschine. Es ist so ausgerichtet, daß die beiden Ebenen der Erde und Kronwelds miteinander in Beziehung stehen. Wir können eine zweite Maschine bauen, aber wenn wir das Eichmaß verlieren, ist uns der Durchgang zu Kronweld versperrt.
    Als du die Maschine zerstörtest, beauftragte ich deinen Vater damit, das Eichmaß zu retten.«
    »Aber keiner kennt das Prinzip der Maschine! Sie kann nicht nachgebaut werden.«
    »O doch«, sagte der Direktor

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