0154 - Der Gehetzte von Aralon
Der Gehetzte von Aralon
Man haßt ihn und will ihn töten – sobald er sein Geheimnis preisgibt...
von William Voltz
Das Jahr 2326 irdischer Zeitrechnung ist angebrochen, und in der seit dem Geschehen des Bandes 149 verstrichenen Zeit haben sich im bekannten Teil der Milchstraße wesentliche Veränderungen vollzogen.
Seit dem 1. Januar 2115, dem Datum von Atlans Verzicht auf die Position als Imperator von Arkon, gibt es kein Solares Imperium mehr und auch kein Arkonidenreich, sondern das Vereinte Imperium, dem Perry Rhodan als Großadministrator vorsteht, während der Arkonide Atlan als Chef der United Stars Organisation (USO) fungiert, deren Spezialisten die „galaktische Feuerwehr" bilden.
Immer dann, wenn Probleme oder Gefahren auftauchen, die nicht rein planetarischer Natur sind, sondern auch galaxisweite Auswirkungen haben können, tritt die von Lordadmiral Atlan geschaffene und geleitete USO auf den Plan.
Die überstürzte Flucht des Geistwesens vom Kunstplaneten Wanderer und die Ausstreuung des 25fachen ewigen Lebens in Form von Zellaktivatoren haben jedoch alle Völker der Milchstraße in Aufruhr gebracht. Raumschiffe eilen von Planet zu Planet - doch meistens sind es die Besatzungen terranischer Schiffe, denen bei der Suche nach der relativen Unsterblichkeit Glück und Erfolg beschieden sind. Schließlich ist ja die Flotte des Vereinten Imperiums auch die größte in der bekannten Galaxis.
Kann sich ein Mensch aber wirklich „glücklich" schätzen, wenn er solch EINE HANDVOLL LEBEN findet...?
DER GEHETZTE VON ARALON beginnt jedenfalls zu lernen, worin das „Glück" wirklich besteht...
Die Hauptpersonen des Romans:
Hendrik Vouner - Der Gehetzte von Aralon.
Hefner-Seton - Jäger und Gejagter zugleich.
Darfaß - Eine zwielichtige Gestalt.
Kler-Basaan - Fischer und Bootsverleiher von Pasch.
Uwasar - Agent des Medizinischen Rates von Aralon.
Spencer Legarth - Ein terranischer Spediteur auf Aralon.
O'Day - Kommandant eines terranischen Stützpunktes.
Perry Rhodan - Der Großadministrator weiß, daß es etwas gibt, das noch wichtiger ist als die Unsterblichkeit.
Darfaß hatte sich daran gewöhnt, daß seine Kunden in den späten Abendstunden in den kleinen Laden kamen, wenn der Park bereits in tiefer Dunkelheit lag. Am Tag hockte der Händler neben dem kleinen Atomofen hinter der Theke und beobachtete unter halbgeschlossenen Lidern die Passanten, die an dem Laden vorübergingen. Ab und zu griff er nach einem Morun-Blatt und schob es in seinen zahnlosen Mund.
Darfaß war ein alter, dicker Mann, gerissen und kaltblütig, mit einem genialen Instinkt für gute Geschäfte. Sein Laden verzichtete auf modernes Aussehen und sichtbare Werbung. Der Eingang war mit einem Samtvorhang verschlossen, der abgegriffen und von Löchern übersät war. Im Schaufenster lag ein uralter Thermostrahler terranischer Bauart, in dessen Schaft rätselhafte Zeichen eingeprägt waren. Ein abgetretener Teppich, dessen ursprüngliche Farbe von einer Staubschicht verborgen wurde, bildete den Hintergrund. Außerdem lag noch ein Spieß aus angeblich echtem Elfenbein neben dem Strahler.
Darfaß betrog regelmäßig seine Kunden, die es wohl wußten, aber es schweigend duldeten, da Darfaß der einzige Ladenbesitzer auf Aralon war, der mit Pouners handelte.
Abgesehen davon wurde Darfaß von seinen Lieferanten ebenfalls betrogen. Niemand wußte, wie reich der Händler war. Man sah ihn nur in seiner schlampigen Hose, über der ein formloses Hemd hing.
Darfaß blinzelte überrascht, als an diesem Morgen ein Mann seinen Laden betrat und eine langläufige Waffe auf seinen Bauch richtete. Der Mann sah heruntergekommen aus, seine Kleidung war zerrissen und schmutzig. Während er mit der einen Hand den Karabiner gegen Darfaß richtete, zog er mit der anderen sorgfältig den Samtvorhang zu. Er atmete schwer, als sei er eine lange Strecke gelaufen. Darfaß riß seine Augen vollständig auf. Er erkannte, daß er keinen Ara vor sich hatte. Bei dem Eindringling handelte es sich um einen Terraner.
Der Fremde betrachtete Darfaß prüfend.
„Sind Sie allein?" fragte er in Interkosmo.
„Sie können sich ja umsehen", schlug Darfaß vor. „Im Hinterraum werden Sie nur eine Schlafstelle entdecken."
Der Terraner blickte über den Rand des Schaufensters in den Park hinaus, als erwarte er, daß ihm jemand folgte. Darfaß verhielt sich abwartend. Noch wußte er nicht, wie er sich diesem Mann
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