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Der Memory Code

Der Memory Code

Titel: Der Memory Code Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.j. Rose
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Artistico” , erklärte Gabriella, an Josh gewandt. “Das staatliche Amt für Kultur-und Denkmalschutz. Das NTPA hat polizeiliche Befugnisse. Es schützt Kunstgegenstände und ist zuständig für die Suche nach gestohlenen Kunstwerken aller Art.” Sie wandte sich von der gerade noch rechtzeitig abgedichteten Stollenöffnung ab und kniete neben der Mumie nieder.
    “Gott sei Dank, dass Sie endlich da sind”, begrüßte sie den Beamten honigsüß. “Und dass Sie die Leiter und ordentliches Licht mitbringen. Ich stecke jetzt schon fast eine Dreiviertelstunde hier unten fest und werde langsam verrückt. Ich muss unbedingt in die Klinik. Wissen Sie, wie es Professor Rudolfo geht? Gibt es was Neues?”
    Tatti war inzwischen unten angekommen. Für einen Mann, der nach seinem faltigen Gesicht zu urteilen offenkundig aufs Rentenalter zuging, wirkte er erstaunlich agil. “Er liegt auf der Intensivstation. Man wird Sie nicht zu ihm lassen. Sie können also ebenso gut hier bleiben und mir ein wenig helfen. Einverstanden?”
    Sie nickte.
    Zu beider Überraschung bombardierte er Josh und Gabriella nicht gleich mit Fragen, sondern nahm erst einmal seine Umgebung in Augenschein, und zwar bedächtig und sorgfältig sowie mit ehrfürchtiger Miene. Josh fand es auf Anhieb sympathisch, dass der Kommissar sich der Bedeutung der Stätte bewusst war und ihr quasi seine Reverenz erwies, ehe er sie gezwungenermaßen weiter entweihen musste.
    Nachdem er sich einmal um die eigene Achse gedreht hatte, richtete er seinen Blick wieder auf die Gebeine. In wenigen Schritten war er bei der Mumie und kauerte sich nieder, sodass er gleichsam auf Augenhöhe mit ihr war.
    “Wie alt mag sie sein?”
    “Wir gehen davon aus, dass sie um 400 nach Christus hier lebendig eingemauert wurde”, antwortete Gabriella. “Oder meinten Sie ihr Alter zum Zeitpunkt des Todes?”
    “Beides. Wann sie hier eingemauert wurde und wie alt sie war, als sie starb.”
    “Die wenigen Gelenke, die wir bisher untersuchen konnten, weisen kaum Spuren von Abnutzung auf. Wir nehmen an, dass sie so um die zweiundzwanzig gewesen ist.”
    “Wurde sie während des Vorfalls heute Morgen in Mitleidenschaft gezogen?”
    “Allerdings, und zwar erheblich.”
    “So? Und wie?”
    “Als wir sie fanden, war das Skelett vollkommen intakt. Noch gestern Abend, ehe ich nach Hause fuhr … es war außergewöhnlich … Und jetzt …” Gabriella sah die Mumie an. “Jetzt ist sie entzwei – da und dort …” Sie wies auf die Hüften, den Hals, die rechte Hand. “Sie hielt eine Schatulle in den Händen. Beziehungsweise die Reste davon.”
    “Eine Schatulle?”
    Josh sah, wie Gabriella zusammenzuckte. Sie hatte nicht vorgehabt, Tatti auf das zerborstene Kästchen aufmerksam zu machen. Jetzt gab es allerdings kein Zurück mehr. Quer durch die Kammer zeigte sie auf die herumliegenden Holzsplitter.
    “Was war drin?”
    Sie hob die Schultern. “Die Schatulle war versiegelt”, log sie. “Wir hatten sie noch nicht geöffnet. Damit habe ich Ihnen alles gesagt, was ich weiß. Kann ich nun zur Klinik?”
    “Wie schon erwähnt, befindet sich der Professor auf der Intensivstation. Seine Frau ist bei ihm. Sobald es etwas Neues gibt, wird man mich verständigen, und ich werde Sie in Kenntnis setzen. Sollten wir früher als gedacht fertig werden, können Sie auch gern hinfahren. Vorerst jedoch …” – er sprach mit einem angenehmen, leicht lispelnden Akzent – “… glauben Sie doch nicht allen Ernstes, dass ich Ihnen abnehme, Sie hätten besagte Kassette noch nicht aufgemacht!”
    “Nein, wirklich nicht! Wir haben ein Ablaufprotokoll angefertigt. Wir gehen behutsam vor. Es war sowieso eine Überraschung; da kam es uns auf eine weitere auch nicht mehr an. Wir wollten das Siegel vor dem Aufbrechen erst untersuchen.”
    Abrupt drehte der Commissario sich um und feuerte eine Salve von Fragen ab, der Josh gar nicht ausweichen konnte.
    “Und Sie sind?”
    “Josh Ryder.”
    “Der den Notruf betätigt hat?”
    “So ist es.”
    “Was war in der Schatulle, Mr. Ryder?”
    “Ich habe keine Ahnung.” Jetzt war Josh mit Lügen an der Reihe.
    “Was hatten Sie hier unten verloren?”
    “Ich hatte mich mit Professor Rudolfo getroffen. Er berichtete mir von dem Fund.” Verdammt. Hatte er gerade zugegeben, dass er in der Grabkammer gewesen war?
    “Wann sind Sie hier angekommen?”
    “Heute Morgen, etwa um halb sieben.”
    “Warum so früh?”
    “Ich komme mit wenig Schlaf aus.”
    “Ich habe

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