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Der mieseste Liebhaber der Welt

Der mieseste Liebhaber der Welt

Titel: Der mieseste Liebhaber der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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mit einem perfekten Körper vor einem räkelt und eine Einladung ausspricht,
     sich etwas intensiver damit zu beschäftigen, werden doch normalerweise Jungsträume wahr. In meinem Fall war die Sache komplizierter.
     Als Angelique sich für Möglichkeit B entschied und mich fragte, nachdem der Rest ihres Körpers bereits feuchtgolden glitzerte:
     »Markus, kannst du mir bitte den Rücken eincremen?«, schaute ich ein letztes Mal Hilfe suchend zur Eingangstür. Wo zum Teufel
     blieb mein Vater? Das hier war schließlich
seine
Freundin.
     
    Mit meinem Vater hatte Angelique das große Los gezogen. Für meine Mutter war Angelique dagegen eine Menge anderer Sachen mit
     -los hintendran, nämlich verantwortungs-, hirn- und hemmungslos. Eine Scheidung war Anfang der siebziger Jahre noch recht
     ungewöhnlich, zumal in einer Kleinstadt wie unserer. So wie ich das sah, kam ich allerdings ganz gut damit klar. Meine Eltern
     trafen sich hin und wieder, um organisatorische Dinge zu besprechen. (Hauptsächlich, wie man mich irgendwie bis zum Abitur
     durchschleppen könnte.) Ich wohnte mit meiner älterenSchwester bei meiner Mutter in einer großen Altbauwohnung in der Innenstadt. Mein Vater zahlte jetzt also für zwei Häuser
     und
drei
Kinder, wobei Angelique mit Abstand der teuerste Posten in seinen monatlichen Abrechnungen war. Manchmal fuhr sie mit seiner
     Pagode stundenlang durch die Stadt spazieren (vermutlich so eine Art Vorgriff auf die Zeit, in der sie auf einem roten Teppich
     Fotografen zuwinken würde). Meistens aber hing Angelique nur in unserem Bungalow herum, nachdem sie ihren Job aufgegeben hatte,
     und vertrieb sich die Zeit. Mit Frauenmagazinen hauptsächlich, vor der Höhensonne und mit einer Menge Cremetiegel. Ich besuchte
     meinen Vater gelegentlich am Wochenende. Da meine Schwester es vorgezogen hatte, den Kontakt zu ihrem »Erzeuger« bis auf Weiteres
     abzubrechen, war ich der letzte Anker seiner »Familie«. Meistens verschwand Angelique dann »in die Stadt« und bestückte ihren
     Kleiderschrank (der früher einmal das Zimmer meiner Schwester gewesen war). Sie schien meinen regelmäßigen Heimaturlaub nicht
     sonderlich zu schätzen, war aber bislang nie offen feindselig gewesen. Ich hielt es für Indifferenz. Aber ich muss sie unterschätzt
     haben.
    An diesem besagten Tag am Pool verabschiedete sich mein Vater schon früh nach einem gemeinsamen Frühstück auf der Terrasse.
     Das Geschäft. An Samstagen brummte so ein Möbelladen. Er schlug mir vor, zu bleiben und den herrlichen Sommertag am Pool zu
     genießen. Ich willigte ein. Als Angelique früher als sonst von ihrer Einkaufstour zurückkehrte, verpasste ich die Chance,
     mich sofort aus dem Staub zu machen. Sie gesellte sich zu mir an den Pool und beim albernen Versuch, sich unter einem Handtuch
     in ihr Bikinioberteil zu winden, fielen Handtuch UND Bikini zu Boden, etwa zwei Meter von mir entfernt. Sie beeilte sich nicht
     gerade dabei, ihre Brüste wieder zu bedecken. Damit war mir der Rückweg abgeschnitten. (Ich frage mich seit einpaar Jahren, warum Mutter Natur vierzehnjährige Knaben mit zähen Erektionen quält, während wir über Vierzigjährigen neben
     den schönsten Frauen liegen und uns dabei über die Nebenwirkungen von Viagra Gedanken machen müssen. Das macht doch keinen
     Sinn!?)
     
    »Wirst du mir nun den Rücken einreiben oder nicht?«
    Angelique kann schnell ungeduldig werden.
    »Ich komm ja schon.«
    Gespielt missmutig wand ich mich so unauffällig wie möglich von meiner Liege. Doch Angelique wusste offenbar genau, was sie
     da tat. Statt sich vor mir auf den Bauch zu legen, stand sie auf und drehte sich mit dem Rücken zu mir. Dabei glitt ihr Blick
     spöttisch bis hinunter zu meiner knappen blauen Trigema-Badehose.
    »Hübscher Schlüpfer!«, kommentierte sie. »Bist du aber langsam rausgewachsen, oder?«
    »Geht noch«, antwortete ich knapp und spürte, wie mir das Blut ins Gesicht schoss. (Immerhin machte sich wenigstens ein kleiner
     Teil zurück auf den Heimweg.)
    Ich begann, das Kokossonnenöl auf ihren Schultern zu verteilen.
    »Fester, Markus, kannst du das bitte
richtig
einmassieren.«
    Dabei drehte sie sich so abrupt zu mir herum, dass ich fast über ihre Brust gestrichen hätte.
    »Holla, das war knapp«, grinste die Blondine, die gleichzeitig meine Stiefmutter in spe war, und knüpfte sich den Bikini auf
     dem Rücken auf.
    »Kannst du mal kurz helfen?«
    Ich zwirbelte mit steifen Fingern an den Knoten der

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