Der Milliardär und das Kindermädchen
versperrten.
„Unglaublich, dass eine so vernünftige Frau wie Eleanor McCord solche Idioten in die Welt gesetzt hat“, bemerkte Jason.
Die Brüder nickten. Ihr Vater reagierte nicht.
Zane war allerdings aufgefallen, dass sich Rex’ Miene für einen kurzen Augenblick verändert hatte. Hatte er etwa gerade daran denken müssen, wie Devon McCord ihm die Frau ausgespannt hatte, in die er sich selbst einmal verliebt hatte?
Als sein Vater bemerkte, dass Zane ihn beobachtete, legte er eine Hand auf Jasons Arm. „Wir beiden drehen jetzt mal eine Runde“, informierte er die anderen. „Außerdem brauche ich einen neuen Drink.“
„Viel Spaß.“ Zane sah den beiden nach, während sie in der Menge verschwanden. Kurz darauf erblickte Travis einen alten Freund unter den Gästen und verabschiedete sich ebenfalls.
Jetzt stand Zane allein da. Er wollte gerade weitergehen, doch da kam Livie auf ihn zugelaufen. Ihr Mund war blau mit Eis beschmiert, und sie strahlte über das ganze Gesicht. Melanie folgte ihr. Sie hatte ein Taschentuch in der Hand und versuchte wohl schon seit einiger Zeit, seiner Tochter den Mund abzuwischen. „Jetzt komm aber endlich mal her“, sagte sie.
Seufzend schloss Livie die Augen und hielt ihrer Nanny das Gesicht hin.
Melanie entfernte sanft sämtliche Eisreste und lächelte dabei. Es war offensichtlich, wie sehr sie Livie liebte. Und vielleicht auch ihn?
Am liebsten hätte er ihr blondes Haar zerzaust und sie geküsst – hier, vor allen Leuten.
„Die Party ist ja ein richtiger Erfolg“, bemerkte sie, als sie mit Livie fertig war.
Seine Tochter hatte gerade ein Mädchen in ihrem Alter entdeckt und ging schüchtern ein paar Schritte auf sie zu.
Zane und Melanie folgten ihr mit einigem Abstand.
„Ja, du und die anderen Angestellten, ihr habt das alles so toll organisiert, dass diesmal bestimmt noch mehr Geld zusammenkommt als sonst.“
Melanie errötete, und schlagartig wurde Zane klar, wie unklug es von ihm gewesen war, sie in einem Atemzug mit den anderen Angestellten zu erwähnen.
„Hey“, sagte er und blieb stehen. Livie hatte sich inzwischen neben das Mädchen auf den Boden gesetzt. Die Kleine zeigte Livie gerade ihre Puppe.
Zane berührte Melanie vorsichtig am Arm, und sie zuckte zusammen. „Du weißt doch hoffentlich, wie ich das eben gemeint habe.“
„Klar“, sagte sie, aber er merkte sofort, dass ihr Lächeln nicht echt war.
Zane schaute ihr tief in die blauen Augen, und schon war es um ihn geschehen. Er sah und hörte nichts mehr von den vielen Partygästen um ihn herum. Für ihn gab es nur noch Melanie: seine Zukunft.
Er legte ihr die Hand auf den nackten Rücken, den das tief ausgeschnittene Kleid freigab. Ihre Haut fühlte sich seidig und warm an.
„Am liebsten würde ich dich sofort aus dem Zelt tragen“, sagte er leise.
Sie lächelte verträumt, und sein Puls beschleunigte sich.
Hinter ihnen lachte jemand auf. Die Stimme klang vertraut, und fast hätte Zane seine Hand wieder zurückgezogen – aber auch nur fast. Jeder sollte sehen, dass Melanie zu ihm gehörte.
Als sie sich umdrehten, standen sie Jason und Rex Foley gegenüber, die sich gerade angeregt und sehr amüsiert über etwas unterhielten.
Als Rex Zane erblickte, hielt er inne. „Du glaubst nicht, was wir eben mitgekriegt haben“, sagte er. „Manche Leute verlassen sich ja viel zu sehr darauf, dass ihre Privatgespräche im allgemeinen Partyrauschen untergehen.“
Sofort wurde Zane unbehaglich zumute. „Wovon sprecht ihr?“
„Dein Verdacht ist schon richtig“, meldete sich Jason zu Wort. „Wir waren eben an der Bar und haben uns ganz unauffällig in die Nähe von Blake und Tate McCord gestellt.“
Ihrem Vater schien diese Aktion wenigstens ein bisschen peinlich zu sein. „Wir haben die zwei nur ganz kurz belauscht, und es war auch eher Zufall … jedenfalls anfangs.“
„Hoffentlich haben sie euch nicht gesehen“, warf Zane ein.
„Nein, die McCord-Brüder haben sich nicht einmal zu uns umgedreht“, erwiderte Jason.
Allmählich wurde Zane die Sache zu heikel. Er beugte sich zu Melanie, und ohne weiter über seine Worte nachzudenken, flüsterte er ihr zu: „Tut mir leid, es geht hier gerade um eine wichtige geschäftliche Angelegenheit. Ich bin gleich wieder bei dir, okay?“
Melanie versteifte sich, und ihr Lächeln schwand. Dann murmelte sie irgendetwas über Livie und verschwand, bevor Zane noch etwas dazu sagen konnte.
Verdammt, dachte Zane. Ich habe sie schon wieder
Weitere Kostenlose Bücher