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Der Mond bricht durch die Wolken

Der Mond bricht durch die Wolken

Titel: Der Mond bricht durch die Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Crispin
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sagen?«
    »Er bestreitet die Affäre nicht. Bestreitet den Brief nicht. Bestreitet das Stelldichein nicht. Bestreitet nicht, in dieser Nacht zur Hole Bridge gefahren zu sein. Aber Mavis sei nicht erschienen, sagt er. Er habe eine halbe Stunde gewartet und sei dann gegangen. E’ finita.«
    »Ja, glauben Sie nun, daß er es getan hat?«
    »O ja, ganz offensichtlich. Nehmen Sie den Brief und die damit verbundene Erpressung weg, dann gibt es keinen nachweisbaren triftigen Grund dafür, warum Andrew seinen Bruder umbringen sollte. Übrigens will er trotz der Ratschläge seiner Anwälte sich schuldig bekennen. Er will nur eine kurze Erklärung abgeben, daß George ihm Geld abgenommen und er plötzlich die Beherrschung verloren und ihn impulsiv getötet habe. Es wird also keine Aussagen geben, die nicht rein formeller Art wären nichts über Mavis, nichts über den Brief, über nichts etwas. Er wird einfach ins Gefängnis gehen und dort sehr lange bleiben. Und die Presse wird wütend sein, aber nichts tun können.«
    »Reporter«, sagte der Major. »Konnte die Burschen nie leiden. Padmore war ja ganz anständig, aber die anderen…«
    »Mrs. Clotworthy.« Bei der Art, wie sie vorankamen, würde sein Vortrag die ganze Nacht dauern, dachte Fen. »Mr. Clotworthy in ihrem Haus, Luckraft im alten Werkzeugschuppen (wo er die Gladstone-Büste schon bereitgelegt hatte), der kleine Olivier Meakins auf der Suche nach Heilkräutern, ich an >The Stanbury Arms< vorbei auf den Weg, der von der Holloway Lane zur Chapel Lane führt.
    Und dann wird alles nur Farce. Eine keuchende Botin klopft an Mrs. Clotworthys Tür und berichtet, daß Sandra wieder im Begriff steht, Mutter zu werden. Verzückt schließt Mrs. Clotworthy ab und hetzt davon. Luckraft weiß nicht recht, was er nun tun soll, tritt auf den Rechen, der ihm an die Stirn kracht, verliert das Gleichgewicht und stürzt mit dem Hinterkopf so heftig auf die alte Mangel, daß er für ungefähr zehn Minuten bewußtlos ist. Inzwischen trete ich auf. Ich sehe den Sack mit George Luckrafts Kopf, vermute den versprochenen Schweinskopf, ergreife ihn und nehme ihn mit, ohne auf den Gedanken zu kommen, ihn näher zu untersuchen. Ich habe ihn entweder ständig bei mir, oder er liegt bis zum frühen Abend auf meinem Kühlschrank, als mir endlich, nachdem im Botticelli-Zelt eine kopflose Leiche gefunden worden ist, der Gedanke kommt, ihn mir näher anzusehen und wenn jemals ein Detektiv in der Kriminalliteratur lächerlicheren Umständen unterworfen war, dann muß ich ihn erst noch kennenlernen.
    Der Kopf gelangt also nicht zurück an Luckraft der seit Stunden nicht die geringste Ahnung hat, wohin er geraten sein kann sondern zur Polizei.
    Widger und Ling vernehmen Luckraft, wie jeden, der das Botticelli-Zelt zur fraglichen Zeit, also während der Arm der Leiche abgetrennt wurde, betreten hat. Und dabei haben die beiden, wie Widger selbst mir erzählte, unabsichtlich verschiedenes verlauten lassen. Erstens erfährt Luckraft, daß Sir John Honeybourne erklärt hat, der Kopf lasse sich >wiederherstellen<, gleichgültig, wie sehr er verunstaltet worden sein mag. Zweitens erfährt er, daß Widger und Ling den Kopf selbst zu Sir John bringen werden, sobald ihre Pressekonferenz um sechs Uhr vorbei ist.
    Luckraft schwebt also erneut in höchster Gefahr in der Gefahr, daß der Kopf identifiziert wird, bevor er sich nach Afrika absetzen kann. Und diese Chance braucht er unbedingt. Den Umständen entsprechend, wird eine Urlaubssperre verhängt werden. Aber Luckrafts Urlaub ist schon einmal verschoben worden. Wenn er ihn jetzt trotz der Sperre nimmt, wird man zumindest während der ersten Tage nichts als Sturheit vermuten. Und bis jemand auf andere Gedanken kommt, wird er verschwunden sein.
    Es kommt für ihn also darauf an, Verwirrung zu stiften. Die Polizei besteht nicht aus Dummköpfen, aber selbst kluge Leute kann man zeitweise durcheinanderbringen. Und Luckrafts nächster Schritt in dieser Richtung erweckt beinahe Zuneigung für ihn, auch wenn er ein Leichenschänder war. In der Tasche seines Anzugs findet er ein Überbleibsel von der Geburtstagsfeier eines kleinen Neffen, an der er einige Wochen zuvor teilgenommen hatte. Es hatte Knallbonbons gegeben, und Luckraft hatte ein >Sterbendes Schwein< gewonnen und es in seiner Tasche vergessen.
    Sie wissen natürlich, was ich meine: Es ist eine Art kleiner Luftballon, den man aufbläst, um die Luft herauszulassen und mit Hilfe eines kleinen Einsatzes im

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