Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)
Aufzuges parallel zu den übrigen Geschäften beginnen.
Derweil macht es keinen Sinn, wenn unsere Führungskräfte ihre Zeit weiter damit verbringen, eigenhändig Bleche auszuschneiden und vom Berg zu werfen. Ich möchte, dass du und deine Gruppe diesen Bereich nach eurem Urlaub an einheimische Hilfsarbeiter weitergebt. Anfangs werdet ihr noch selbst mit hoch müssen und die Leute anlernen. Dabei wird aber Sven bereits fließend das Ruder übernehmen. Wenn der Hauptsitz, und damit auch ich selbst in dieses Tal umziehen, gehört das Berggeschäft ganz ihm. Sven kennt das Flugzeug am besten. Wenn wir es koordiniert Stück für Stück ganz auseinandernehmen wollen und nicht nur einfach möglichst schnell, möglichst viel von irgendwas haben möchten, brauchen wir ihn an dieser Aufgabe. Emily und ihre Leute übernehmen den technischen Ausbau aller unserer Anlagen.
Keine Angst, du sollst nicht das Stadtkontor übernehmen. Dazu habe ich schon meinen ersten Gehilfen ausersehen, weil ich weiß, dass dir so was nicht liegt. Natürlich könntest du es lernen. Aber ich plane auch direkt in den Hochseehandel und den schwierigen Binnenhandel mit anderen Städten und vor allem den Dörfern in der Nähe, einzusteigen. Du kannst dir aussuchen, welchen dieser Bereiche du lieber haben möchtest.“
Lena hatte gespannt und aufmerksam zugehört, damit ihr ja nichts entging. Sie wusste, dass es auch um ihre Zukunft ging. „Ich hoffe ich muss das nicht jetzt gleich entscheiden“, wehrte sie ab, da sie noch nicht recht wusste, was sie von dieser gestiegenen und vollkommen neuen Verantwortung halten sollte.
Katja schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein, ganz bestimmt nicht. Ich habe mir schon etwas dabei gedacht, als ich euch zehn Tage Urlaub gegeben habe. Das gibt dir die Zeit, dich mit beiden Bereichen zu beschäftigen und eine fundiertere Entscheidung zu treffen. Außerdem dachte ich, du wolltest dir vielleicht gezielt neue Fertigkeiten aneignen. Lesen von Cion und ein paar Bibliotheksrecherchen wären nützlich, außerdem Gespräche mit der Waldläufergilde oder den Seeleuten und so weiter.“
„Außerdem natürlich noch ein intensives Kampftraining dazwischen, richtig? Und in dieser Zeit willst du wohl die Hilfsarbeiter anwerben, die ich anlernen soll. Da sollte ich mich auch nicht ganz raushalten?“, fragte Lena, die langsam begriff, wo der Hase im Pfeffer lag, nach. „Meine Güte und ich dachte schon mit zehn Tagen Urlaub meintest du tatsächlich … na ja, eben Urlaub.“
„Tut mir leid Lena, ich gebe zu, Alf und Rolf werden mehr echte Freizeit haben als du. Aber natürlich sollst du auch nicht nur schuften, und ich hoffe und glaube du bekommst bei alldem zumindest genügend Gelegenheit, die Stadt besser kennenzulernen.“
„Und was hält mich davon ab, meinen bisherigen Lohn zu fordern und damit und mit Alf abzuhauen?“, fragte Lena.
Sie meinte das nicht ganz ernst, hatte aber gewisse Hintergedanken. Außerdem hatte sie Katja die lange Zeit, die sie gezwungen waren in der Einsamkeit auf dem Berg zu verbringen, nicht ganz verziehen. „Ich mache dir einen Vorschlag: Ich werde mich auf die Sache unter zwei Bedingungen einlassen. Lehnst du eine davon ab, verlierst du mich“, kündigte sie an.
Katja ahnte zwar, dass das nicht Lenas letztes Wort wäre, hielt es aber für gesünder, sich nicht mit ihr auf eine Konfrontation einzulassen. „Lena, du hast mir in letzter Zeit zu oft blind vertraut! Jetzt machen wir es umgekehrt: Ich schwöre dir hoch und heilig, hier und jetzt, dass ich beide Bedingungen akzeptiere, egal worum es geht. Ich weiß, dass du nichts von mir verlangen würdest, das nicht für dich und uns alle das Beste ist. Vertrauen gegen Vertrauen!“
Verdammt, ich wünschte ich wäre nicht so gerührt. Sonst könnte ich die Gelegenheit nutzen, um ihr einen hübschen Bären aufzubinden, wie zum Beispiel: ´Ich will einen Swingerklub in dem du mit Alf vögeln kannst und ich probiere derweil deinen hübschen Kapitän´. Brr. Fürchterliche Vorstellung! Na ja, diesen derben Scherz kann ich mir noch für ein andermal aufheben, wenn ich es nötig habe, Katja einen Schock zu verpassen. Immerhin hat sie mir gerade einen Freibrief ausgestellt. Ich kann also das, was ich ursprünglich gedacht hatte, etwas ausdehnen. Hmmh. Wie viel ist vernünftig?
„Katja, zunächst einmal will ich, das wir in den kommenden Tagen nach der Feierlichkeit zwei ganze Tage richtig Urlaub machen, uns gemeinsam die Stadt ansehen,
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