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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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sie bislang nicht einmal irgendwelchen Besitz innerhalb der eigentlichen Stadtmauern und erst recht nicht im noblen Viertel Hohe Sohle.
     
    Katja und Sven zogen schließlich in den neuen Hauptsitz. Benthan, der sich immer mehr zum reinen Betriebsarzt entwickelt hatte, wurde dort Teil ihrer Familie. Lena, Alf und Rolf waren so mobil, dass kaum festzustellen war, wo sie nun eigentlich wohnten. Sowie der Winter in den Frühling überging und die Temperaturen von viel zu heiß, zu absolut unerträglich stiegen, begann die Handelsgesellschaft, unter Katjas Führung, noch eine große Werkzeugmacherei am Rande des versumpften Teils der Fischerstadt zu errichten.
    Langsam schienen sich die Projekte so weit konsolidiert zu haben, dass wieder an einen Überlandhandel zu denken war. Lena hatte sporadisch Gespräche mit der Waldläufergilde geführt und schmiedete eifrig Pläne. So bald es etwas kühler wird, kann es losgehen. Ich freue mich darauf, wieder richtig mit Alf unterwegs zu sein. Und mit Rolf und Velinas und vielen anderen Helfern. Vielleicht kommt auch Carrf, unser Fechtlehrer mit. Ich werde ihn morgen früh einmal fragen.

Der Sucher
     
    „Ich hörte, Ihr hättet kürzlich den Bürgerstatus erhalten. Darf ich Euch im Namen der Waldläufergilde in der Stadt willkommen heißen, Sonstantin?“, grüßte Mantewa höflich.
    „Bitte nehmt auch meine Glückwünsche an“, fügte Frau Detoruí freundlicher hinzu, als es ihr grimmiges Äußeres hätte erwarten lassen.
    Mantewa ist eindeutig ein Geschäftsmann. Seine Kleidung erinnert sogar vom Schnitt her ein wenig an einen Anzug. Diese Detoruí trägt dagegen ein Rapier und robuste Lederklamotten. Ich könnte wetten, dass ihre Jacke nur deswegen so dick ist, weil Stahlplatten eingelassen sind. Sie ist offenbar eine Art Leibwächterin oder so. Vermutlich ist sie hier, um mich daran zu erinnern, dass man Kredite auch zurückzahlen muss. So oder so bekommt ihr mich nicht dazu, einen Kredit aufzunehmen, wenn ich nicht weiß wozu eigentlich und wie ich ihn zurückzahlen kann. Falls es hier tatsächlich um Geldgeschäfte geht.
    Das dachte Konstantin. Laut sagte er: „Caman, Mantewa und Detoruí. Ich danke Euch für Eure Freundlichkeit. Ob wir uns wohl zügig den geschäftlichen Angelegenheiten zuwenden könnten? Dort draußen wird gefeiert und es wird zu Tanz und Fröhlichkeit aufgespielt.“
    „Gewiss. Selljin teilte uns mit, Ihr wünschtet, eine größere Summe zu leihen, um hier richtig Fuß zu fassen. Er sprach von zwölf- bis sechzehntausend Barren“, erwiderte Mantewa.
    Aha. Ich soll also vollkommen blind verhandeln. Selljin weiß natürlich, in welche Situation er mich damit bringt. Entweder will er mich über den Tisch ziehen oder er möchte sehen, wie ich darauf reagiere. Ich könnte jetzt einfach sagen, dass ich keine Ahnung habe, worum es hier geht. Das sähe aber nicht besonders gut aus. Also spiele ich besser erst mal mit.
    „Richtig, das ist korrekt. Zumindest wollte ich mich nach den Konditionen für ein solches Geschäft erkundigen. Wie der geschätzte Selljin sagte, kann es hier nur um Vorverhandlungen gehen. Gehen wir einfach einmal von sechzehntausend aus.“
    „Von Verhandlungen in dem Sinne kann in diesem Zusammenhang keine Rede sein“, stellte Mantewa klar. „Die Waldläufergilde hat feste Standards. Ihr könnt mehr oder weniger jede Summe Leihen, für die Ihr Sicherheiten, wie etwa die Besitzurkunden an Grundbesitz zu hinterlegen vermögt. Jedes Jahr zahlt Ihr den vierundzwanzigsten Teil dieser Summe, wenn nötig bis an Euer Lebensende. Ihr habt jederzeit das Recht, darüber hinausgehend Rückzahlungen zu leisten. Sobald Ihr die geliehene Summe beglichen habt, sind keine Leihgebühren mehr fällig.
    Könnt Ihr uns überzeugen, beruflich auf festem Boden zu stehen, dürft Ihr bis zu achttausend Barren zusätzlich aufnehmen, für die keine Sicherheit hinterlegt werden muss. Mehr erlauben die Gesetze der Stadt nicht. Die Leihgebühren für diese Summe sind höher, genau genommen der sechzehnte Teil. Alles, was gegen Sicherheiten verliehen wird, kann in so viele Pakete aufgeteilt werden, wie Einzelobjekte als Sicherheiten vorliegen. Habt ihr zum Beispiel ein Grundstück, das auf 5000 geschätzt wird und eine Beteiligung an einem Handelsunternehmen, die 4000 wert ist, könnt Ihr die 9000 Barren als zwei entsprechende Pakete zurückzahlen. Ungesicherte Kredite gibt es generell in Paketen zu tausend Barren.
    Verlaßt Ihr die Stadt, um uns dieses Geld zu

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