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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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zusätzlichen Attacken zu demoralisieren. Einerseits war das dem ungebrochen Rückhalt zu verdanken, den er genoss, andererseits hatte Konstantin nicht vergessen, wie stolz und richtig es sich beim ersten Mal angefühlt hatte, doch nicht aufzugeben.
     
    *
    Für Vaíl war es freilich kein Geheimnis, wie genau es kam, dass die Angriffe aufhörten: Caladan saß in einem exquisiten, gemütlichen Sessel und schlürfte einen mit sündhaft teuren, anregendenden Essenzen versetzten, eisgekühlten Cunorr-Saft. Ihm gegenüber schmiegte sich Vaíl schweigsam in einen ähnlichen, wenn auch nicht ganz so reich verzierten Sessel. „Wollt Ihr wirklich nichts davon kosten?“ fragte sie der Mann.
    „Aber nein, hochgeschätzter Caladan. Ich vertrage diese Mischung überhaupt nicht gut. Glaubt mir, auch Ihr solltet Euch damit vorsehen. Man kann Bauchschmerzen von zu viel davon bekommen, habe ich gehört“, winkte sie ab.
    „Paperlapapp. Da habt Ihr Unsinn gehört. Ein komischer Aberglaube aus Lianta Cintall, Eurer geschätzten Heimat, nehme ich an“, widersprach Caladan etwas unhöflich. „Ihr wolltet mit mir die Lage besprechen. Ich denke, wir können konstatieren, dass meine überzogene Forderung, Eure Heimat anzugreifen, wie erwartet eine Gegenreaktion provoziert hat: die fast vollkommene militärische Zurückhaltung H´Cuudims, zumindest zur See. Nebenbei ist natürlich auch mein guter Ruf zerstört. Aber was ist der schon im Vergleich dazu, was mir als Entschädigung blüht.“
    „In der Tat. Ihr wart ausgesprochen hilfreich. Fast jedes Mal, wenn Ihr bereitwillig einem vorsichtigeren Politiker zugestimmt habt, dass man Lianta Cintall gegenüber wachsamer sein müsste und dann einen Angriff gefordert habt, sind alle anderen Staatsmänner brav wieder zurückgerudert, um mit Eurem Kriegsgeschrei nicht in Verbindung gebracht zu werden. Ausgesprochen nützlich. Auch ansonsten läuft fast alles wie geschmiert. Lediglich, dass wir einige unserer potenziellen und tatsächlichen Anhänger nicht schützen konnten, ist bedauerlich. Strategisch und taktisch ändert das kaum etwas. Ich trachtete jedoch, noch einen anderen Aspekt anzusprechen ….“
    „Nur immer heraus damit, meine Beste!“, unterbrach sie Caladan, der sich sichtlich wohl in seiner Rolle fühlte.
    „Das wollte ich gerade!“ Vaíls Stimme klang unvermittelt kalt und schneidend. „Folgendes: Wie Ihr Euch denken könnt, war ich es, die Celljin umgebracht hat. Die Beweislage spricht dagegen eher für Euch. Ich habe irgendwo in Eurem Anwesen die Tatwaffe und einige zusätzliche Indizien recht gut verborgen. Irgendwer hat den Griff des betreffenden Dolches in der vergangenen Nacht, als Ihr neben diesem Flittchen tief und fest geschlafen habt, kurz in Eure Hand gedrückt. Die Fingerabdrücke stimmen also. Ich möchte damit nur verdeutlichen, dass Euer Leben und Wohlergehen vollkommen in meiner Hand liegen, bevor ich zum eigentlichen Punkt komme ….“
    „Ich versichere Euch, es gibt keinen Anlass, mich zu erpressen, wir sind doch Verbündete und ….“
    „Still“, zischte Vaíl. „Unterbrecht mich niemals wieder! Als ob Euch das zustünde! Ich bin eine gebürtige Cirien, wie Ihr wisst, und das könnte hier bald sehr viel zählen! Haltet den Rand und hört mir gut zu! Ihr vollkommen hirnfreier Haufen Affendreck! Wie konntet Ihr es wagen, meinen Gefährten angreifen zu lassen? Wie konntet Ihr glauben, dass gerade ich nicht dahinterkomme? Selbst wenn Ihr unserer Sache dadurch nicht mehr geschadet hättet als genützt, hätte Euch klar sein müssen, dass alles was mich betrifft für Eure dreckigen, gewöhnlichen Finger tabu ist! Dazu gehört auch Constantin Canadalith! Dachtet Ihr wahrhaftig, in dieser Angelegenheit trätet Ihr mir als Gleich- oder Höhergestellter entgegen? Nein, Ihr seid es, der mir bedingungslosen Gehorsam schuldet! Sicher, Ihr werdet Eure Belohnung letztlich bekommen. Aber glaubt nicht, dass Ihr unersetzlich wäret! Was immer ich Euch sage, ist ehernes Gesetz. Das habe ich mir erlaubt, mit einem praktischen Beispiel zu verdeutlichen. Wundert Ihr Euch, warum Ihr gerade Bauchschmerzen bekommt? Nun, wenn ich sage, dass dieser Saft einen solchen Effekt hat, dann habe ich auch zuvor dafür gesorgt! Jetzt verrate ich Euch noch drei weitere Dinge:
    Erstens: Diesmal wird Eure Pein nach längstens einem Tagesachtel nachlassen. Zweitens: Sollte ich noch einmal zu irgendwelchen Mitteln greifen müssen, Euch zu disziplinieren, werdet Ihr das nicht

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