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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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nichts außerhalb der Hängematte sehen.
    „Große, stark rauchende Feuer hinter uns, da wo der Handelszug sein müsste! Rötlicher Rauch“, antwortete er knapp.
    „Das ist das Zeichen für einen Angriff! Wir müssen sofort zurück und nachsehen, was los ist! Lass uns herab!“, verlangte Verena.
     
    Bei der Vorhut, herrschte Alarmbereitschaft und die beiden Untergruppen hatten sich an einem Punkt gesammelt. Die Waldläufer wurden zunächst mit vorgehaltenen Armbrüsten in Empfang genommen. Doch dann kam der alte Kämpe, der diesen Söldnertrupp leitete, schon auf sie zu und gab ihnen rasch neue Order: „Wir haben roten Rauch. Das heißt, die Nachhut wird angegriffen und kann alleine nicht bestehen. Es ist jetzt Zeit, dass wir uns unseren Sold verdienen gehen. H´Barwarin und H´Verena, ich erwarte noch die Berichte von den Waldläufern an den Flanken. Ihr seid aber die Fähigsten, die wir haben. Es trifft sich gut, dass ihr gerade zurück seid. Brecht in höchster Eile aber auch vorsichtig auf. Ich will von euch möglichst genau wissen, womit wir es da hinten zu tun haben. Achtet darauf, dass euch keine feindlichen Späher erwischen. Und denkt daran, dass unsere eigenen Leute gereizt sein dürften. Vielleicht schießen sie, bevor sie fragen, wer da gerade in Wald herumschleicht. Also los!“
    Das Feuer mit dem roten Rauch brannte nicht lange. Doch Barwarin war erfahren genug, dass er sich die Position gemerkt hatte und sie sicher darauf zu manövrieren konnte. Bald begegneten sie einer der Händler- Hundertschaften, die sich seitlich in die Büsche schlug. Waldläufer hatten dort berichtet, dass die Nachhut von einem größeren Trupp Soldaten, die natürlich nur aus Lianta Xintall kommen konnten, aufgerieben worden war und dass auch die der Nachhut am nächsten marschierende Hundertschaft überwältigt sei. Genaueres war nicht zu erfahren, da sich niemand näher herangewagt hatte. Im Zentrum der Karawane war irgendwo ein weiterer Söldnertrupp unterwegs. Im Falle, dass Vor- oder Nachhut aufgerieben wurden, sollte er die Stellung halten und Angriffe zurückschlagen. Die Handelstrupps konnten sich derweil in Sicherheit bringen, indem sie, möglichst ohne Spuren zu hinterlassen, zur Seite fortschlichen. Von dem zentralen Söldnertrupp waren noch kein Signal und keine Nachricht gekommen. Daher war anzunehmen, dass die Angreifer sich erst einmal an der Stätte ihres ersten Erfolges sammelten, um später vorsichtig weiter vorzugehen.
    „Komm, wir müssen weiter!“, mahnte Barwarin Verena. „Wir müssen herausfinden, was auch immer es über die Angreifer zu wissen gibt.“
     
    Rund eine Stunde später trafen Verena und Barwarin auf den ersten Wachposten, eine Doppelwache. Barwarin war sofort klar, dass die Männer nicht zu der Karawane gehören konnten. Sie trugen eiserne Rüstungsteile, genau genommen einen ärmellosen Schuppenpanzer und dazu Schienen an Unterarm und Unterschenkel. So eine feine Metallrüstung war für Söldner generell eher zu teuer und eigentlich im Dschungel viel zu schwer zu tragen.
    Die müssen extra Sklaven für die Schlepperei dabeihaben, schlussfolgerte Barwarin.
    Abgesehen davon trugen die Männer auch eine graue Seidenschärpe, die mit dem Wappen der Stadt Lianta Xintall geschmückt war: einem rot glühenden Schmiedeeisen auf blauem Grund.
    „Von hieraus können sie uns weder sehen noch hören, wenn wir nicht gerade rumschreien“, erklärte Barwarin Verena. „Aber wir kommen nicht unbemerkt an ihnen vorbei.“
    „Dann müssen wir sie ausschalten, ohne dass jemand Alarm schlagen kann“, schlussfolgerte Verena.
    „Unmöglich. Wenn wir bewaffnet in ihre Nähe kommen, geben sie sofort ein Alarmsignal. Wir sollten lieber versuchen sie zu umgehen“, winkte Barwarin ab.
    Verena widersprach: „Vor einer einzelnen, unbewaffneten Frau werden sie wohl keine Angst haben. Hier, nimm meine Klingen an dich. Ich will etwas versuchen. Wenn es schiefgeht, kannst du immer noch angreifen. Dann kämpfen wir uns frei, hauen ab und versuchen es von woanders aus.“
    Barwarin verstand, was Verena vorhatte und nach kurzem Nachdenken nickte er seine Zustimmung. Wenig später beobachtete er wie Verena vollkommen ungeschützt auf die Wächter zuging.
     
    *
    Einige Meter von ihnen entfernt, legte sie demonstrativ das einzige Messer, das sie so weit mitgenommen hatte vor sich auf den breiten Querstamm und hob die Hände.
    „Was willst du, Mädel?“, sprach sie einer der Wächter an.
    „Herr, ich war

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