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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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meine Kinder.
    Im Allgemeinen war dies genau die Art von Leben, die sie führen wollte, mit dem sie glücklich war. An Tagen wie diesem, wollte ihr nicht so recht einfallen, warum.
    Jetzt müssen sie die gefährlichen Gewässer vor Lianta Xintall durchqueren. Kleinere Verbände dieses Feindes können meiner Flotte zwar nichtsmehr anhaben, aber ganz geheuer ist mir nicht dabei.
    Die Catjary hatte kaum eine Wahl, als nach Norden hin weiter zu expandieren. Nach Süden lagen an dieser Küste erst jenseits des Äquators wieder größere Handelsstädte, die dafür in Frage gekommen wären. Die wenigen Städte, die es dort überhaupt gab, hatten der Gesellschaft zum Schutz der eigenen Wirtschaft, wie es meist hieß, nicht mehr zugestanden als die gelegentliche Entsendung einzelner Handelsschiffe. Nördlich war man dagegen wegen der politischen Großwetterlage mehr denn je auf starke Handelspartner wie die Catjary angewiesen und folglich erheblich aufgeschlossener. Der Haken an der Sache war lediglich, dass man dazu an Lianta Xintall vorbei musste. Dieser Moloch von einer verendenden Stadt krallte sich immer noch ausdauernd an seine Existenz. Nach einem Militärputsch im vergangenen Jahr hatten viele auf eine positive Änderung gehofft, doch sie waren enttäuscht worden. Letztlich war dort nur eine andere, nicht weniger verabscheuungswürdige Fraktion der Adeligen, der Xirien, an die Macht gespült worden.
    Um diesen Nordhandel in einem Umfang zu beginnen, der von Lianta Xintall nicht durch Piraterie und Handelsblockaden zunichtegemacht werden konnte, durfte die Catjary nicht Stück für Stück vorgehen, sondern musste überraschend, groß angelegt und entschlossen handeln. Dazu hatte Katja nun endlich den Startschuss gegeben. Eine regelrechte Streitmacht von vierzig Schiffen mit insgesamt viertausend Besatzungsmitgliedern aus allen Stadtstaaten, die ein Kontor der Catjary hatten, war unter Lenas und Alfs Führung losgeschickt worden. Sie sollten in jeder einzelnen Küstenstadt in dieser Richtung ein eigenes, möglichst großes Kontor eröffnen und das bis hinauf zu der Metropole H´Cuudim. Diese Wirtschaftsmacht wäre groß genug, regelmäßig durch starke Flottillen einen Austausch mit der Gegend um V´Llionias zu ermöglichen. Sie wäre auch stark genug, eigenständig weiter zu bestehen, wenn es dem Feind, der genau dazwischen hockte, dennoch einmal gelingen sollte die Passage wirksam zu blockieren.
     
    „Bastian! Viola! Kommt. Wir wollen Oma Emily und Opa Helmut besuchen gehen, bevor Mama arbeiten muss“, entschied Katja spontan. „Nehmt die Bilder mit, die ihr für Oma und Opa gemalt habt, ja?“
     
    Wir wissen nicht, ob Katja, Sven, Emily und Helmut glücklich bis ans Ende ihrer Tage lebten. Für ihre Kinder, die noch so viel mehr vor sich hatten, können wir es erst recht nicht ahnen. Doch soviel, dass sie nämlich bis zu dem Zeitpunkt an dem diese Erzählung endet, noch eine Menge glückliche und fröhliche Momente durchleben sollten, wissen wir durchaus. Bedauerlicherweise werden wir keine Gelegenheit mehr bekommen, daran direkt teilzuhaben. Die kommenden, viel abenteuerlicheren Geschehnisse aus großer Ferne von S´Llionias, von denen noch getreulich berichtet werden soll, werden uns zu sehr in Anspruch nehmen. Vielleicht begegnen wir ihnen in einer neuen Geschichte wieder. Doch nun müssen wir erst mal Abschied nehmen. Winken Sie ruhig noch einmal Bastian und Viola zu.
     
    *
    „Schade, dass uns dieser Freibeuterverband entkommen konnte! Wir hätten sie noch länger jagen sollen, sicher hätten wir sie erwischt. Warum mussten wir so früh beidrehen? Einen Hinterhalt hatten wir kaum zu befürchten!“, beschwerte sich Alf. Mittlerweile hatte er ein enormes strategisches und taktisches Geschick entwickelt und konnte, für jemanden, der sich eigentlich eher als Pazifist verstanden hatte, erstaunlichen Eifer dabei entwickeln, die Feinde der Handelsgesellschaft zu jagen.
    „Jo! Die hättnwa voll verdroschen!“, stimmte Rolf zu. Er war vorwiegend gütig und selbstbewusst geworden. Doch sein Beruf war der Kampf. Er kannte keine moralischen Bedenken, wenn er glaubte, für eine gerechte Sache einzutreten. Er war sogar sehr für blutige Schlachten zu begeistern, was für Wenige gilt, die dergleichen tatsächlich einmal kennengelernt haben. Besiegte Gegner behandelte er aber mit Großmut und wehe seinen Mitstreitern, die das anders handhaben wollten. Wurde er einmal dazu abgestellt, Frieden zu stiften, indem er einen

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