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Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht allein (H´Veredy Chroniken) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hühn
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lichte Laubwälder, häufiger aber abweisend wirkende Nadelgehölze geben.
    Verena war zunächst in die Region am Salzwassermeer gegangen und hatte ihre wenigen Freunde und Bekannten dort besucht. Dann machte sie sich auf, um einem neuen Abenteuer entgegenzugehen, vielleicht dem größten, das Waldläufer in Angriff nehmen können: Sie wollte die äquatorialen Dschungel erkunden. Sie buchte eine Schiffspassage so weit wie möglich nach Süden und verschwand ein Jahr lang aus den bekannten Gildenhäusern. Es hieß, H´Verena CainiSant sei schon lange vom Dschungel geholt worden. Da tauchte sie eines schönen Tages wieder auf, und ihre Journale waren sofort das begehrteste Gut, um das sich die Waldläufergilden regelrecht rissen.
    Wenn das überhaupt möglich ist, war sie durch diese Reise noch berühmter geworden als Barwarin.
    Eine Weile genoss sie die enorme Aufmerksamkeit, die ihr allenthalben zuteil wurde. Sie betreute Handelszüge und zog in der Region, die sie gewissermaßen als ihre Heimat betrachtete, umher. Dabei achtete sie lediglich darauf, sich niemals Lianta Xintall zu nähern. Einen bewaffneten Konflikt unter Menschen wollte sie nie wieder miterleben, wollte nie wieder töten müssen.
    Sie ließ sich auch auf Liebschaften ein. Manche dieser Männer bedeuteten ihr tatsächlich etwas, andere nicht. Aber letztlich war auch sie eine ´Meisterin aller Ebenen´ und dazu noch die ´Nachtläuferin´. Es gab niemanden, der dieses Leben mit ihr geteilt hätte und niemanden, um dessentwillen sie ihrer größten Liebe, dem Dschungel, auf die Dauer untreu geworden wäre. Obwohl sie mit Anfragen in dieser Richtung bestürmt wurde, scheute sie die Verantwortung, sich einen Lehrling zu nehmen, zumal sie dafür ihre weiteren Reisepläne hätte zurückstellen müssen. Längst hatte sie beschlossen, als Nächstes zum Süßwasserozean zu ziehen, wie Barwarin einst vor ihr. Dort hin war sie nun unterwegs. Allerdings wählte sie, anders als ihr verstorbener Gefährte, die Route nach Osten, - die mit einer Schiffspassage über den Salzwasserozean begann, und nicht nach Westen.
     
    Etwas Wertvolleres als diesen Falter hätte ich wohl nicht fangen können. Von dem Erlös werde ich in der nächsten Stadt meine Ausrüstung erneuern können und kann neue Bücher kaufen. Vielleicht reicht es noch zu einer Mitgliedschaft in der dortigen Gilde. Vor allem kann ich aber den Chitinpanzer zermahlen, um ein Mittel zum Binden der Mineralien zu erhalten.
    Hierbei ging es um eines der größten Probleme für ´normale´ Menschen, die in die Hemisphäre um das Süßwassermeer reisten. Es gab hier zwar kaum Kochsalz, weswegen der Name Süßwassermeer auch wörtlich zu verstehen ist, dafür waren aber andere Mineralien überreichlich vorhanden. Sie reicherten sich nicht nur in den Gewässern, sondern auch in den Tieren und Pflanzen an, wodurch eine ganz eigene Flora und Fauna entstand. In geringen Mengen war das Wasser dieser Region sogar gesund. Menschen, die es täglich tranken und auch Nahrung mit diesen Mineralien zu sich nahmen, wurden aber irgendwann krank und starben. Die Art Homo sapiens war hier die exotische Ausnahme [60] und fast die ganze Zivilisation bestand aus den ´Roten Menschen´, die bereits erwähnt wurden und die die Mineralien vertrugen. Verena war um zu überleben darauf angewiesen, gezielt solche Tiere und Pflanzen zu verwenden, die nicht ganz so sehr mit diesen Substanzen belastet waren. Dazu verwendete sie nicht nur umfangreiches, angelesenes Wissen, sondern auch spezielle Indikatoren. Wenn sie, wie jetzt, zusätzlich Mittel finden konnte, die die schädlichen Substanzen binden und ausfällen konnten, erleichterte ihr das das Leben enorm.
     
    Als Verena sich dem nächsten Ort näherte, hatte sie keinen längeren Aufenthalt im Sinn. Ihr Plan war es, zügig zum Süßwassermeer zu wandern, dort an der Küste lang nach Norden abzubiegen und schließlich die nördliche Polarregion zu erkunden. Schlussendlich wollte sie das nördliche Ende des Salzwasserozeans aufsuchen und dort zu Fuß oder per Schiff wieder in ihre ´Heimat´ zurückkehren. Doch das kleine, zunächst verschlafen wirkende Dorf hielt einige Überraschungen für sie bereit, die sie veranlassten, länger zu verweilen, als sie das auf H´Veredy jemals zuvor getan hatte, nicht ausschließlich in dem Ort selbst, aber doch zumindest in seiner Umgebung.
    Zunächst einmal stellte sich die Annahme, es handle sich lediglich um ein Dorf, als großer Irrtum heraus. Der

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