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Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition)

Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition)

Titel: Der Mond ist nicht genug: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. Lee Martinez
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die igelähnliche Kreatur bereit, sich auf sie zu stürzen.
    Plötzlich war Vorm da. Er hievte das lila Wesen in die Luft und warf es quer durch den Raum.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Vorm.
    »Ich dachte, du hättest gesagt, du wärst kein Hündchen.«
    »Bist du nicht froh, dass ich gelogen habe?«
    Brüllend warf sich der Igel auf Vorm.
    Diana saß, ebenso wie die Hälfte der Kunden, in der Falle, weil zwei raufende Monster den Weg zum Ausgang versperrten. Sie wusste nicht, was alle anderen sahen, aber sie selbst sah einen riesigen Igel mit dicker gummiartiger Haut mit einer zotteligen grünen Puppe kämpfen. Die Szene erinnerte Diana an eine Folge von Scooby-Doo . Nur dass die Bösen genau das waren, was sie zu sein schienen, und dass dabei Menschen verletzt werden würden.
    Vorm biss ein Stück aus seinem Gegner heraus und fügte ihm eine sprudelnde Wunde zu. Ein lila Klecks sprang vom Rücken des Igels und vergrößerte sich zu einer Kopie des Originals. Die neue Kreatur drehte sich um und ging auf Diana los.
    Mit einem Aufschrei riss sie die Hände hoch, um sich zu verteidigen. Ein kalter Schauer rann ihre Arme entlang, während unsichtbare Mächte das Monster durch die Decke katapultierten. Von der Anstrengung fühlte sie sich ein wenig benommen. Sie musste diese neuen Supermächte dringend in den Griff bekommen.
    Der Igel produzierte zwei weitere Kopien. Alle drei warfen sich auf Vorm.
    Wendall nahm sie bei der Hand und zog sie zur Tür hinaus. Vor dem Restaurant blieb sie stehen. Das Gebrüll und Geschrei aus dem Inneren war erschreckend und bizarr. Der Kampf erschütterte die Straße und ließ das Gebäude bersten.
    »Wir müssen hier weg«, sagte Wendall.
    Es mochte das Klügste sein, aber es fühlte sich falsch an. Sie hatte Vorm zurückgelassen, wo er zerfleischt werden würde. Wenn sie sich auch nicht sicher war, ob er überhaupt sterben konnte. Er war ein sehr altes Wesen, und es war schwer vorstellbar, dass ihn eine wüste Prügelei töten konnte. Aber der Igel war auch eine Art Monster, das war also vielleicht eine Ausnahme.
    Sie konnte nichts dagegen tun. Ihre eigenen magischen Kräfte waren so neu und ungewohnt, dass sie nicht die leiseste Ahnung hatte, wie sie Vorm helfen konnte, auch wenn sie sicher war, dass es das Richtige gewesen wäre.
    Ein schreckliches Geheul erschütterte die Erde. Ihr wurde der Boden unter den Füßen weggezogen. Staub vernebelte ihr die Sicht, als Wendalls schattenhafte Gestalt ihr die Hand hinstreckte. Sie nahm sie, und ein scharfer Schmerz schoss ihr durchs Rückgrat.
    Es war gar nicht Wendall. Es war der Igel. Sie zog ihre Hand zurück, aber sein Griff blieb unerbittlich. Er schnappte nach ihrer Kehle.
    Wendall tauchte aus der Staubwolke auf und führte einen schwachen Schwinger aus, der das Monster an der Schulter traf. Das Monster zuckte nicht mit der Wimper, aber es war ein nobler Versuch gewesen. Sie hatte Wendall zu früh abgeschrieben. Zumindest hatte er es versucht, obwohl er ebensogut hätte weglaufen können. Zu schade, dass sie jetzt trotzdem starb.
    Oder auch nicht. Sie konnte zwar nicht atmen, schien es aber auch nicht zu müssen. Das Monster tat ihr nicht weh. Das wollte es scheinbar auch gar nicht. Es warf sie zu Boden, und ein eigentümlicher Ausdruck huschte über sein Gesicht. Es war verwirrt, hatte Angst.
    Donner grollte aus dem Restaurant, als ein Igel-Duplikat durch seine Fassade brach, von der Straße abprallte und Diana und ihren Angreifer beinahe traf. Ein zweiter Knall folgte, als ein zweiter Igel nach draußen geschleudert wurde, eine Furche in den Asphalt grub und knapp links von ihr zum Stillstand kam.
    Vorm kam durch die zersplitterte Eingangstür aus dem Gebäude. Mit allen Mündern breit grinsend rieb er sich theatralisch die Hände.
    »Alles klar bei dir?«
    »Ja. Ich glaube schon.« Sie rieb sich die Kehle. Die Haut schien ein bisschen gereizt zu sein, aber es war keine ernste Verletzung.
    Der Igel neigte den Kopf in einem merkwürdigen Winkel und kam auf sie zu.
    »Es ist gut«, sagte sie mit beruhigender Stimme. »Alles wird gut.«
    Das Tier verzog das Gesicht zu einem Zähnefletschen, dann stürzte es sich auf sie. Ihre Grundinstinkte setzten ein. Da ihr die Flucht nichts genützt hatte, entschied sie sich fürs Kämpfen. Diana landete einen Schwinger unter das Kinn des Monsters. Sein Kopf barst in einer Explosion aus Grün und Schwarz auseinander. Der Körper machte ein paar Schritte rückwärts, bevor er zusammenbrach.
    »Heilige

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