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Der Mondmann

Der Mondmann

Titel: Der Mondmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihr Leben lang darunter leiden sollte, das wollte er auf keinen Fall. Im Krankenhaus konnte ihr auch nur bedingt geholfen werden, und so spekulierte der Kaufmann mit der Möglichkeit, sie in eine Spezialklinik zu bringen, in der auch die entsprechenden Spezialisten arbeiteten, die sich um sie kümmerten.
    In Edinburgh und auch in Glasgow musste es die entsprechenden Krankenhäuser geben. Er nahm sich vor, direkt am nächsten Tage die Dinge anzupacken und sich zu erkundigen.
    Erst mal wollte er nach Hause.
    Die Zeit drängte. Er fuhr schneller als gewöhnlich. Das Licht der Scheinwerfer zerstörte die Dunkelheit des späten Abends. Mit viel Verkehr musste er um diese Zeit nicht rechnen, und so verließ er sich zumeist auf das Fernlicht, das seinen kalten Schleier weit über die Fahrbahn hinwegwarf.
    Er liebte seine Frau nach wie vor. Für ihn würde eine Welt zusammenbrechen, wenn ihr jetzt etwas passieren würde. Casey wollte nicht daran denken, dass diese Anfälle auch mal tödlich enden konnten, denn darüber hatte er gelesen. Diese Vorstellung bereitete ihm schon jetzt Magenschmerzen.
    Die Leere der schottischen Landschaft störte ihn nicht. Er war hier aufgewachsen. Die Stadt war nichts für ihn. Ein paar Mal im Jahr musste er nach Glasgow oder Dundee fahren. Dann war er immer froh, wenn er die Metropolen verlassen konnte und seinen Frieden wieder in den Highlands fand. Außerdem liefen die Geschäfte recht gut. Seit seiner Hochzeit hatten sie sich wirklich positiv entwickelt, und er wusste genau, dass seine Frau den größten Anteil daran hatte.
    Gas geben, bremsen, die Kurven schneiden und durch eine Gegend fahren, die von einem Himmel beschützt wurde, der ihm wie die Decke eines riesigen Gewölbes vorkam.
    Ein paar Lücken wies sie schon auf. Da sah er dann das helle Licht der Sterne blitzen und erkannte auch die schmale Sichel des Mondes, die eigentlich überall präsent war.
    Er stand am Himmel wie ein Bumerang, den jemand an den Seiten zurechtgeschliffen und ihm etwas von seiner Breite genommen hatte. Ein weißes Licht mit einem leichten Stich ins Gelbe sorgte für die entsprechende Helligkeit, die sich allerdings auf dem Erdboden nicht bemerkbar machte, denn hier lag der Boden in tiefe Dunkelheit eingepackt.
    Casey lauschte dem Rollgeräusch der Reifen, dessen Klang ständig wechselte. Er hätte auch die normale Straße nehmen können, aber er wollte die kleinen Ortschaften umgehen, um so schnell wie möglich nach Rosemount zu gelangen, wo er und seine Frau wohnten.
    Es war ein kleiner Ort, und er gehörte eigentlich zu Rattray, einer mittelgroßen Stadt in den Highlands. Wer wollte, der konnte von Rosemount zu Fuß hingehen, doch auch da hätte Casey sich nicht wohl gefühlt. Er brauchte das überschaubare Dorf, und das war eben in Rosemount der Fall.
    Auch Melody gefiel es dort. Sie mochte auch das alte Haus, das er von seinen Eltern geerbt hatte. Freiwillig würde sie aus dem Ort jedenfalls nicht wegziehen.
    Die Straße, die er befuhr, war recht breit für schottische Verhältnisse. Es war die A 923, die in südlicher Richtung bis nach Dundee und damit an die Küste führte.
    Er fuhr in die entgegengesetzte Richtung und blieb auch nicht auf ihr, denn er wusste einen Schleichweg, der nur auf Spezialkarten eingezeichnet war.
    Genau in ihn bog er ein.
    Das glatte Straßenbett verschwand. Jetzt musste der Volvo schon die Qualitäten eines Geländewagens beweisen. In Schottland regnet es viel. Einige Menschen behaupten sogar, es gebe keinen Tag ohne Regen. Das allerdings stimmt nicht. Wäre das tatsächlich der Fall gewesen, hätte er den Weg nicht befahren können, weil der Wagen dann in einer wahren Schlammwüste versunken wäre.
    So ließ es sich aushalten. Auch bei langsamerer Fahrt würde Marwood noch Zeit gewinnen, und es drängte ihn, endlich sein Haus und damit seine Frau zu erreichen.
    Die Minuten vergingen schnell. Trotzdem kam sich Casey viel zu langsam vor. Er wollte seine Frau in die Arme schließen, bei ihr bleiben und sie trösten, denn das hatte sie verdient.
    Vor sich sah er einen hellen Schein, der nicht von den Gestirnen stammte, sondern von einem Licht, das sich auf der Erde ausbreitete. Es waren die Lichter von Rattray, die sich mit denen von Rosemount vermischten, denn eine scharfe Trennung existierte nicht.
    Casey konnte wieder lächeln. Und etwa eine Minute später erreichte er auch wieder die normale Straße, die er nicht mehr als 200 Yards fahren musste. Dann konnte er in den Weg

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