Der Morgen der Trunkenheit
Dorf südlich von Teheran. Die erste, gegen 1885 erbaute Eisenbahnlinie der Hauptstadt führte nach Rey.
Rostam : persischer Sagenheld. Der Überlieferung (Buch der Könige) nach litt seine Mutter Rudabeh bei der Geburt so sehr, daß man Rostam mit einem Kaiserschnitt zur Welt bringen mußte.
Ssardar Ssepah : »Heerführer«, Titel Reza Shahs (1877-1944) vor seiner Selbstinthronisation, bezeichnet seine Stellung als Kommandeur der persischen Kosakentruppen.
Ssangak : eine Art Fladenbrot, das auf Steinen gebacken wird.
Ssefidab : Puder aus Kreide und tierischem Knochenmark, wird traditionell zurKörperreinigung verwendet.
Ssekandjebin : Sirup aus Pfefferminze, Essig und Honig, in den Salatblätter getunkt werden.
Sseyyed : Nachkomme des Propheten (arabisch).
Ssier/Tcharak : Gewichtseinheit; 74,24 Gramm. Ein Tcharak entspricht 10 Ssier .
Ssizdah Bedar : letzter (dreizehnter) Tag des persischen Neujahrsfests, den man traditionsgemäß außer Haus verbringen sollte, da es am dreizehnten Tag von bösen Geistern heimgesucht wird. Nach altem Brauch verknoten heiratsfähige Mädchen zu Ssizdah Bedar Grashalme und wünschen sich dabei einen Ehemann.
Shah Abdol-Azim : berühmte Grabmoschee in
Rey , zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch südlicher Vorort Teherans.
Shamad : dünnes, weißes Leintuch, dient in den Sommermonaten als Decke.
Sherbet : Obst- oder Kräutersaft, s. Behlimu .
Shemr : General, der Imam Hossein bei der Schlacht von Kerbela erschlug.
Tar : persisches, der Laute ähnelndes Saiteninstrument.
Tasbieh : dem Rosenkranz vergleichbare Kette mit Perlen aus Halbedelsteinen, mit der die Muslim/innen Koransuren beten.
Tchador : verhüllender Ganzkörperschleier. Im Dezember 1936 erließ Reza Shah im Zuge sozialer Reformen ein Gesetz, das Frauen das Tragen des Tchadors verbot.
Tchaharshanbe Ssuri : am Vorabend des letzten Mittwochs vor dem persischen Neujahr werden nach altiranischem (zoroastrischem) Brauch kleine Feuer entzündet, über die man springt, um alles Üble dem Feuer zu übergeben und von diesem Kraft und Gesundheit zu erhalten.
Termeh : reichbestickter brokatähnlicher Wollstoff.
Topfschläger : am Abend des Tchaharshanbe-Ssuri ziehen Kinder und Jugendliche verkleidet von Haus zu Haus und schlagen vor der Haustür auf Töpfe oder Topfdeckel, um von den Bewohnern kleine Gaben in Form von Süßigkeiten u. ä. zu erhalten.
Varamin : ehemals ein Dorf nördlich von Teheran, seit den sechziger Jahren Teil des Stadtgebiets.
Vanjakad : Koransure gegen den bösen Blick. Mit dem Pusten um den Körper sollen böse Geister vertrieben werden.
Wallah : »bei Gott« (arabisch).
Wai : »O weh«, Ausruf des Bedauerns.
Ya Ali : »O Ali«, Anrufung Alis, des Schwiegersohns des Propheten Mohammad, zur Ermunterung.
Yazd : Wüstenstadt im Zentrum Irans, berühmt für ihre handgewebten Seiden- und Brokatstoffe.
Zitate aus Gedichten in der Übersetzung von Susanne Baghestani, mit Ausnahme des Mottos, das wir in der Übertragung von Joseph von Hammer-Purgstallmit einigen Veränderungen durch Sandra Ghandtchi drucken, der für die Überlassung ihrer informativen Arbeit über den Morgen der Trunkenheit (Würzburg: Ergon-Verlag 2000) zu danken ist.
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