Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
Vom Netzwerk:
unerträglichen Freude. »Und dann wird die Welt endlich rein sein.«
    Abby runzelte die Stirn und rieb sich die Arme, als Dantes aufflackernde Wut sie traf.
    »Zum Teufel«, keuchte er.
    Mit einer ruckartigen Bewegung stand die Hexe auf. Etwas, was nach Schmerz aussah, verzerrte ihr Gesicht.
    »Sie ruft mich. Ich muss gehen.«
    Mit einer eleganten Bewegung erhob Dante sich und umfasste das Gesicht der jungen Hexe. »Kristy, gibt es noch etwas anderes, was du mir erzählen willst?«
    Sogar Abby zitterte, als seine Macht in der Luft pulsierte.
    »Das Blut ist mit Silber vergiftet«, flüsterte sie.
    Abby keuchte auf, aber Dante nickte nur. Das war genau das, was er vermutet hatte.
    »Du wirst zu Edra gehen. Du wirst dich nicht daran erinnern, mit mir gesprochen zu haben. Du hast das Tablett ins Zimmer gebracht und bist dann gegangen. Verstehst du?«, murmelte er.
    »Ich habe das Tablett reingebracht und bin wieder gegangen«, plapperte sie seine Worte nach.
    »Sehr gut.« Dante machte einen Schritt nach hinten. »Jetzt geh.«
    Die Hexe verließ steifbeinig den Raum. Abby schüttelte den Kopf und streckte eine Hand aus.
    Es gab so viele Fragen, die beantwortet werden mussten. Sie musste wissen, was vor sich ging.
    »Warte...«
    Dante packte sie an der Schulter und hielt sie davon ab, der sich entfernenden Gestalt zu folgen.
    »Du solltest sie gehen lassen, Liebste. Edra wird misstrauisch werden, wenn sie ihrem Befehl nicht gehorcht.«
    Abby wirbelte herum, um Dantes festem Blick zu begegnen. »Was hat sie gemeint?«
    »Massenmord«, antwortete er fassungslos. »Ich hätte nicht gedacht, dass Edra so blutrünstig sein könnte.«
    »Könnten die Hexen wirklich alle Dämonen töten?«
    »Das scheinen sie jedenfalls zu glauben.«
    Abby rang nach Luft. Sie konnte nicht einmal schätzen, wie viele Male sie in den vergangenen Tagen zu Tode erschrocken gewesen war. Wie oft sie gedacht hatte, dass irgendeine scheußliche Kreatur sie in Stücke reißen könnte. Aber so furchtbar das auch gewesen war, sie hatte festgestellt, dass nicht alle Dämonen Monster waren.
    Meine Güte, Dante war ein Dämon. Und Viper. Und die wunderschönen Feen. Und Troy, der alberne Fürst der Kobolde.
    Und die Shalott, die sich lieber foltern ließ, als Abby den Hexen auszuliefern. Sie würde tun, was auch immer nötig war, um den Völkermord aufzuhalten.
    »Verdammt. Wir müssen sie stoppen«, murmelte sie. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, wie ein dermaßen hochgestecktes Ziel zu erreichen war.
    Nachdem sie schon halbwegs erwartet hatte, dass Dante wie ein Wahnsinniger aus dem Raum stürmen würde, war sie überrascht, als er sie nur mit einem forschenden Blick ansah.
    »Ist es das, was du willst? Sie stoppen?«
    »Wie bitte?«
    Er berührte mit den Fingern ihre Wange. »Abby, wenn wir gegen Edra kämpfen, dann wirst du den Phönix vielleicht nie wieder los.«
    Entgeistert sah sie ihn bei diesen leisen Worten an.
    »Denkst du etwa, ich würde dich opfern? Aus welchem Grund auch immer?«
    Er zuckte elegant eine Schulter. »Um die Welt von dem Bösen zu befreien? Das scheint mir ein ziemlich edles Ziel zu sein.«
    Abby trat auf ihn zu und packte ihn ärgerlich an seinem Seidenhemd. Wenn sie dazu imstande gewesen wäre, hätte sie ihn ordentlich geschüttelt. So allerdings konnte sie nur das schöne Material zerknittern.
    »Das Böse ist nicht gleichzusetzen mit den Dämonen, Dante. Menschen sind genauso fähig zur Sünde wie jedes andere Wesen.«
    Dantes Blick blieb unbeirrt. »Die meisten Leute würden uns für Monstren halten.«
    »Nein. Nicht alle Dämonen sind Monster - so wenig, wie alle Menschen Heilige sind.« Sie erschauderte leicht. »Außerdem würde ich so einem Massaker nie zustimmen. Egal, wie gut die Absicht auch sein mag, es wäre falsch. Böse.«
    Es folgte eine Pause, als versuche er, die Intensität ihrer Entschlossenheit zu bestimmen. Schließlich nickte er kurz.
    »Wir müssen von hier verschwinden.«
    Abby seufzte tief auf. »Gott sei Dank.«
    Dante ergriff ihre Hand und steuerte mit Abby auf die Tür zu, wo er plötzlich anhielt.
    »Verdammt.« Er zog sie wieder in die Mitte des Zimmers zurück, bis sie den niedrigen Tisch erreicht hatten, auf dem das unberührte Tablett stand.
    »Was ist los?«
    »Da kommt jemand.«
    Abby schlug das Herz bis zum Hals, als sie sah, wie Dante das Glas mit dem vergifteten Blut in die Hand nahm.
    »Was machst du?«
    »Edra glauben lassen, dass sie sich eines Feindes entledigt hat.«
    Mit einer

Weitere Kostenlose Bücher