Der Nacht ergeben
Griff. Er konnte es nicht riskieren, dass sie losrannte.
Haifords Augen verengten sich. Alle drei. »Was könnte denn mehr wert sein als dein Leben?«
Dante zuckte mit den Achseln. »Es liegt wenig Sinn darin, eine Ewigkeit lang zu leben, wenn man gezwungen ist, sich in der Gosse zu suhlen. Wie du schon sagtest, bin ich an einen deutlich luxuriöseren Lebensstil gewöhnt, der ohne Selena enden wird.«
Abby wehrte sich verzweifelt gegen Dantes Umklammerung und versetzte ihm so heftige Tritte, dass sie einen Menschen hätten in die Knie gehen lassen.
»Sei still, Liebste«, befahl er, ohne auch nur den Kopf zu drehen. »Haiford und ich sind gerade dabei, mit den Verhandlungen zu beginnen.«
»Schwein! Monster! Bestie!«
Dante ignorierte die Tritte, die jedes Wort unterstrichen, indem er Haifords amüsiertem Blick begegnete.
»Ein temperamentvolles kleines Ding«, schnarrte der Dämon.
»Ein Charakterfehler, der leicht korrigiert werden könnte.«
Haiford spannte seine hervortretenden Muskeln an.
»Sehr leicht. Jetzt lass uns die Sache hinter uns bringen. Wie lautet dein Preis?«
Dante tat so, als dächte er nach.
»Natürlich ein sofort verfügbarer Nachschub an Blut. Heutzutage ist es wirklich viel zu gefährlich, draußen zwischen dem Gesindel zu jagen.«
»Nichts leichter als das.«
»Und vielleicht ein paar Shantong, um mein Versteck nachts warm zu halten«, fugte Dante hinzu. Er wählte absichtlich Dämoninnen, die für ihren unstillbaren sexuellen Appetit berüchtigt waren.
»Ah, ein Vampir mit einem exquisiten Geschmack. Ist das alles?«
Dante erkannte den Triumph, der in Haifords Augen glitzerte, und hielt den richtigen Moment endlich für gekommen. Der Dämon gab sich dem Gedanken an den Ruhm hin, der ihn ereilen würde, wenn er seinem Fürsten der Finsternis den Phönix anbot.
»Eigentlich nicht. Ich werde auch das hier brauchen.« Dante lockerte seinen Griff um Abbys Handgelenk und ergriff mit einer fließenden Bewegung die Dolche, die in seinen Stiefeln verborgen waren, rollte sich nach vorn ab, und die Dolche verließen seine Hände bereits, als er wieder auf den Füßen aufkam.
Einen Moment lang stand Haiford nur schweigend in der Dunkelheit. Es war beinahe so, als hätte er den Dolch, der tief in seinem mittleren Auge versenkt worden war, oder den anderen, der in seinem unteren Magen steckte, noch nicht bemerkt. Aber ob er sich nun in einem Schockzustand befand oder der Gefahr gleichgültig gegenüberstand, die tödlichen Wurfgeschosse hatten ihre Aufgabe erfüllt. Stöhnend brach er auf dem widerwärtigen Müll zusammen, mit dem die Gasse übersät war.
Dante zögerte keine Sekunde, sondern trat eilig vor. Geschickt schlitzte er Haiford den Hals auf und schnitt dann sein Herz heraus. Er war nie dumm genug gewesen anzunehmen, dass ein Dämon tot war, solange er nicht sein Herz in der Hand hielt. Als er schließlich zufriedengestellt war, nahm er seine Dolche und bahnte sich seinen Weg zurück zu Abby. Sie wich hastig zurück, als er sich ihr näherte.
»Abby.«
»Nein.« Sie streckte abwehrend die Hände aus. »Bleiben Sie mir vom Leib.«
Dante unterdrückte seine aufflammende Ungeduld und zwang sich, die blutigen Dolche in seine Stiefel zurückzustecken und sein wirres Haar zu glätten, bevor er wieder einen Schritt in Abbys Richtung machte. Sie war kurz davor loszurennen. Ein falscher Schritt, und er würde sie durch das Labyrinth aus Gassen verfolgen müssen.
Unter normalen Umständen ein äußerst köstlicher Gedanke, wie er zugeben musste. Allerdings war die heutige Nacht alles andere als normal.
»Abby, der Dämon ist tot«, sagte er beruhigend. »Er wird dir nichts mehr tun.«
»Und was ist mit Ihnen?«, fragte sie mit unsicherer Stimme. »Sie wollten mich an dieses... Ding verkaufen. Für Blut.«
»Sei doch keine Idiotin. Natürlich wollte ich dich nicht verkaufen.« Er umfasste ihr Kinn und zwang sie, seinem festen Blick zu begegnen. »Ich wollte Haiford nur so lange ablenken, bis ich zuschlagen konnte. Für den Fall, dass du es nicht gemerkt hast, er war etwas größer als ich. Es schien mir das Beste zu sein, eine hässliche Schlägerei zu vermeiden.«
Ihre Zunge glitt heraus, um ihre Lippen zu befeuchten. Es war eine winzige, unabsichtliche Geste, aber dennoch führte sie dazu, dass sich Dantes Finger fester um Abbys zarte Haut schlossen. Egal, wie groß die Gefahr auch sein mochte, in der sie schwebten - sie so nahe zu fühlen erweckte einen wilden, schmerzenden
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